Namaste Nepal - Namaste India

Reisezeit: Mai - Juli 2010  |  von Isabel und Jonathan

Indien: Delhi

Seit heute Morgen sind wir nun also in Delhi. Nach dieser entspannten Zeit in Leh und Manali, wo die Inder der Mittelklasse alle Urlaub (von Indien) machen, sind wir wieder im echten Indien angekommen. Der Schock fiel aus, aber es ist einfach anstrengender hier
Die erwarteten 45 Grad sind nicht eingetreten, denn der Monsun ist seit Sonntag da!!!!! Alle freuen sich hier, wir sind da geteilter Meinung. Einerseits ist es nicht so heiss, wie das letzte Mal und die Luft ist sauberer, andererseits ist es furchtbar schwuel, was uns genauso schwitzen laesst, wie das letzte Mal, und es ist unglaublich matschig! Hier in Paraganj, wo wir wohnen, wird gerade die Strasse komplett neu gemacht, so dass man wegen dem Regen nur mit Gummistiefeln laufen sollte, die wir aber nicht haben Vorallem hatte es erst angefangen zu regnen, als wir das Hotel schon in Richtung einer kleinen Sightseeing-Tour verlassen hatten und da wussten wir noch nicht, was fuer eine Rutschpartie es auf dem Rueckweg mit den Flip-Flops geben wird. Jetzt wissen wir Bescheid, was aber nichts an unserem Schuhwerk aendert, ausser dass Jogi von Leder auf Plastik umgestiegen ist

Zu unserer kleinen Tour: Schon vorweg, unsere Erfahrungen waren heute nicht so toll, was nicht heissen muss, dass es anderen damit genauso geht. Vielelicht waere es bei uns auch an einem anderen, ein bisschen erholterem Tag anders gegangen.
Wir sind nach einem gutem Fruehstueck (endlich wieder Puri Bhaji) mit der Moto-Rikshaw zum Roten Fort gefahren. Dort stellten wir schnell fest, dass der Eintrittspreis nun bei umgerechnet 5 Euro pro auslaendische Person liegt, wo unser Reisefuehrer noch 2 Euro schrieb. Dafuer besichtigten wir ein Fort, bei dem fast alle schoenen Sachen von Netzen zum Schutz vor Voegeln verhuellt waren, oder generell nicht zugaenglich waren. Im Gegensatz zu allen aderen Sachen in Agra und Jaipur, war der Garten ziemlich ungepflegt und man hat freie Sicht auf den hinter den Zaeunen liegenden Bauschutt. Im Museum sind die Sachen zwar beschriftet, allerdings ohne irgendwelche Jahresangaben, oder weitere Beschreibungen. Dass da eine Pistole liegt, kann ich auch sehen, was es mit ihr auf sich hat, aber nicht.
Natuerlich sind die Ausmasse und die Lage mal wieder sehr schoen und beeindruckend, trotzdem waren wir enttaeuschd, vor allem dadurch, dass wir von anderen Orten hier in Indien wissen, wie schoen und informativ man es gestalten und erhalten kann. Wir fragen uns da schon manchmal, wie schnell man die Auszeichnung Unesco-Weltkulturerbe bekommt
Schon ein bisschen angefressen und genervt von ungefragten Fotos, die einige Male von jungen Indern mit dem Handy von Isi gemacht wurden, ging es weiter zur Jama Masjid, Indiens groesster Moschee. Dort wollte man uns erst nicht erlauben, unsere Schuhe, so wie es alle Inder machen, in der Hand haltend mit rein zu nehmen. Dann wollte man 200 Rupien dafuer, dass wir einen Fotoapparat dabei hatten, obwohl wir versicherten, keine Fotos zu machen. Also entschieden wir uns erstmal, dass einer draussen bleibt und schaut, ob sich das lohnt.

Isi machte den Anfang: Sie sollte sich trotz T-Shirt, das ueber die Schultern ging, und langer Hose noch in ein grell buntes Betttuch huellen, woraufhin Jogi die Moschee als erster besichtigte. Isi las sich in der Zeit die Regeln nochmal genau durch und da stand, "langaermeliges Oberteil und keine Shorts". Also naechster Versuch: Jacke ueber dem T-Shirt und weiterhin lange Hose, alles auch nicht "aufreizend eng". Aber die beiden Kerle am Eingang waren wohl schon etwas genervt von ihr und wollten sie auch so nicht rein lassen und ihr wieder das Betttuch andrehen. Wahrenddessen kamen lauter leichter bekleidete Frauen aus der Moschee. Auf das erneute Nachfragen, weshalb gerade sie das anziehen soll, kam nur, dass es in den Regeln staende. Das brachte Isi ziemlich auf die Palme. das ganze hatte nichts mit Eitelkeit oder Respektlosigkeit vor den Regeln zu tun. Es ging mir einfach darum, dass es fuer uns erstmal diese Extra-Regel gab, dass wir die Schuhe draussen lassen muessen und dafuer natuerlich Geld bezahlen und die Sache mit der Kamera. Zum anderen sehe ich es nicht ein, mich aus reiner Willkuer des Aufsehers mehr verhuellen zu muessen, als die anderen Frauen. Das geht zu weit! Aber sie haben es geschafft, dass eine Frau weniger das grosse Heiligtum betreten hat - Applaus!

Danach ging es dann versoehnlicher mit einem netten Fahrrad-Rikshaw-Fahrer durch die engen Gassen von Old-Delhi, vorbei am Silber- und am Hochzeitsmarkt, was bedeutet, dass sich ganze Strassenzuege nur um dieses eine Thema drehen.

Auf unser Anliegen zeigte er uns noch die verwinkelten Gassen eines Stoffmarktes, wo wir auch fuendig wurden.

Das war wohl das letzte Mal, dass wir uns aus Indien gemeldet haben. Unseren letzten Tag werden wir noch mit den letzten Besorgungen verbringen und ein wenig durch New Delhi streifen oder besser rutschen Ausserdem natuerlich Fussball schauen, auch wenn die Spiele hier recht spaet uebertragen werden! Wir haoffen natuerlich, am Sonntag Deutschland im Finale in Deutschland sehen zu koennen!
Bis dahin.
Wir hatten eine tolle Zeit und werden bestimmt wieder kommen, denn es gibt noch sooooooo viel zu sehen in Indien und wir haben noch einige Einladungen von Indern im ganzen Land einzuloesen.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach einer zweijährigen Examenszwangsreisepause zieht es uns wieder in die weite Welt. Nachdem uns in Südamerika vor allem die hochandinen Ebenen und die Berge beeindruckt haben, geht es diesmal nach Nepal und Indien. Wir sind sehr gespannt auf die neuen Eindrücke und hoffen, dass wir diese auch dieses Mal wieder an unsere treuen Leser weiter vermitteln können :-) Viel Spaß beim Lesen
Details:
Aufbruch: 09.05.2010
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 09.07.2010
Reiseziele: Nepal
Indien
Der Autor
 
Isabel und Jonathan berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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