Weltreise
Neuseeland Teil 1
Am 1.11 erreichen wir Christchurch in Neuseeland. Am Flughafen müssen wir die bis jetzt strengste Kontrolle über uns ergehen lassen. Das komplette Zelt wird ausgepackt und die Schuhe gereinigt und auf möglicherweise schädliche ausländische Samen und Blütenteile untersucht. Wir lassen das akribische Kontrollieren der neuseeländischen Beamten ohne Regung über uns ergehen und erreichen nach mehreren Stunden unser Hostel im Zentrum von Christchurch. Das Hostel entspricht jedoch nicht unseren preislichen Vorstellungen und wir wechseln nach einer Nacht die Unterkunft. Im zweiten Hostel gibt es sogar free Internet und das Bier trinken im gemütlichen Hinterhof ist auch gestattet. Glücksgriff kann man sowas nur nennen!!
Zusammen mit einer Deutschen die wir noch im ersten Hostel kennengelernt hatten, Nina, verbringen wir den folgenden Tag im botanischen Garten und im Museum of Canterbury. Das Highlight für Jakob bildet hier eine große Vogelausstellung und ansonsten ein ganzes nachgebildetes Haus voller riesiger Muscheln und Schnecken an den Wänden. Dieses hat ein Ehepaar in 70 Jahren erschaffen, verrückt!!
Ansonnsten gibt es in der zweitgrößten Stadt Neuseelands, die uns nur unwesentlich größer als Marburg erscheint, recht wenig zu sehen und wir beschließen zusammen mit Daniel, einem Schwaben, am nächsten Tag die erste Wanderung in Neuseeland zu unternehmen. Bei optimalem Wetter wandern wir 7 Stunden oberhalb von Christchurch und Lyttelton auf einer schönen Bergkette. Der Blick in den natürlichen, aus einem Vulkankrater entstandenen, Hafen ist fantastisch!
Eingebucht auf die erste Teilstrecke nach Kaikoura besteigen wir am nächsten Morgen den Magicbus und werden auch sogleich wieder mit dem unserer Meinung nach zu Unrecht als "Backpacking" bezeichnetem Reisen vieler Leute, besonders Engländer und Deutsche, in Neuseeland und Australien konfrontiert! Schmunzelnd nehmen wir zur Kenntnis, dass auch hier fast alle wieder im Bus die natürlich "günstigsten" Aktivitäten und Unterkünfte buchen...
Während der gesamten Busfahrt können wir unsere Blicke nicht von der wunderschönen Landschaft abwenden! An uns ziehen schneebedeckte Berge, hügelige satt grüne Wiesen und tief blaues Meer vorbei! Überall sind Schafe, Kühe und Farmen zu sehen und insbesondere Lukas fängt an zu träumen.
In Kaikoura angekommen werden wir als erstes am Meer und einer Robbenkolonie "abgeladen" und schauen uns diese äußerst Faul daliegenden und an Menschen gewöhnten Tiere an. Jedoch gibt es auch hier das ein oder andere Mal ein paar Touristen zu beobachten die es schaffen die Tiere so zu reizen, dass sie sie Fauchend und Zähneflätschend vertreiben müssen. Warum sich auch immer die Langsamsten und sagen wir mal "Stämmigsten" am nächsten dran wagen müssen... Es gibt aber keine Verletzten
Im Hostel angekommen stellen wir fest, dass wir erneut Glück hatten und ein außergewöhnlich Gutes erwischt haben! Mark einer der Angestellten macht uns nach einem Gespäch das Angebot uns für ein wenig Spritgeld am nächsten Tag zu einem Berg zu fahren, welcher uns einen einmaligen Blick über die Halbinsel geben soll. Nach kurzem Überlegen willigen wir grinsend ein und gehen mit einem bis zum Platzen mit Nudeln Carbonara gefüllten Bauch früh ins Bett.
Am nächsten Tag am Mt. Fyffe ca. 15Km von Kaikoura entfernt angekommen steigen wir zügig bis zur Hütte in 1,5 Stunden auf und machen eine ausgedehnte Rast mit Brot, Käse und Wurst! Jaja endlich mal wieder Wurst, sie war zwar Rot, konnte dem Gaumen eines echten Kenners aber nicht standhalten Optisch hatte sie allerdings mindestens eine 2 verdient kann ich euch sagen...
Nach einer weiteren Stunde schweistreibendem Aufstiegs durch vereisten Schnee erreichen wir breit Grinsend den Gipfel in 1602m Höhe und sind stolz ca. 1500 Höhenmeter überwunden zu haben! Die etwas dünnere Höhenluft verleitete uns wahrscheinlich zu folgenden Bildern...
Die Rechte liegen jedoch weiter bei uns, falls jemand auf die Idee kommen sollte einen Kalender daraus zu anzufertigen!
Abends nehmen wir zusammen mit einigen Hostelbewohnern am wöchentlichen Quiz im nahen Pub teil und erzielen auch prompt den ersten Platz welcher uns 50$ an der Bar einbringt. Diese werden gleich in Getränke umgewandelt und da das ganze Bier gekauft war musste es auch getrunken werden ... Pillepalle, hihi!!
Nachts in unserem Zehnbettzimmer übergibt sich dann eine der beiden Schwedinnen, jedoch bekommen wir von diesem Missgeschick ob unseres tiefen Schlafes erst am nächsten Morgen etwas mit. Die Krönung ist jedoch, dass die Beiden anstatt es sauber zu machen auschecken und es den beiden Engländern die unter ihnen lagen in die Schuhe schieben!! Aber irgendwie auch ein wenig klever
Der Geruch des Erbrochenen wurde im übrigen von den normalen Körpergerüchen und Gasausstößen in einem Zehnbettzimmer bei ungeöffneten Fenstern deutlich übertroffen. Die Bundeswehr lässt grüßen.
Leicht müde tretten wir nach einem weiteren eher ruhigen Tag, an dem Jakob eine sehr schöne Wanderung um die Halbinsel vor Kaikoura unternimmt, die Weiterfahrt mit dem Magicbus an.
Diesmal haben wir einen Maori als Fahrer, welcher bis zum heutigen Tag den Bus am besten gefahren hat, aber dazu später mehr... Nachdem wir den Hafen von Picton gegen Mittag hinter uns gelassen haben erreichen wir abends Nelson wo wir leider nur eine Nacht verbringen. Die Stadt ist jedoch eine der Schönsten die wir bisher gesehen haben und Lukas unternimmt eine kleine Stadtbesichtigung bis zur hier 1940 errichteten Kathedrale.
Am nächsten Tag wieder im Bus wird unsere Laune zu erst dadurch getrübt, dass uns unser Buslenker in ein kleines Dorf fährt wo noch bis heute nach Gold geschürft wird. Sekunden nach dem wir die entgültige Parkposition erreicht haben springt ein neuseeländisches Mütterchen in den Bus um uns das örtliche "Museum" schmackhaft zu machen. Das einzige Mal wo wir zuhören ist als sie erzählt das der größte Klumpen Gold der jemals hier gefunden worden ist 3,2kg gewogen hat und glaubt uns den hätten wir auch nicht liegen lassen. Nachdem sich der komplette Bus in die als Museum getaufte Hütte gequält hat zeigt uns das Mütterchen schwungvoll wie man Glod mit einer Schüssel schürft und garantiert uns, dass wenn wir eine solche Schüssel voller Steine für 10$ bei ihr mieten wir in jedemfall Gold finden werden!
Und dreimal dürft ihr Raten es wird von einigen begeisterten Reisenden staunend angenommen
In Greymouth angekommen nutzen wir das kostenlose Angebot unseres Hostels Fahrräder zu nutzen und erkunden die Stadt. Im örtlichen Pub, welcher als einziges am Sonntag geöffnet hat essen wir ein T-Bone Steak und Lamm, mmmmmmhhhhh!!
Bei einem Film lassen wir den Tag in dem äußerst gemütlich eingerichteten Hostel ausklingen und steigen am nächsten Morgen in den Bus nach Franz Josef.
Mittags dort angekommen steigen wir zusammen mit Thomas einem 29 jährigen netten Deutschen aus Flensburg durch steinige und moosbewachsene Wege bis zum ca. 1000 m hoch gelegenen Roberts Point auf und sind von der Aussicht auf den Gletscher völlig ergriffen. Der für Thomas besonders anstrengende Aufstieg hat sich damit gelohnt und er sagt uns nachher bei einem Bier im örtlichen Pub das er es alleine wohl nicht bis dort geschafft hätte und er froh war, dass wir auf sein Flehen nach einer Pause reagiert haben .
Am nächsten Tag geht Lukas zu den heißen Quellen des Gletschers und Jakob läuft bis zum Beginn der Gletscherzunge. Beides war nicht ganz so toll wie wir es uns erhofft hatten, da es zum einen mit 10€ recht teuer war und zum anderen stark geregnet hatte...
Am nächsten Morgen hören wir den Regen gegen unser Fenster trommeln und entscheiden uns einfach mal so lange liegen zu bleiben wie wir wollen. Ungewollt wird so aus dem Vorsatz eine zweite 8 stündige Wanderung oberhalb des Gletschers zu machen ein Tag im Hostel mit Chips, Bier und allen drei Herr der Ringe Filmen hintereinander... Wir bewältigen diese ebenfalls anstrengende ca. 8 stündige Aufgabe mit der gleichen Ausdauer und Hingabe wie bei unseren Wanderungen
Am nächsten Morgen heisst es wieder aufsitzen! Wir fahren diesmal mit einer Buslenkerin, was sich zu einem Fiasko entwickelt... Zuerst teilt sie uns mit, dass wir ca. 10 Stunden für die 300km bis nach Queenstown brauchen werden und wir fragen uns wie das möglich sein kann. Am ersten kleineren Hügel, ähnlich dem am Kirschbäumchen in Schröck, geht uns jedoch ein Licht auf und wir erkennen, dass zu dem Fakt, dass die Busse nicht gerade mit vielen Pferdestärken gesegnet sind noch dazukommt, dass die nicht gerade zierliche Buslenkerin das mit dem Zurückschalten in der Fahrschule nicht so ganz mitbekommen hat und so müssen wir doch tatsächlich anhalten und mit der Handbremse anfahren... Anstatt danach das Gaspedal mit ihrem massiven Fuß mal richtig zu maltretieren macht sie jedoch immer wieder den gleichen Fehler und quält den Bus im Schneckentempo über die Hügel! Diese werden langsam zu echten Gebirgspässen die man normal nur einem Allrad bezwingen kann, ähnlich der Neuen Chausse in Schröck . Naja wir und vorallem der Bus und sein Getriebe haben es überlebt. Wir sind uns aber sicher, dass er keine Gnade hätte walten lassen wenn er sprechen könnte...
In Queenstown wandern wir am nächsten Tag in die wunderschöne Landschaft und können gar nicht glauben, dass das nicht alles gemalt sondern Wirklichkeit ist! Seht selbst!
Voellig verzweilfelt nehmen wir zur Kenntnis, dass wir diesmal mit keiner wirklich lustigen Geschichte aufwarten koennen - aber wir geloben Besserung!!
Dafuer versuchen wir euch einen moeglichst schoenen Eindruck von diesem wunderbaren Land zu vermitteln!
Die Haelfte der Reise ist jetzt um, nach dem gebuehrende Bergfest treten wir den Rueckweg an...
Jakob und Lukas
Aufbruch: | 24.08.2009 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 08.02.2010 |
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