Auf nach Indien!

Die Naechte sind mit um die 15 Grad angenehm kuehl, auch die musizierende Sikh-Karavane die wieder um 5 Uhr ihre Runde machte, koennte uns nur voruebergehend von unserem "Schoenheitsschlaf" abhalten Thomas Schnarchen hat mich dann aber doch irgendwann aus den Federn gescheucht. Gefruehstueckt haben wir auf einem der vielen Dachrestaurants. Gestaerkt wollten wir uns nur kurz ein Zugticket fuer morgen fuer die Fahrt nach Agra besorgen. Schon in unserem Reisefuehrer wurde darauf hingewiesen, das dies kein leichtes Unterfangen waere. Geschrieben steht: "Trauen Sie NIEMANDEN, der Ihnen sagt, das International Tourist Buero sei umgezogen oder abgebrannt..." Auch uns versuchten sie mehrfach lautstark und wehement von unserem Weg abzubringen, wir muessten die Tickets woanders kaufen, etc... . Da hilft nur Augen zu und durch!
Nach einer guten Stunde hatten wir uns einen Weg durch die Menge gebant und waren glueckliche, erschoepfte Besitzer eines Zugtickets.

Mit der Metro fuhren wir nun nach Old Delhi, um den Gewuerzmarkt zu besuchen. Auf dem Weg dorthin wurden wir jedoch von Gesaengen voller Leidenschaft magisch angezogen. Unsere Augen vielen auf einen Hindutempel, man versicherte uns, wir duerfen ruhig hineingehen. Ein paar Stufen hinab und wir waren auf dem Tempelgelaende. Den Verkehr nahmen wir nur noch gedaemft war. Wir naeherten uns der Musik, sahen die Glaeubigen wie sie im Kreis standen, nein viel mehr tanzten sie auf einer Stelle, liessen Schellen erklingen und sagen aus vollem Halse. Drum herum in ca. 50 Meter Abstand sassen einige Gurus auf Holzpritschen und meditierten. Die Stimmung war sehr berauschend.

Kaum das wir den Gewuerzmarkt erreichten, schwaengerte sich die Luft mit den zum Teil vertrauten, zum Teil unbekannten Geruechen. Vor lauter Reizueberflutung begannen wir beide zu niesen, besonders die kleinen Nebengassen erzeugten ein starkes Kribbeln in der Nase. Unsere Augen erspaehten viele neue Dinge wie zum Beispiel schwarzes Salz und Berge von knallrotem oder dungelgruenen Pulver, Saecke voller Nuesse, verschiedene Reissorten und getrockneten Chilis.

In einiger Entfernung zum India Gate streckten wir auf einer Wiese alle Viere von uns und genossen den Geruch von duftendem Gras.