Ans andere Ende der Welt
Lila Kuh und das Ende der langen weißen Wolke
10.03 bis 13.03.09 - Wanaka, unser derzeitiger Aufenthaltsort, ist die kleine Schwester von Queenstown (siehe Kapitel "Nervenkitzel in Queenstown"). Alle Arten der angetäuschten Körperverletzung, die in Queenstown angeboten wurden, können auch hier ausgeübt werden. Nur eben in etwas kleinerem Maßstab. Da wir allerdings der Meinung sind, dass unser Leben doch eigentlich gar nicht so übel ist, setzen wir selbiges in Wanaka ausnahmsweise mal nicht aufs Spiel. Lieber vergnügen wir uns in einem riesigen Labyrinth, bummeln über einen bunten Jahrmarkt und gönnen uns ein paar Nächte in einem Hostel, dem "Purple Cow" (deshalb der erste Teil des Titels), mit Blick auf den Lake Wanaka und die schneebedeckten Berggipfel am Horizont.
Blick aus unserem Zimmer im Purple Cow. Uns zu Ehren wurde sogar die deutsche Flagge gehisst. Jedenfalls vermuten wir das. Ein Tag später hing die japanische vor unserem Fenster...
Nach einigen Tagen plagt uns dann jedoch das schlechte Gewissen, und wir begeben uns zum Seeufer, um uns ein wenig sportlich zu betätigen. Ein Kajakverleih ist schnell gefunden. Nach einer kurzen Einführung in die Welt des Kajakens sitzen wir auch schon im Boot. Unser Ziel ist die kleine Insel Ruby Island, die wir nach einer Dreiviertelstunde fleißigen Paddelns erreichen. Unserer Meinung nach, stellen wir uns gar nicht so blöd an. Wir haben eine neue Freizeitbeschäftigung gefunden, und sind uns einig, dass wir ab heute jede Gelegenheit nutzen werden, uns in ein Kajak zu schwingen und Flüsse, Seen und das Meer zu erobern. Vom Wasser aus ergibt sich eine ganz neue Perspektive auf die Landschaft.
14.03 bis 17.03.09 - Nach den erholsamen Nächten im Hostel ruft uns die Natur wieder. Also nicht dass Wanaka eine pulsierende Großstadt wäre, aber wir vermissen es, in unserem Bus draußen in der "Wildnis" zu schlafen und morgens vom Zwitschern der Vögel geweckt zu werden.
Von unserem neuen Zuhause - zwischen duftenden Nadelbäumen auf einem Hügel direkt am Lake Wanaka - aus, unternehmen wir eine kleine Wanderung am Seeufer entlang zum Bremner Bay, einem kleinen Sandstrand. Unterwegs unterhalten wir uns über die Schönheit der Natur und die Vorzüge gesunder Ernährung, und stellen fest, dass es doch ganz schön dämlich ist, dass wir noch immer rauchen. Eigentlich hatten wir uns ja vorgenommen, das Rauchen hier in Neuseeland aufzugeben. Und was ist daraus geworden? Wir grübeln, wann denn wohl ein geeigneter Augenblick wäre, aufzuhören. Vielleicht mein 30. Geburtstag? Oder Silverster 2010? Oder... heute? Ja! Wieso eigentlich nicht. Warum soll man sich denn noch länger vergiften. Wir beschließen am Abend eine All-you-can-rauch-Party zu veranstalten, damit es uns am nächsten Morgen ganz, ganz schlecht geht, und wir gar keine Lust mehr aufs Rauchen haben. Gesagt getan, drücken wir uns abends 40 Zigaretten rein und putzen uns danach nicht die Zähne. Man soll sich ja morgens richtig schön ekeln. Und somit sind wir bei der zweiten Hälfte des Titels dieses Kapitel: Dem Ende der langen weißen Wolke. Wir sind rauchfrei!
Tja, unsere Faulheit, was unsere Reiseberichterstattung angeht, hat auch ihr Gutes. So können wir nun einen Blick in die Zukunft wagen, um zu schauen, wie's denn so klappt mit dem Nicht-Rauchen. Nachdem wir uns in den ersten Tagen ziemlich angezickt haben und fast schon depressiv waren, vermissen wir das Rauchen jetzt, über drei Wochen später, schon überhaupt nicht mehr, und sind sehr froh, dass wir endlich rauchfrei sind!
Aufbruch: | 28.01.2009 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 28.01.2010 |
Australien