WEST-MALAYSIA: Sailing Samba
Von Langkawi nach Payar
Dienstag, 17. April 2007 (von Langkawi nach Payar)
Habe gut geschlafen!!!
Das Boot liegt super ruhig, auch noch morgens. Es gab kein Gewitter, wir hatten keine Mücken und haben es auch endlich gerafft, dass wir in unserer Koje anders herum liegen müssen, also Kopf da, wo wir zuerst die Füße hatten. Da hat man mehr Platz.
Kurzes Frühstück mit Müsli, Obst und Fried Rice plus Spiegelei.
10:10 Uhr. Wir lichten mal wieder den Anker (ziemlich viel Schlamm dran) - und auf geht´s zurück Richtung Payar. 16 Seemeilen liegen vor uns. Je weiter wir uns von Langkawi entfernen, desto klarer wird das Wasser. So schön!!! Unterwegs immer wieder Fischerboote, kleine Nussschalen mitten im Meer.
Lesen und Dösen. Wind ist recht schlapp, machen nur knappe 3,5 Knoten. Mit Motor etwas mehr.
Und dann kommt das Ereignis des Tages: Ein FISCH zappelt am Haken. Und es ist ein kleiner Barrakuda!!! Wir ziehen ihn raus, machen Fotos und freuen uns auf ein leckeres Abendessen.
Er ist wohl so drei oder vier Jahre alt, sagt Silja. Und soll ein vorzüglicher Fisch für Sushi sein. Ich mag ihn trotzdem lieber gegrillt, gekocht oder gebraten. Aber bis zum Abendessen dauert´s noch etwas. Für zwischendurch müssen selbst gemachter Krautsalat und Kräcker und Bier reichen. Um uns herum ein paar Gewitterwolken. Aber wir steuern Payar an und dort ist ein blaues Loch - Glück gehabt!!! Es sind auch beide Mourings frei als wir ankommen. Machen ein perfektes Anlege-Manöver.
Dann werfen wir alle Schnorchel-Sachen ins Dingi und fahren zu einer Schnorchel-Stelle. Mir ist das fast schon wieder zu viel Action, doch alle anderen sind sehr enthusiastisch, vor allem Silja. In einer kleinen Höhle sichtet sie drei weiße Lobbster und möchte sie am liebsten noch auf den Speiseplan für heute Abend setzen. Müssen drei fette Dinger sein. Aber sie lassen sich nicht fangen. Der Barrakuda muss also reichen.
Das Schnorchel-Glück wird fast perfekt als noch ein Drücker-Fisch und eine fette Muräne gesichtet werden. Gekrönt wird das ganze aber von ein paar schwarzen Riffhaien, der größte (und frechste) davon um die anderthalb Meter!!! Angesichts so vieler Unterwasserschönheiten klettere ich doch lieber wieder ins Boot ...
Das Abendessen ist ganz schön gut!!! Müssen natürlich erstmal ordentlich viel schälen und schnibbeln - haben dann allerdings auch jede Menge superleckeres Essen: frischen Fisch mit Currygemüse, Bratkartoffeln und Gurkensalat. So lässt sich´s aushalten!!!
20:00 Uhr. Viele Sterne am Himmel. Aber kein Mond. Heute ist Neumond, sagt Franz. Na dann. Gehen gut gesättigt schlafen. Das (zumindest von mir befürchtete) nächtliche Gewitter bleibt aus.
Mittwoch, 18. April 2007 (Payar)
08:00 Uhr. Kurzes Frühstück mit HAFERSCHLEIM. Dann erster Tauchgang.
Ich bleibe auf dem Boot und relaxe. Meine Lieblingsstelle ist am Heck. Da kann man sich unten an der Treppe hinsetzen, Füße ins Wasser baumeln lassen, schön schattig ist es auch meistens. So könnte ich den ganzen Tag verbringen oder jedenfalls große Teile davon und es ist NICHT langweilig!!!
Die erste Fähre am "Coral Langkawi" legt um 10:00 Uhr an. Ein paar Westler, ein paar Asiaten, ein paar davon verschleierte Musliminen. Was müssen die für eine Hitze ertragen unter den langen, schwarzen Klamotten!!!
Am Horizont erkennt man eine Fischerei-Flotte. Neben den getrockneten Chilis am Heck hängt jetzt der Schwanz vom Barrakuda. Eine Trophäe.
Heutiges Tauch-Highlight: Auf jeden Fall die Schildkröten!!! Und mein Beach-Highlight: Ich sehe auch HAIE, im gerade mal knietiefen Wasser. Sind allerdings Mini-Baby-Haie. Und so sind sie mir auch am liebsten. Es ist wirklich irre hier, wie ein riesiges natürliches Aquarium voller bunter Fische!!!
18:00 Uhr.
Es gibt stressige Momente auf Reisen. Solche, wo man denkt, "oh, Mann, warum sind wir nicht einfach an die Nordsee gefahren, da ist es doch auch schön ...". Das sind die Momente, wo man schweißgebadet mit Rucksack auf dem müden Rücken durch die Mittagshitze irgendeiner doofen Stadt (wie wir im Falle dieser Reise durch Penang City) läuft und eine Unterkunft sucht. Oder wenn´s nachts mal wieder gewittert und das Boot einfach nicht still liegen will unf man im Bett hin und her rollt wie eine Kartoffel.
ABER dann gibt es die anderen Momente. Momente, die ALLES aufwiegen. Die langen Flüge in der Sardinenbüchse. Die Hitze. Die blöden Mosquitos. Das Warten auf Busse, Bahnen und Flugzeuge. Das Jetlag. Die Schlepper, die einem eine alte Hütte als Luxus-Bungalow andrehen wollen. Und es sind Momente wie dieser, die alles aufwiegen:
SUNSET UND WIR LIEGEN VOR PULAU PAYAR.
Ed hat mir gerade ein kühles Tiger beer gereicht und nette Lounge-Musik angemacht. Angenehmer Wind kommt auf. Wir sitzen im Halbschatten. Der Rest der Crew ist noch mal auf Lobbster-Suche gefahren. Die Touri-Boote sind seit zwei Stunden weg. Das Abendlicht ist großartig. Alles ganz ruhig und relaxt. Tief durchatmen und Genießen. Sunset-Stimmung ist einfach die beste!!!
Das Dingi kommt zurück. Ob´s Lobbster gibt??? Nein. Heute nicht ...
Dafür kommt als nächstes Highlight ein lustig aussehender Kat um die Ecke gefahren. Bunt angemalt. Ein Hippie-Kat. Mit arabischen und malaiischen Schriftzeichen und vorne einem Dschunken-Segel und ansonsten sicher auch das eine oder andere selbst zusammengezimmert. An Bord ist ein kleiner Hund und der kläfft.
Was um alles in der Welt MACHEN die Typen??? Wollen die tatsächlich den Anker werfen??? Mitten im Naturschutzgebiet??? Scheint ganz so. Dabei ist es noch hell genug, sie müssten eigentlich sehen, dass der eine der beiden Mourings noch frei ist.
Aber nein. Anker in Korallen werfen scheinen sie besser zu finden. SUPER. Die sind uns ja auf Anhieb nicht sympathisch.
Es wird Nacht. Es kommt das unvermeidbare Gewitter. Und zwar volle Kanne. Fette Böen. Mega nass. Alle sind wach. Und zwar aus gutem Grund: Der Anker von dem Hippie-Kat hat sich wohl losgerissen. Jetzt treiben sie herum und kommen der Samba ein bisschen zu nah.
Franz leuchtet sie mit einer Lampe an. Nach einer Weile wird klar, dass die Gestalten und ihr immer noch kläffender Hund, DEUTSCHE sind. "Hör auf mich zu blenden, Du Trottel!", bekommen wir zu hören. Darauf antworten wir nicht. Das ist uns schlichtweg zu dämlich. Was soll man dazu auch sagen??? Klar, haben wir sie mit der Lampe geblendet, aber das ist ja wohl besser als dass sie uns rammen, oder???!!!
Das nervige und unübersichtliche Hin- und Her-Manövrieren zieht sich noch eine Weile, dann entschließen sie sich endlich, die Bucht zu verlassen. Auf die können wir wirklich verzichten!!!
Aufbruch: | 06.04.2007 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 30.04.2007 |