6.000 Kilometer durch Afrika
Die Löwin und das Antilopen-Baby
Dienstag, 03.11.2009
Es ist 04:30 Uhr, Zeit für den Morning Game-Drive. Vom Ranger erfahre ich, dass in der Nacht Löwen am Camp waren...
Kaum aus dem Camp draußen, laufen uns die ersten Elefanten über den Weg. Es sollten nicht die letzten sein. Hinzu kommen reichlich Antilopen, Giraffen, Wasserbüffel, Nilpferde, Zebras und Vögel in allen Größen und Farben. Bekannt ist der Nationalpark aber vor allem für seine Löwen. Es sollte nicht lange dauern, da stöbern wir ein Löwenrudel auf, rund 17 oder 18 Tiere, die faul unter den Bäumen herumliegen, bis plötzlich in der Nähe der Angstschrei eines Tieres zu hören ist. Die Löwen springen schlagartig auf. Andy, unser Ranger, gibt Vollgas, sicherlich auch, um uns dort rauszubringen, vor allem aber, um die Ursache des Geräusches zu erkunden. Gut 200 Meter weiter sollten wir diese zu Gesicht bekommen: Der Schrei kam von einem Antilopen-Baby. Dieses stand aber nicht am Boden, sondern zappelte in der Luft, der Körper befindet sich im Maul einer Löwin.
Die Löwin macht aber keine Anstalten, zuzubeißen. Fast "liebevoll" trägt es das Kleine durch die Gegend. Sie hat ein Ziel: Die Mutter provozieren, damit diese versucht, das Kleine zu retten. Schließlich hat so eine erwachsene Antilope viel mehr Fleisch zu bieten als so ein kleines Baby. Am Ende des Gamedrives sollte uns der Ranger erzählen, dass er so etwas bis dato auch noch nie zu Gesicht bekommen hat.
Die Taktik der Löwin geht jedoch nicht auf, weil die anderen Löwen sie nicht kapieren und über die Löwin herfallen. Wahrend sich diese gegen den Angriff wehrt, entkommt das Antilopenbaby!!! (Das habe ich übrigens erst anhand der Fotos entdeckt, bei dem Tohuwaboho mit einem Dutzend Löwen habe ich das gar nicht bemerkt!) Am Abend mache ich noch den Sunset-Drive mit, nach den Erlebnissen des Vormittags ist dieser aber schon fast langweilig!
Eine Fotostrecke zur Story mit der Löwin findest Du hier:
http://ostafrika.npage.de/galerie178968.html
Toll ist, wie Andy uns bei den beiden Fahrten die Zusammenhänge erklärt. Sein Spektrum reicht von der Bedeutung der Termiten über das Lesen von Spuren bis hin zur Interpretation diverser Ausscheidungen.
Wilderei ist hier schon immer ein großes Problem gewesen. Das geht sogar soweit, dass viele Elefanten sich "angepasst" haben und z.T. gar keine Stoßzähne mehr haben. Damit auch der einheimische Bevölkerung die Bedeutung des Umweltschutzes klar wird, gibt es inzwischen regelmäßig Programme aller Camps in der Gegend, die die Kinder der Gegend zu einem Gamedrive mitnehmen, ihnen die Vielfalt des Nationalparks zeigen und ihnen die Zusammenhänge erklären. Erste Erfolge zeigen sich, die Wilderei geht kontinuierlich zurück.
Aufbruch: | Oktober 2009 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | November 2009 |
Tansania
Malawi
Sambia
Simbabwe
Großbritannien