Ans andere Ende der Welt

25.02 bis 04.03.09 - Nach unserem Aufenthalt im hässlichen Invercargill, kommen wir nun sprichwörtlich vom Regen in den Sonnenschein. So ging der Spruch doch, oder? Dunedin, ist wirklich die bisher schönste Stadt auf unserer Reise. Sorry, Sven, dass Du das leider gerade so verpasst hast. Die Stadt erinnert sehr an Marburg, mit ihren wunderschöne, alte Gebäude und den steilen, verwinkelten Gassen. Nur dass Marburg den pazifischen Ozean vermissen lässt. Aber die Lahn ist ja auch sehr eindrucksvoll. Dunedin ist, wie Marburg, eine Universitätsstadt, weswegen das Publikum auf den Straßen überwiegend aus Studenten besteht. Am Tag unserer Ankunft beging auch noch gerade das neue Semester, und die Stadt ist voll mit verkleideten, leicht angetrunkenen Erstsemestern. Mache Dinge sind einfach überall gleich.
Unser vorübergehendes Zuhause ist das Hostel Hogwartz, eine alte ehrwürdige, gemütliche Villa über den Dächern der Stadt mit Blick auf die Kathedrale. Zu unseren Mitbewohnern zählen zwei kleine Hunde. Ein lieber und einer, der prompt die Janine beißt, weil sie sich doch tatsächlich anmaßt, ihn streicheln zu wollen. Wie kann man auch nur... Aber keine Sorge, die klaffende Wunde verheilte schon nach wenigen Millisekunden wieder...
Ihr werdet Euch sicher fragen, warum wir uns überhaupt dieser Gefahr aussetzen, und nicht in unserem tollen Bussle schlafen. Ganz einfach. Der Zahnriemen muss gewechselt werden (siehe vorheriges Kapitel), und da kommt's natürlich reichlich blöd, wenn wir in der Werkstatt übernachten.
Wir genießen, nach den Wochen in der Wildnis das kulturelle Angebot Dunedins und besuchen das Theater, den Botanischen Garten, das Schmetterlingshaus, die Speight's-Brauerei und die Cadbury-Schokoladenfabrik. Wir vermissen allerdings beide etwas. Ich, das deutsche Reinheitsgebot in der Brauerei (Die machen doch tatsächlich Zucker und Konservierungsstoffe ins Bier), und Janine vermisst Johnny Depp in der Schokoladenfabrik. Ich habe wirklich lange überlegt, ob ich diesen Witz mit reinnehme, mich aber dann dazu durchgerungen Euch genauso lange überlegen zu lassen, was Johnny Depp in der Cadbury-Schokoladenfabrik zu suchen hätte. Tja, wer als erstes drauf kommt, der schreibt's ins Gästebuch und bekommt von uns 100 Streber-Taler!
Ein weiteres Highlight während unseres Aufenthalts in Dunedin, ist das Erklimmen der Baldwin Street, der mit 35% Steigung steilsten Straße der Welt. Auch wenn Janine kurz ganz schön böse auf mich ist, kann ich es mir nicht nehmen lassen, die Straße mit dem Bussle hochzu"klettern" und nachher wieder runterzustochen. Und allen Zweiflern sei versichert, das unsere L300-Rakete den Test ohne Probleme bestanden hat. Ich hoffe nicht, dass ich das Bussle in unserem vorherigen Bericht ins falsche Licht gerückt habe. Er ist und bleibt unser Super-Bussle!
Auf der folgenden Internetseite, erfahrt Ihr mehr über die Baldwin Street: http://de.wikipedia.org/wiki/Baldwin_Street. Wirklich sehr interessant!http://de.wikipedia.org/wiki/Baldwin_Street

05.03. bis 07.03.09 - Bevor wir unsere Reise fortsetzen und ins Landesinnere fahren, machen wir einen kleinen Abstecher auf die Halbinsel Otago Peninsula. Das Programm stellt sich wieder als nette Abwechslung zu unseren Erlebnissen in Dunedin dar. Wir wandern über Hügel mit Hunderten von grasenden Schafen zu einem Aquarium, besuchen ein kleines Schlösschen, das Lanarch Castle, und machen eine Wanderung (Ja. Wir wandern hier ganz schön viel!) durch Heidelandschaften und Dünen zu einem kilometerlangen Strand, an dem Seelöwen ihr Revier haben. Angsthasen, die wir sind, trauen wir uns natürlich nicht allzu nah an die angriffslustigen Biester heran. Aber wie gut, dass wir ein ordentliches Teleobjektiv dabei haben. So sieht's für Euch auf den Fotos so aus, als wären wir hautnah dran.