beijing - shanghai - expo oder vier schwaben in china
C). beijing: 005. 789 art district
oder willkommen im moderen china
ein altes chinesisches sprichwort besagt, dass je mehr beine ein tier hat umso umbeweglicher wird es. dies zeigt sich auch beim reisen in einer gruppe - immer muss einer noch aufs klo, einer will fotografieren, einer endlich vorankommen, einer noch etwas einpacken, einer muss emails checken, ein anderer trinken während dem ersten derweil einfällt doch schon lang nicht mehr geduscht zu haben.
trotzdem schafften wir es dann irgendwann zu den künstlervierteln beijings aufzubrechen. als erstes stand der der art-space 789 auf dem plan.
zur englischen hompage des 789 art space hier klicken
dieses ehemalige industriegelände am rande beijings wurde in den fünfziger jahren von ostdeutschen architekten in einer anlehnung an den bauhausstil gebaut. nach der stilllegung sammelten sich dort künstler mit ihren ateliers, was der regierung nicht sehr zusagte. durch besuche von internationalen politiker (wie auch einem dt. ex-kanzler) konnte das gelände und die dortigen ateliers gerettet werden. die chinesische regierung setzte sich selbst an die spitze der bewegung und instrumentalisierte den unterhalt des areals als beweis für seine offenheit.
auf der vorangegangenen party an der großen mauer hatte J zwei französische doku-filmer kennengelernt, welche ihm von einem neuen unbekannteren viertel unweit des inzwischen kommerzialisierten erzählten.
durch zufall trafen wir diese am eingang des 789 wo sie mit dreharbeiten für ihren china-film beschäftigt waren und so konnten wir nochmal die informationen verifizieren.
das 789-areal ist unglaublich groß. über 1000 quadratmeter groß und stark kommerzialisiert. der ausstellungscharakter stand nicht stark im vordergrund, die bentleys und mercedese hupten ihren weg durch die mit werbung gepflasterten straßen.
so machten wir uns bald auf um das neue "undergroundigere" viertel zu finden. wir fanden uns nach einem hinweisschild in einem unrenovierten und verschlafenen vorort von beijing wieder, was nach den 6 spurigen stadtautobahnen eine wohltat war.
während M socken bei einer marktfrau erstand, ich die auf der straße zum trocknen ausgelgten chillies bewundert hatte fanden wir mehr oder weniger durch zufall die erste der futuristisch designten galierien.
(J beim lomographieren)
nicht nur das in diesem viertel viel weniger los war, nirgends fanden wir schilder, dass fotografieren verboten sei und auch die galeristen waren hilfsbereit.
leider hatten wir aufgrund zähigkeit des tagesstarts zuwenig zeit um alles zu sehen. auf drängten J und ich zum aufbruch um rechtzeitig zu unserer beijing opera vorstellung zu kommen.
Aufbruch: | 20.09.2010 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 07.10.2010 |