"dhaffa trop nice"-tour 2005
die tourtage: 30.06. (06) MANALI-KEYLONG
geplant: MANALI-KEYLONG
erstmals begeben wir uns heute mit unseren bullets in hoehen, die mit den hoechsten alpengipfeln konkurrieren. von MANALI fuehren uns schier endlose kurven durch eine landschaft, die ein wenig an die alpen? erinnert auf den 3890 m hohen ROTHANG PASS, fuer die bewohner hier das "ende der bewohnten welt". nach einer fotopause und einer kurzen labung bei chai (tee) und samosas (gefuellte teigtaeschchen) geht es nach KEYLONG (3.200m). kurz vor KEYLONG, in TANDI tanken wir unsere endfields an der letzten tankstelle fuer rund 350 km.
tageskilometer: 120 (echte 120)
wir bleiben unserer aufstehzeit treu und haeten auch gar keine andere chance gehabt, denn von draussen dringt schon wieder das "body massage" an unsere ohren. Mittlerweile sind es vier geschaeftstuechtige masseure mit ihren oel und salben-brettern die auf kundschaft warten. Das fruehstueck basteln wir uns aus der karte zusammen und ich organisiere mir cornflakes, curd und frische fruechte. Wenigstens etwas leichtes fuer meinen magen, der doch etwas strapaziert ist vom spaeten essen.
Danach faehrt naresh mit uns zum tempel von manali (schlechter tourist ich, habe den namen schon wieder vergessen, war ohnedies unaussprechlich fuer mich). Im stroemenden regen umrunden wir den tempel im uhrzeigersinn, soviel wissen wir immerhin schon. Der rueckweg zu den mopeds wird von ein paar yaks mit sattel blockiert, deren besitzer damit ihr brot verdienen, sieht wohl bei dem regen schlecht aus .
Heinz faengt uns auf dem rueckweg ab und wir starten ueber die tankstelle richtung rothang pass. Gleich nach manali geht es hinauf, hinauf und noch einmal hoeher. Heinz gibt uns die piste frei und schon duese ich voraus, immer im zweifel, fotografieren, fahren, schauen. Irgendwie gelingt mir ein kompromiss und habe trotzdem verdammt viel spass auf der strecke. Auf der manali seite hat sie aehnlichkeiten mit dem pordoi in suedtirol, nur ein bisschen hoeher und laenger (dieser satz ist fuer die langen zaehne gedacht!). ich habe so ziemlich alles was das fahren ausmacht, asphalt, sand, schotter, loecher wo keine hingehoeren, wasserdurchfahrten, schlamm, schlaemmer, am schlaemmsten. Sehe frauen die bei der strassenarbeit helfen und dabei ihre kinder am ruecken tragen. Finde eine tote kuh am wegesrand, "raufe" mich mit lastwagen, jeeps und bussen, die aber alle nach einmal hupen platz machen ... das moechte ich bitte auch zuhause .
cafe "schwimmender garten"
irgendwo nach zwei drittel der strecke halte ich dann endgueltig an um auf die anderen zu warten, der platz bietet sich an und ich spuere auch ein bisschen die hoehe, war wahrscheinlich zu schnell oben. Nach und nach trudeln die anderen ein und waehrend an heinz motorrad geschraubt wird, trinken wir chai im "schwimmenden garten".
wasserquerung gefaellig
Nach einer halben stunde aufsitzen und rauf auf den pass. Acht kilometer vor dem gipfel wird es diesig, dicker nebel zieht auf und man sieht teilweise nur zehn meterm, was die einheimischen fahrer aber nicht abschreckt ihr tempo bergab beizubehalten also uns entgegen ...
*schweissaufdiestirntreibend* aber irgendwann ist es geschafft und wir stecken im verkehrschaos kurz unter dem pass. Alles ist hier, jetzt weiss ich auch, wer die ganzen webpelzmaentel kauft, die in ueber 300 shops an der strasse angeboten werden ... die inder, den die haben hier ihre art disneyland, lassen sich mit pferden ganz hinaufbringen oder mit skidoos, machen die ersten meter auf skiern oder wandern einfach so ueber den schnee. Aber geparkt wird da wo das auto oder der bus stehen blieb. Ein stau am morgen in die arbeit ist ein "lercherlschaas" dagegen! Mit rutschender kupplung, umwege ueber matsch und quer zu der fahrspur schaffen wir dann doch den durchbruch, lassen den einen stoischen verkehrspolizisten mit seinen indern alleine und sammeln uns beim passstein. Zielfoto muss sein
Mittlerweile sind wir schon ueber der baumgrenze, das gruene liegt hinter uns, aber auch die naesse und der regen hat zum glueck gleich hinter manali aufgehoert. Ab jetzt geht es mit uns im wahrsten sinne des wortes bergab, kehre um kehre, schotterpiste, wasserdurchfahrt, das volle programm und blauer himmel, dafuer kaum vegetation. Unten angekommen erst mal die verdiente pause mit chai und nudeln oder momos (tortellini sehr aehnlich) je nach gusto. Kurz vorher noch den checkpoint passiert und raus aus den regenklamotten *endlichwiederluft*
da oben wollen wir hin
Die fahrt richtung keylong fuehrt uns dann noch entlang des chandra flusses richtung tandi, wo wir erneut auftanken. Ein kleines hinweisschild zeit an, dass auf den naechsten 365 kilometern kein sprit zu kriegen ist. Dann beendet heinz die weisse weste des tages und trennt sich kurz von seinem schatzi, aber nix passiert und jetzt darf naresh endlich den lenker anschweissen
wer hat hier das sagen ???
Wir fahren durch bis keylong und sing kurz vor 1700 an unserem etappenziel. Checken ein, belegen die zimmer und nichts wie unter die duschen. Morgen ist zeltcamp und daher duschen wir heute lieber etwas laenger danach chai im garten unter einem grossen alten fallschirm und schlussendlich einmal auf guter tourist gemacht und die stadt besichtigt. Wirklich viel hat sie nicht zu bieten, aber gerade das macht sie wohl aus, handwerker an jeder ecke, die mit einfachsten mitteln das noetigste herstellen, dazwischen alle moeglichen haendler, wo man auch adidas, nike und armani ewerben kann ... zwischendurch passiert das wovon im reisefuehrer schon gewanrt wurde. Zwei girls erspaehen uns und betteln auf ihre art mit "foto, foto" na wenn es nicht mehr ist, die kamera gezueckt und die beiden "geschossen", einmal ist keinmal also jeder aus unserer dreiergruppe und dann toent immer noch das foto, foto hinter uns her. Am bild kann man erkennen, wer der raedelsfuehrer war ...
muelltrennung auf indisch, oben sammeln und wenn es voll ist unten horten
Danach geht es ins taki deleg (tibetisch fuer guten tag) zum abendessen und wir besttelen wieder einmal eine art bueffet, wieder viel zu viel, aber wer alles probieren will muss leiden. Gegen 2100 sind schon alle in der falle, nur michael leistet mir noch im garten etwas gesellschaft und der nepali, der hier den service wirft. Er muss von nepal nach hierher als saisonarbeiter ausweichen, kriegt als verdienst nur das trinkgeld und seit 15 juni waren keine gaeste mehr da. Klingt nach einer ziemlcihen horrorgeschichte. Was erzaehlt man so einem auf die frage was uns der trip hierher kostet??? Ich habe ihm dann gesagt, dass der chai der hier 10 rs kostet bei mir zuhause mindesten 100 rs kosten wuerdem obwohl ich mir gar nicht sicher bin, ober nicht eher 150 rs anzusetzen waeren ... netter kerl, hat sich auch fuer dubai beworben und hofft dort naechstes jahr arbeiten zu koennen.
Gegen 2130 richtung zimmer, etwas montezuma werken lassen und hoffen, dass es kein wolf wird, bei den ganzen scharfen speisen, denn der wuerde beim mopedfahren mehr als nur stoeren ...
Der tag, einfach toll, das erste mal ueber 3800 meter, den ersten pass bezwungen und vor lauter schauen tun mir die augen weh. Ich habe keine ahnung wie auch nur einer der berge heisst, die wir bezwangen, bzw, die uns begleiteten, aber in summe wieder ein tag der mit wow abgeschlossen werden kann.
Aufbruch: | 23.06.2005 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 18.07.2005 |