Weltreise
Moskau
So jetzt gehts endlich los mit unserer ersten Berichterstattung aus dem ehemaligen kommunistischen Machtzenrum Moskau!
Wir sind Montag morgens um halb 5 in Richtung Frankfurt gefahren um dann um 8:15 unseren Flieger gen Osten zu nehmen.
Nach 3h Flug sind wir wohlbehalten in Moskau angekommen, es gab keine größeren Verluste bei Gepäck und Personal zu verzeichnen. Einzig Lukas heissgeliebter Karabiner traf nicht wie gewollt in Moskau - Domodedovo ein...
Die kompetente Mitarbeiterin der russischen Gesundheitsbehörde diagnostizierte bei uns glücklicherweise keine Schweinegrippe..., wie auch wenn man nicht mal die letzen 3 Reihen des Fliegers eines Blickes würdigt, geschweige denn einer Fiebermessung unterzieht...
Im strömenden Regen trafen wir in der Firma White & Case im Zentrum Moskaus ein, in der unser Gastgeber Steffen arbeitet. Da er die ersten Tage in London war konnten wir uns dort bei seiner Sekretärin den Wohnungsschlüssel abholen. Außerdem wurde uns dort mit unserer Registrierung bei den örtlichen Behörden geholfen.
Dies alles mag einfach klingen, gestaltete sich aber in Anbetracht der allgemeinen russischen Gemütslage, im speziellen der der Pförtner schwieriger als gedacht. Die beiden durchnässten Europäer mit riesigen Rucksäcken gehörten einfach nicht zum typischen Klientel der Anwaltskanzlei, deshalb wurde uns zunächst der Eintritt auf recht unfreundliche Art und Weise verwehrt. Mit dem gestammelten Hinweis auf "White & Case" wurden wir dann allerdings doch eingelassen...
Endlich angekommen kamen wir aus dem Staunen über die toll eingerichtete Wohnung nicht mehr heraus...
Alles was das Europäerherz begehrte war vorhanden, inklusive deutschem Fernsehen auf riesigem Plasmafernseher und Whirlpooldusche....
Die darauffolgenden Tage erkundeten wir meistens mit Hilfe der Metro die Moskauer Innenstadt mit all ihrern Sehenswürdigkeiten. Die Metro lässt sich im Übrigen kaum mit deutschen Standarts vergleichen, im positiven Sinne...
Sie kommt jede Minute und fährt sehr zügig. Sie ist außerdem sehr preiswert, für 20 rbl (ca. 50ct) kann man so lange fahren wie man möchte, erst wenn man das Metrosystem verlässt muss man neu lösen.
Besonders beeindruckend und sehenswert war für uns der Rote Platz mit seinen gigantischen Ausmaßen und den eindrucksvollen umliegenden Gebäuden,
dem Kaufhaus GUM, der Basilliuskathedrale, dem Nationalhistorischen Museum und dem Kreml. Die ganze Kulisse lässt einen den begründeten Stolz der russischen Bevölkerung auf ihr Land und die damit verbundene Geschichte nachvollziehen und verstehen.
Zwischenepisode: "Deportation ins Gulag nach Sibirien"
Nachdem wir am 4. Tag völlig erschöpft von der Besichtigung des Nationalhistorischen Museums zurück kamen, ergab sich beim Betreten unseres Wohnhauses eine weitere nette Begegnung mit einer russischen Pförtnerin.
Dieses russische Mütterchen, welches im Übrigen kein Wort Englisch sprach, war partout nicht davon zu überzeugen, dass wir in Appartment Nr. 17 wohnen und auf das Klingeln in der selbigen Wohnung niemand antworten würde, um uns Einlass zu gewähren. Wir beschlossen uns über ihr, für uns unverständliches russisches Gebbrabbel hinwegzusetzen und die Wohnung gegen ihren Willen zu betreten.
Nachdem ca. Eine halbe Stunde vergangen war klingelte es und Lukas ging an die mit Videobild ausgestattete Gegensprechanlage um das russische Mütterchen erneut am andern Ende der Leitung willkommen zu heissen. Ihr aufgeregtes Gebbrabbel und Lukas einsilbig gestammelte Erwiderungen mit dem mehrmaligen Hinweis "only english" führten zu keiner Klärung des offensichtlich vorliegenden Missverständnisses. Auch das einseitige Beenden des Gespräches, durch Auflegen des Hörers führte nicht dazu, dass die Klingel verstummte.
Wir beschlossen also, freundlich wie wir waren, die Tür für das russische Mütterchen zu öffnen um ihr ein letzes Mal mit Hilfe unseres Reiseführers klar zu machen, dass wir weder Diebe noch Einbrecher seien. Auch dieser Versuch misslang und trieb dem wild brabbelnden russischen Mütterchen die Zornesröte ins Gesicht... Zum ersten Mal waren nun auch erste Worte eindeutig zu identifizieren: "politia - militia - sibiria"
Dies trieb uns für kurze Zeit den Angstschweiss auf die Stirn, da wir weder Lust hatten uns mit der sicherlich nicht englischsprachigen russischen Polizei auseinander zu setzen, noch in den Gulag nach Sibiren deportiert zu werden....
Nun war schnelles Handeln erforderlich und wir lösten die Situation mit einem Anruf bei unserem Gastgeber Steffen, der das russische Mütterchen vom allerfeinsten zusammenstauchte, woraufhin sie sich täglich beim Verlassen des Gebäudes wort- und gestenreich bei uns entschuldigt...
Die darauffolgenden Tage haben wir einige weitere Sehenswürdigkeiten besichtigt, darunter die Moskauer Uni und das VDNH.
Das VDNH ist ein sowjwetisches Ausstellungszentrum in dem sich alle Teilrepubliken darstellen konnten, man kann es mit der EXPO vergleichen.
Bensonders interessant daran ist, dass in dem einstigen idealistischen Herzen des Kommunismus, jetzt der Kapitlismus in Form von westlicher Werbung, Musik, und Vergnügung Einzug gehalten hat.
Abschließend bleibt uns nur zu sagen, dass uns die Woche in Moskau bei Steffen in der Wohnung, dem wir hiermit nocheinmal ausdrücklich Danke sagen wollen, super gut gefallen hat!
Am Dienstag den 1.9. steigen wir Abends in die Transsib, bis nach Irkutsk.
Von dort werden wir dann wahrscheinlich den nächsten Bericht verfassen.
"Liebesgrüße aus Moskau", Jakob und Lukas
Aufbruch: | 24.08.2009 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 08.02.2010 |
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