Auf nach Indien!

Heute standen die westlichen Temple auf unserem Programm. Sie sind alle um die 1000 Jahre alt, aber z.T. noch ertaunlich gut erhalten. Leider stehen nur noch rund 25 der urspruenglichen 85 Tempel. Fuer mehrere 100 Jahre gerieten sie in Vergessenheit und wurden vom alles verschlingenden Dschungel uberwuchert. Als ein Brittischer Offizier sie 1838 fand, war er etwas pekiert ueber die anruechigen, in Stein gemeisselten nackten oder halbnackten Leiber, die oft sogar zu dritt oder zu viert ineinander verschlungen waren.
Leider fuehlte ich mich ziemlich erkaeltet, so brachen wir unsere Tour nach einem halben Tag ab und ruhten uns aus.
Am spaeten Nachmittag liefen wir zu Fuss zum "alten Dorf". Das neue Khajurahu ist lediglich durch den Tourismus entstanden. Schon auf dem Weg wurden wir von mehreren Kindern umringt, die uns um Stifte fuer die Schule, Schampoo, Schokolade oder Rupies baten. Eine bessere Unterstuetzung leistet man jedoch mit einer Spende an einer oertlichen Schule.
Ein aelterer Junge mischte sich geschickt und hoeflich in unser Gespraech ein und fuehrte uns gekonnt durch das Labyrint aus kleinen, farbenpraechtigen Gassen. Er erklaerte welche Kaste wo wohne und wo wer seine Toten verbrennen duerfe. Zum Schluss fuehrte er uns auf das Dach seines einfachen, im Bau befindlichen Hauses. Er erzaehlte uns er sei 17 Jahre alt und sein Vater wuerde bald eine Frau fuer ihn aussuchen. Den westlichen Weg zu heiraten, wuerde er besser finden, aber er moechte seinen sehr traditionsbewussten Vater nicht enttaeuschen .

Den lauen Abend verbrachten wir bei fabelhaftem Tandoori Chicken im gemuetlichen Raja's Cafe mit Blick auf die im daemmrigen Licht verschwindenden Tempel. Einen Absacker goennten wir uns in der Lassi-Corner. Lassis sind erfrischende Yoghurtgetraenke, die man gesalzen oder gesuesst und mit Fruechten verfeinert geniessen kann.