drei monate indien
die schwarzen maenner
gokarna, ein heiliger ort der hindus
hier erlebte ich ein fest der ayappa-anhaenger. es dauerte den ganzen abend. die vorbereitung fuer die "mutigen" maenner allein dauert ueber vierzig tage: no sex, no drugs, no meat ...
die prozession der nur mit schwarzen dhotis (= tuecher als rock umgewickelt) bekleideten maenner zog durch den ort. sie liefen den ganzen weg rueckwaerts, schwitzend, mit stetigem blick auf die gottheit, unter staendiger trommelbegleitung und lauten sprechgesaengen/jubelrufen an ayappa ...
das goldgeschmueckte abbild auf dem dach eines pickup thronend, umrahmt von bunten lichterketten fuhr hinter ihnen her.
die festbeleuchtung besorgten junge maenner mit laternen - an stangen senkrecht fixierte neonroehren.
vorran, zweireihig, junge maedchen, die oellichterteller trugen, besonders schoen gekleidet und reich verziert mit silberschmuck. das letzte fahrzeug mit generator fuer die stromversorgung der lautsprecher, lampen und lichterketten.
und die kabelwickler und -zieher, die je nach fortschritt der prozession die logistische seitenarbeit leisteten.
am ziel, einem kleinen tempel angekommen, war bereits alles geschmueckt:
ein buntes stoffhimmeldach ueber uns, der boden mit aufwendigen mandalas verziert. einige der maenner formten ein religioeses symbol, einen meterlangen tripod, mit tausenden bluetenblaettern, kokosnusshaelften, bananen und oellaempchen in stundenlanger zeremonie auf dem boden am tempeleingang.
die restlichen maenner begleiteten dies, indem sie unter rhytmischem trommeln die gebetsmantras des vorsaengers wiederholten.
danach wurde ein feuer in einer hufeisenfoermigen, kniehohen ummauerung entzuendet. ein riesiger kessel mit oel (ca.15-20 liter) wurde darauf erhitzt.
gleichzeitig bereiteten die maenner hunderte von kleinen teigstueckchen vor, die spaeter im heissen oel ausgebacken werden sollten.
jetzt begann der eigentliche teil der zeremonie, der unvorstellbar erscheint:
in einer langen reihe aufgestellt schoepften die maenner, darunter auch zwei jungen im alter von etwa zehn bis zwoelf jahren, mit ihren blossen haenden jeder eines der gebaeckteile aus dem brodelden oel und trugen es in den tempel, stellten sich wieder hinten an, so lange bis alle teile herausgefischt waren. begleitet wurde das ganze von ohrenbetaeubenden getrommel
kein schmerz war ihnen zu anzumerken, im gegeneteil, wenn sie gerade nicht an der reihe waren, wurde mit den oelverschmierten haenden kraeftig im trommelrythmus mitgeklatscht...
das im tempel geweihte gebaeck wurde im anschluss an alle anwesenden verteilt.
gegen mitternacht endete das fest der ayappaanhaenger.
Aufbruch: | 03.12.2008 |
Dauer: | 13 Wochen |
Heimkehr: | 28.02.2009 |