Jessica & Jürgen in SOA
Kambodscha- Phnom Penh
06./07.02.2010
Vier Stunden haben wir ueber den Mekong in Kambodschas 200km entfernte Hauptstadt gebraucht, inklusive einer Stunde am vietnamesischen und kambodschanischem Grenzuebergang.
Den Nachmittag haben wir uns einfach durch diese wunderschoene Stadt treiben lassen. Prunkvoll sind viele alte Kolonialbauten der Franzosen an der Uferpromenade und den Vierteln drum herum, heruntergekommen die Armenviertel etwas ausserhalb. Trotzdem haben wir Elend und Armut nicht als sooo schlimm empfunden, wie wir es aufgrund vieler Erzaehlungen erwartet haben. Klar sind die Gegensaetze in einer Millionenstadt immer gross.
Wir fuehlen uns hier sehr wohl und geniessen die Atmosphaere von Vergangenheit und geschaeftigem Alltag zugleich.
Anders als Vietnam strahlt hier alles eine Ruhe aus, die wir vermisst hatten. Hier gibt es viele Tempel und Moenche und vielleicht liegt es am praktizierten Buddhismus, dass uns die Menschen entspannter erscheinen.
Heute ist Kulturtag:
Im Nationalmuseum waren wir morgens als erstes. Da kann man vor allem Exponate vom 1. Jahrhundert bis zum Bau der Tempelanlagen von Ankor sehen.
Danach hat uns ein Tuk-Tuk zu den Killing-Fields der roten Khmer gebracht. Sie liegen 15km vor der Stadt, dorthin wurden "Regiemgegner" nach ihrer Verhaftung zur Exekution gebracht. Insgesamt 3 Mio Menschen hat das Terrorregieme von Pol Pot das Leben gekostet, u.a. Frauen und Kinder, um spaetere Rache zu verhindern.
Man laeuft auf schmalen Pfaden zwischem ausgehobenen Massengraebern umher, die Kleider und Knochen der Opfer werden dem buddhistischen Glauben entsprechend in einer 9m hohen Stupa (einer Art Schrein) hinter Glas aufbewahrt. Die Stupa dient den Hinterbliebenen als Gedenkstaette, sie legen dort Blumen nieder und entzuenden Raeucherstaebchen.
Um das Grauen komplett zu machen, haben wir uns gleich anschliessend nach Tuol Sleng, dem Gefaengnis der roten Khmer bringen lassen.
Urspruenglich war es ein Gymnasium, die Klassenzimmer wurden in kleine Zellen unterteilt, in denen die Gefangenen auf Metallbetten angekettet und gefoltert wurden, um im Falle des Ueberlebens doch auf den Killing-Fields zur Hinrichtung zu enden.
Das war wirklich schwere Kost, danach haben wir eine Pause gabraucht und sind in einer kleinen Oase von Restaurant gelandet, wo es sogar einen PC gibt.
In Kambodscha hat man naemlich eigentlich ueberall "free wifi", was vorraussetzt, dass man ein eigenes Note- oder Netbook dabei hat.
Hat ausser uns auch echt fast jeder und wird bestimmt eine der naechsten Anschaffungen. Spatestens vor der naechsten Asien-Reise...
Jetzt ist es Zeit fuer den Koenigspalast, wir werden berichten.
Morgen frueh geht es weiter nach Siem Reap, von dort aus schauen wir uns dann Angkor Wat an.
Aufbruch: | 16.01.2010 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 26.02.2010 |
Vietnam
Kambodscha