"dhaffa trop nice"-tour 2005
die tourtage: 09.07. (15) KARGIL-SRINAGAR
geplant: KARGIL-SRINAGAR
ein, gelinde gesagt "interessanter" tag wartet heute auf uns. moeglicherweise (die regeln werden oefters geaendert) geht es schon mitten in der nacht ab richtung SRINAGAR. der ZOJI LA, das tor zu KASHMIR, ist naemlich ein pass mit einbahnregelung. um rechtzeitig dort zu sein, muessen wir daher schon sehr zeitig starten. heute erreichen wir SRINAGAR. die wunderschoen am DAL SEE gelegene haupstadt KASHMIR's, wo wir in einem der herrlichen hausboote uebernachten.
tageskilometer: 200 (echte 194)
0348 der muhezin duerfte bessere augen haben als wir und ruft zum gebet ... wuerde ihm gerne ein ruhe entgegenschreiben, aber in 42 minuten ist ohnedies wecken ...
0425 pumpern an der tuer in kombination mit einem "morning sir" ... unser tag beginnt, noch schell den schlafsack zusammengerollt und den seesack gepackt, die mopedklamotten angezogen und runter, einer neuen fahrt entgegen. Der himmel ist wolkenlos und das morgengrauen traut sich auch schon raus. Bei den mopeds noch schnell eine tasse chai zum aufwaermen und gegen 0510 rollen wir aus dem hotelparkplatz und aus kargil richtung srinagar.
Nach circa 50 metern steht links ein indischer ziegenpeter mit vier, fuenf ziegen in einer gasse, erst als wir ihn passieren bemerke ich dass da noch circa 30, 40 tiere in der gasse warten. Das waere ein bild gewesen, aber momentan bin ich so dick und warm eingepackt, ich will nicht gleich die kamera zuecken '
pech fuer den fahrer, glueck fuer den fotografen ... pulitzer wird es keiner, aber ein topplatz in der sammlung
Auf geht es richtung zoji la, circa 70 kilometer liegen vor uns und da es hell ist kommen wir auch gut voran, im gegensatz yu manchem lkw. Auffaellig sind die vielen militaerlager, die hinweisschilder "you are under enemy observation" und die arttilerie, die die kanonen nicht abgedeckt hat ... egal, wir sind hier touristen, uns geht das heute nichts an ... vorbei an eselherden, schaf- und ziegenherden weiter richtung pass. Irgendwann kommen wir durch drass, der letzten siedlung vor dem pass und der zweitkaeltesten bewohnten ortschaft (-60 °C am 9.1.1995) *brrrr*. Wirklich warm ist es auch heute nicht, aber erfrischend nach all den berggipfeln, die dank meiner orangen brille erglueht sind. Ohne brille ist es ein sehr schwaches erwachen der sonne ...
reizvoll am fruehen morgen paesse zu befahren ...
Na dann rauf auf den pass und kaum 3 kilometer gefahren ein militaerkonvoi, diesesmal aber nichts mit hupen und ueberholen, diesesmal werden wir gestoppt. Kurzfristig sogar "verhaftet" zumindest herbert und angewiesen hinter dem letzten lkw zu bleiben ... mist, aber wer diskutiert mit geladenen kalaschnikows, nochdazu wenn auch die einheimischen ziemlich ruede antworten bekommen ...
zuerst die wilden und dann die reisefuehrer ... immerhin kannten sie etwas von der landschaft
heinz und michael sind zwar durchgeprescht, aber der rest von uns haengt an dem konvoi, wie auch die anderen taxis und lkw's ... und der konvoi rast nicht wirklich bergauf, alle 200, 300 meter ein stopp, dann wieder weiter ... aber natuerlich hat das auch fuer uns vorteile, so viele fotos haetten wir sonst nicht gemacht ;.-) irgendwie entwickelt sich sogar kommunikation zwischen der besatzung des sicherungsfahrzeuges und uns. Es wird gescherzt und informiert, nur als ich ihnen einen schnelleren fahrer vorgeschlagen habe, sind die inder kurz eingeschnappt ... was solls, die tun ja auch nur ihren job. Durch das niedrige tempo fallen die vielen soldaten am wegesrand auf, circa alle 150, 200 meter steht zumindest einer, auf huegel sind aufmunitionierte uesmg positioniert und ueber uns kreist manchmal ein hubschrauber ... eigentlich kein guter platz um 50 cm hinter dem sicherungsfahrzeug zu sein ...
Immer wieder kommt es zu stopps, technischen gebrechen (rudi hat einen platten, ich verliere die feder des seitenstaenders und heinz wirft seine enfield so geschickt zu boden, das die halterung des kupplungshebels bricht) aber nareesh richtet das alles "on the road" und ohne extra aufenthalt.
berge & gletscher ... auch ein grund hierher zu fahren
Zwischendurch gibrt es zielfotos am zoji la und dann wieder runter von diesem pass, immer wieder nomaden und kinder die mit einer essensgeste betteln ... manchmal auch wieder aufregung wenn ein kontrollposten meint, wir waeren zu nahe am konvoi.
durch"s wilde kaschmir (kashmiristan)
Aber wir kommen langsam weiter ... einer der lkw-besatzung gibt uns seine adresse, er moechte ein paar fotos haben ... so eine lange adresse habe ich noch nie gesehen. Sie endet irgendwie mit "... hinter dem bazaar zwei haeuser den hang hoch" na mal sehen, wie wir seinem wunsch entsprechen koennen.
Am ende des passes sehen wir die vielen zelte der pilger, die hier zu einem eisstalakmiten pilgern, der irgendwas von shiva darstellt, zwei monate dauert die pilgerzeit und duerfte auch der grund fuer die vermehrte militaerpraesenz sein ... irgendwo auf der strecke wir von allen besatzungsmitgliedern dem erbauer der strasse gehuldigt und auch wir bekommen einen roten punkt auf die stirn und suesses fuer den hals, und ich depp nehme es mit der linken hand , der verteiler weißt mich mit einem laecheln darauf hin aber da ist es schon zu spaet ... sorry indien.
Endlich bringen wir dann den konvoi hinter uns und genehmiigen uns kaschmir-bread und cola (ich werde noch zum cola trinker ...), eineinhalb stunden hat uns der konvoi im gegensatz zu michael gekostet, aber noch sind 90 kilometer nach srinagar zu "erledigen" und daher auf und weiter. Es wird waermer, wir kommen ja auch nun wieder unter 2000 meter ...die strassen sind anfangs sehr staubig, werden aber dann besser und breiter und wir schwingen uns talwaerts ... irgendwann platzt dann noch meine satteltasche und ich habe den inhalt somit am ruecken, aber nach ein paar kurven ist auch das vergessen ... und immer noch alle paar hundert meter soldaten mit gewehren am wegesrand .... Nicht wirklich entspannend ... aber irgendwann ist es geschafft wir sind in srinagar und beim hausboot. Ja wir uebernachten die naechsten beiden tage am boot, am kleineren der beiden seen ...
abendstimmung am nading (?) see ...
Ich kann die ersten stunden die gelegenheit gar nicht nuetzen, mir brennen die augen vom staub und dem doch grellen licht, aber ein paar stunden schlaf und ein bisschen schlechter tourist helfen mir da weiter, waehrend die anderen srinagar besichtigen, doese ich auf der seeseitigen terrasse und "toll war's!"
1900 abendessen, wir speisen vornehm in unserem speisezimmer, wimmeln dann noch 5, 6 schwimmende haendler auf unserer terrasse ab, wir wollen keinen schmuck, keinen anzug, keinen paschmina schals ... wollen nur relaxen ...
2100 alles hat sich schon zum schlafen zurueckgezogen nur michael liest noch und ich tippe meinen travellog. Ist zwar etwas riskant, weil ich mich fuer den 0400 ausflug zum schwimmenden obstmarkt angemeldet habe, aber was soll's man will ja schliesslich denen zuhause lange zaehne machen ...
2205 der letzte angestellte hat mir gesagt, wo das licht auszumachen ist und dass er mich um 0330 wecken wird ... und, ich geniesse die kuehle, die durch die moskitonetzte dringt und denke noch immer ueber heute nach.dass mich das arabische an diesem landesteil irritiert, der muhezin-ruf, der 9 mal am tag ertoent und ueberhaupt, dass ist ein teil indiens, mit dem ich noch nichts anfangen kann. Mal sehen was morgen bringt .
In summe ein toller tag , der mit "wideg" (wofuer ist das eine gelegenheit, aus nlp) b vieles gebracht hat, fahrtechnisch nicht allzu anspruchsvoll aber eine tolle landschaft (kurzfristig verstand ich den ausdruck schweiz asiens), kontakte, die man sonst nie gehabt haette und ueberhaupt, wir sind wieder gerollt ... und das alles trocken von aussen. Schweiss zaehl ja bekanntlich nicht
Aufbruch: | 23.06.2005 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 18.07.2005 |