drei monate indien

Reisezeit: Dezember 2008 - Februar 2009  |  von Charlie Salomon

markt in mapusa

der mietroller ist immer noch in unserem besitz gewesen, gestern, und hatte aber, wie ich nach 50m mit Gabi hintendrauf feststellen musste, leider einen platten. der bruder vom besitzer stellte gleich auf den ersten blick einen fetten nagel fest, moeglicherweise von einem konkurrenten gepierct, sagte er spaeter. vermute ich auch, da es ein riesennagel war, der bis zum anschlag im reifen steckte.

unser fahrtziel: der markt in mapusa, etwa 30 km zu fahren.

ziemlich punktgenau fand ich die location, ohne gross zu suchen - ich hatte mich von meinem gefuehl leiten lassen und gabi war sehr erstaunt

der markt: ein riesiges rechteck, rundrum gebaeude als begrenzung, und darin wieder gassen aus verschiedensten staenden und freiflaechen - nach thema sortiert(manchmal),wo alles erdenkliche auf dem boden oder tischen ausgebreitet wird. das naehere umfeld dekoriert von einer unmenge muell und dreck, den die inder nicht zu bemerken scheinen. dichtgedraengt, menschenmenschen, die frauen - nicht die maenner(!) bunt gekleidet, dunkle haut, weissblitzende augen, frauen mit goldschmuck an allen moeglichen stellen: z.b. 2 nasenringe, 5 ohrstecker auf jeder seite, armreifen, und zehenringe, die sind immer aus silber). auf der stirn das aufgemalte kastezeichen als i-tuepfelchen sozusagen

im "gemuesebereich" werden die waren aus vollem hals beworben, ueberall andere gerueche, sackweise gewuerze aller art.

fuer den ders kennt: der bazar in istanbul ist dagegen die pure zivilisation, fast langweilig - obwohl, das stimmt jetzt nicht ganz...

ein huehnergeschaeft: im 1. geschoss gibts auch laeden, die sind ueber einen schmalen laubengang erreichbar. der kleine laden ist bis unter die decke voll mit minikaefigen und darin warten lauter (kleine) huehner auf ihre hinrichtung. diese findet in sichtweite der delinquenten statt. kunde sucht sich huhn aus, huhn wird gepackt, auf hackstock gekoepft, ausgezogen (haut kommt auch weg) und in kuechengerechte stuecke zerhackt. der minikleine laden (breite max. 2,5m) ist gestopft voll, zur einrichtung kommt noch die belegschaft (3 mann) und die kunden, die allerdings draussen auf dem laubengang auf die geschaeftsabwicklung warten.die fassade des ladens: ein ueber die breite des ladens gehender rolladen.

was mich beruehrt hat: der traurige blick der vielen huehnchen - die tuer von mehreren kaefigen war offen, und ganz brav haben sie vorn an der tuer gestanden und gewartet, bis sie an die reihe kommen...

im erdgeschoss, dass gleiche szenario, diesmal schwarze ziegen, die, noch relativ gut gelaunt, mit stricken an einem strommasten festgebunden, warten bis sie an der reihe sind.

der markt vollvollvoll. obwohl wir natuerlich einige male angesprochen werden, werden wir nicht wirklich belaestigt.

bis jetzt: die inder hier ein freundliches, hoefliches, zuvorkommendes volk.

es ist dunkel geworden: ein ende des gedraengels nicht in sicht. selbst in der halbdaemmerung floriert das geschaeft mit seidentuechern, kleidern, schmuck... - zumindest packen die haendler nicht ein. wir beschliessen heim zu fahren. und haben ein problem. an der hauptstrasse an der wir unseren roller (senkrechtparker)abgestellt haben, stehen aufgereiht etwa 300-3000 gleichartige gefaehrte: und weil wir den roller ja wegen der reifenpanne ausgetauscht bekamen, wissen wir die autonummer nicht... nur: GA 03... weiss gabi. aber leider muessen wir feststellen: fast jede nummer faengt mit GA 03 an. um uns herum braust das leben auf der strasse mit dauergehupe, geknatter, gestinke, mal mit mal ohne beleuchtung. viele viele zweiraeder - dreiraeder- ein paar autos, auch minibusse, laster... es ist heiss. o.k. - erst mal shanti - ruhig/cool/kein problem - wie die leute hier sagen, denn ohne zeitdruck koennen wir ja theoretisch bei allen rollern, die in frage kommen (ein paar scheiden aus optischen und technischen gruenden tatsaechlich aus, z.b. wir haben keine ersatzreifen) ausprobieren, ob der schluessel passt...
den roller hab ich dann (fast) so schnell gefunden wie den markt: der gasgriff vom roller ist leicht "angefressen" gewesen - wie sich gabi erinnert > also - bei allen kandidaten nach der reihe die griffprobe gemacht

so. immerhin geschafft, mal ein foto reinzuschaufeln. im originalfoddo sind viiiiel mehr details sichtbar...

so. immerhin geschafft, mal ein foto reinzuschaufeln. im originalfoddo sind viiiiel mehr details sichtbar...

© Charlie Salomon, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
münchen delhi goa. ankommen. kulturschock überwinden. nach kerala, eventuell mit einer enfield bullet? backwater bootstour wäre nicht schlecht. und dann? mal sehen wo es uns hin verschlägt. fest steht jedenfalls: rückflug ende februar von delhi.
Details:
Aufbruch: 03.12.2008
Dauer: 13 Wochen
Heimkehr: 28.02.2009
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Charlie Salomon berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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