Ruinen und Regen: eine Albanienreise
25.5., Orikum/Durres: Auf antikem Boden
SMS von Jean-Christophe: Er sitze auf dem Llogara-Pass, trinke Kaffee und genieße die Aussicht auf sämtliche umliegenden Strände aus der Vogelperspektive. Wann wir nach Durres aufbrechen wollen? Wir schreiben ihm unsere Abfahrtszeit und verabreden uns am Furgonbahnhof in Vlora, um gemeinsam nach Durres zu reisen. Als das Taxi kommt, ist es zwei (!) Minuten vor (!) halb elf. Wir sind voller Hochachtung über diese Pünktlichkeit. Am Furgonbahnhof steht bereits ein Gefährt zur Abfahrt bereit, unser Gepäck wird eingeladen, doch vom Bretonen keine Spur. Reni zückt hastig das Handy und beschreibt, wo wir sind. In letzter Minute kommt er angerannt, wirft sich und seinen Rucksack in den Kofferraum, und los geht's.
In Durres werden wir an der Kreuzung zu Tirana abgesetzt. Den Weg ins Zentrum legen wir im Schneckentempo in einem Schulbus zurück. Zum Hotel gehen wir zu Fuß. Jean-Christophe weiß den Weg, da er hier vor zwei Wochen mit dem Schiff aus Italien angekommen war. 30 Euro das Zimmer im Hotel "Kristal" mit Schrägblick auf die Promenade sind akzeptabel. Durres gefällt uns mit seinem geschäftigen Stadtkern; es ist lebendig, maritim und auf antikem Siedlungsgebiet gebaut. Aus Geldmangel ist nur ein Bruchteil wie das Amphitheater freigelegt. Da wir wunderbares Nachmittagslicht haben, fotografieren wir Frachtschiffe, abenteuerliche Verkabelungen an den Hauswänden und den Bahnhof. Neben den zwei einzigen Gleisen rottet ein Zug nach Nirgendwo vor sich hin. Ein Ort der Ruhe in der zweitgrößten Stadt des Landes! Dort befindet sich auch der weitaus geschäftigere Taxistand, wo wir die morgige Fahrt zum Flughafen verabreden. Ich hoffe inständig, verstanden worden zu sein. So zunehmend wohl wir uns fühlen, das Wetter stimmt und wir uns gut eingewöhnt haben, wollen wir doch das Flugzeug nicht verpassen.
Oberhalb des Amphitheaters suchen wir den Aufstieg zu den Resten einer Zinne der alten Stadtmauer und erhoffen uns ein großartiges Panorama. Das bekommen wir; davor haben die Götter jedoch Schweiß und albanische Sprachkenntnisse gesetzt. Wir bewundern den Rundumblick auf das Meer, den Hafen, Moscheen und die weit ausgedehnte Stadt, wobei uns eine angenehme Brise die erhitzten Gesichter fächelt.
Aufbruchstimmung in Durres
Blick auf den Hafen von Durres
Kirche in Durres
Moderne und Tradition in Durres
Die Promenade von Durres am Abend (Bild: Reni Neuer)
Das hätte auch noch erledigt werden können ... (Bild: Reni Neuer)
Aufbruch: | 16.05.2010 |
Dauer: | 11 Tage |
Heimkehr: | 26.05.2010 |