drei monate indien
bier und der alkohol
wir stossen gerade mit einem glas besten rotwein auf euch an...
ein briefschnipsel aus den an mich gerichteten geburtstagswuenschen.
alkoholischen genussmitteln begegnet man hier auf vielerlei weise. zuerst mal in goa: hier faellt der hinweis im reisefuehrer auf, dass das bier recht preisguenstig sei.
im praxistest schneidet das getraenk geschmacklich durchaus trinkbar ab, der preis im restaurant entsprach fast dem eines hauptgerichts. 0,625 liter etwa 1,5 euronen.
und dann: der harte stoff - fiel mir erst ins auf, als wir eher zufaellig einen anderen strand besuchten. baga beach. in unseren augen ein grauslicher strand: ein restaurant neben dem anderen, blinke-disko-fancy-beleuchtung, im hinterland alles mit hotelgebaeuden vollgebaut, manche moegen es, wie rimini beweist...
und alles in der hand von russischen touristen. deren nationalitaet ist sehr einfach auszumachen (...) und: allgemein beliebt bei russe maennlich UND weiblich: wodka. in groesseren mengen. von gleich mehreren einheimischen wurde mir erzaehlt: mostly not nice people - very problems. heavy drinking.
in karnataka dann meine erstbegehung einer bar. und zwar in mysore. gabi lag schon im bett, sie war schon so muede. und ich allein auf der piste: ich beschloss, ein bier zu trinken. die indischen bars sind duestere orte. gefuehlt: orte der unterwelt. spaerliche beleuchtung. schmutzige, braeunliche wandanstriche - und das im bunten, farbenfrohen indien. der boden dunkel gefliest, dreckig und vermuellt.
auch die kundschaft macht nicht den bislang ueblichen freundlichen offenen eindruck. die kundschaft: ausschliesslich maennlich, und nur zu einem zweck gekommen: sich zu betrinken, und das moeglichst schnell.
ein grosser tresen, an dem in mengen stoff verkauft wird, sofortige barzahlung erforderlich.
von meinem platz am tresen konnte ich alles gut beobachten, das kommen, die bestellung hauptsaechlich hochprozentiger alkoholika, das wegkippen des glasinhalts. verkauft wird nicht nur flaschenware, auch im tetrapak gibts schnaps. so kleine gebinde, in denen gibts bei uns den o-saft...
im fortgeschrittenne stadium der aktion wird dann hauptsaechlich vor sich auf den versifften tisch gestiert.
und laut diskutiert. oder auf fremdlinge wie mich laut eingelabert.
mir hat es nicht so gefallen. ich habe mein bier ganz schnell ausgetrunken. vielleicht habe ich ja auch nur einen schlechten tag erwischt.
in den verschiedenen von uns bereisten bundesstaaten werden alkoholische getraenke, ja, auch bier gehoert dazu, mit strengen vorschriften bedacht. der verkauf ist limitiert. die staatlichen dingslaeden gleichen bankschaltern. vergittert, hinten das lager bestehend nur aus kartons mit den flaschen drin. einer nimmt das geld entgegen, druckt die quittung aus, der naechste gibt den sprit aus - ware wird in zeitungspapier gewickelt. bier gibts nicht in allen restaurants, in den moslemisch gefuehretn sowieso nicht. manchmal muss die flasche unter den tisch gestellt werden damit die vorbeilaufenden kontrolletis nicht sehen, was da getrunken wird. oder es wird vom restaurantbesitzer bestechungsgeld an die bollilei entrichtet, das macht dann den ankauf sehr teuer...
so jetzt hab ich keine lust mehr zu diesem thema und geh fruehstuecken.
(wir sind jetzt mittlerweile in bombay..............)
ergänzung:
im den staatlich zertifizierten wine-shops geht kein wein über die theke. tatsächlich haben wir während unserer drei monate dort keinen inder nie nicht wein trinken sehen. in der wüste thar, am lagerfeuer: you like to try desert wine? ok. probieren, so eine gelegenheit kommt nie mehr, und: - schnaps wars. hochprozentiges destillat!
allgemein herrscht hier die überzeugung:
wein = schnaps. bzw.: wein gips nich.
alles is schnaps, heisst aber "wine"...
Aufbruch: | 03.12.2008 |
Dauer: | 13 Wochen |
Heimkehr: | 28.02.2009 |