Thailand, Bali, Australien... (und dann die ganze Welt)

Reisezeit: Dezember 2010 - September 2013  |  von Marten Koch

Thailand: 30.01.2011 – Schreck lass nach...

So sah er aus...
Hübsch oder?

So sah er aus...
Hübsch oder?

Schon wieder haben wir gepackt, denn morgen werden wir unsere, jetzt schon viel zu lang erscheinende, Reise nach Bali antreten. Um 11:00 Uhr checken wir aus dem Zimmer aus, um 13:00 geht unsere Fähre zum "Seehafen von Phi Phi, danach geht es um 14:30 Uhr weiter nach Phuket zum Airport, von wo aus um 22:30 Uhr mit dem Flugzeug nach Bangkok geht und von dort werden wir um 06:15 nach Bali weiterfliegen. Was also heißt, dass wir unbedingt ein dickes Buch einpacken sollten...
Da es inzwischen schon wieder regnet haben wir den Tag offensichtlich richtig verplant. Direkt nach dem Frühstück haben wir uns zum Strand aufgemacht. Da das Wasser unweit vom Strand hier und da von Longtailbooten und wirklich schnellen 400 bis 600 PS starken Speedbooten befahren wird, haben wir uns bisher darauf beschränkt in Ufernähe zu schnorcheln. Gestern und vorgestern jedoch sind wir ungeachtet dieser Tatsache bis zu der "Abbruchkante" des Riffs raus geschwommen (ca. 100 - 150 Meter vom Ufer entfernt). Es empfiehlt sich dabei jedoch von Zeit zu Zeit den Kopf aus dem Wasser zu strecken und die passierenden Longtailboote im Auge zu behalten. Die machen sobald sie einen gesehen haben auch einen großen Bogen um Schwimmer. An besagter Abbruchkante, dem Abgrund, eröffnet sich im Vergleich dessen, was man in Ufernähe zu Gesicht bekommt ein ganz anderes Bild. Fische gab es zwar vorher auch schon aber die Korallen, im flacheren Wasser gibt sind alle samt tot und die Szenerie ist eher grau in grau gehalten. Ich will nun nicht behaupten, dass das Riff am Abgrund farblich dem entspricht, was man auf Postkarten zu sehen bekommt aber es ist dennoch deutlich schöner als das, was wir z.B. während unserer Bootsfahrt um die kleinere der beiden Phi Phi Inseln gesehen haben. Das Riff dort ist (meiner Laienhaften Meinung nach) auch auf dem Weg deer Besserung. Auf Grund der geographischen Lage des Riffs or unserer Haustür bin ich nicht Sicher, ob es von dem großen Tsunami in Mitleidenschaft gezogen wurde oder nicht. Es ist jedoch leider nicht in einem einwandfreien Zustand. Doch hier und da kehrt das Leben (und dabei spreche ich überwiegend vom Riff selber denn Fische gibt es genug) in Form von Korallen und, allerdings sehr viel seltener, Anemonen wieder zurück. Es ist also Kein Wunder, das wir diese Riff seit dem Jeden Tag besucht haben... man entdeckt doch jeden Tag etwas neues. Heute zum Beispiel hat Steffi mich auf einige Nacktschnecken aufmerksam gemacht, die ich selber mit Sicherheit übersehen hätte. Die sind viel kleiner, als ich sie mir vorgestellt habe. Nachdem Steffi heute schon früher wieder an den Strand zurück gekehrt ist, weil Ihr das Wasser zu trübe war, hab ich mich noch ein wenig treiben lassen. Das Steffi für sich genau die richtige Entscheidung getroffen hat ist mir bewusst geworden, als sich recht plötzlich aus dem Abgrund ein Hai zu mir emporhob. Da dies nun der erste Hai war, dem ich in freier Wildbahn begegnet bin verstand ich auch schlagartig, warum Steffi auf dergleichen Begegnungen keinen gesteigerten Wert legt Im ersten Moment musste ich schon einen Fluchtimpuls niederringen, der allerdings auch nicht all zu mächtig ausgeprägt war. Ich hatte Glück, denn es war ein ausnehmend schönes Tier, ein Zebrahai oder wie er in Deutschland auch genannt wird Leopardenhai (da es allerdings einen anderen Hai gibt der wirklich Leopardenhai heist führt dies gelegentlich zu Verwechslungen, ich meine einen Zebrahai). Als er auftauchte schwomm er ein paar Kurven und schlich sich dann an mir vorbei, immer entlang der Abbruchkante. Bis zu diesem Moment war ich noch immer erstarrt. Als ich dann wieder die volle Verfügungsgewalt über meinen Körper zurückerlangt hatte hab ich mich flux dazu entschieden dem Hai zu folgen. Also schwamm ich hinter ihm her und schloss ganz allmählich zu ihm auf. Der Hai bog dann ab und schwamm ein in flachere Gewässer, so dass ich seine ganze Eleganz und Schönheit bewundern konnte. Das Tier war in etwa so groß bzw. lang wie ich selber, dennoch hab ich mich recht sicher gefühlt, da es offensichtlich ein Grundhai war, der selten bis gar nicht Beute jagt, die deutlich über seiner üblichen Beutegröße liegt (Schnecken, Garnelen, kleine Fische...)

Wir sind also ein paar Meter "miteinander" geschwommen. Als ich dann allerdings ganz seicht seine Schwanzflosse mit meiner Hand berührt habe (ich konnte einfach nicht an mich halten
war es ihm wohl zu viel und er legte ohne sich merklich mehr zu bewegen ein erhöhtes Tempo vor, mit dem ich leider nicht Schritt halten konnte. Auf diese Weise erreichte er den Abgrund und verschwand. Dazu genügten schon wenige Meter denn die Farbe seiner Haut und die darauf befindlichen Flecken verbargen erstaunlich gut auf dem Hintergrund des Sandbodens. Das war also meine erst Begegnung mit einer Tierart, die die derzeit die mitunter größten Raubtiere der Welt hervor bringt (Weißer Hai: in Ausnahmen bis 8 Meter lang, lediglich vom Orcawal: bis zu 9 Meter lang, dem Riesenkalmar: bisher bis 13 Meter lang und dem Pottwal von bis zu 20 Metern Länge übertroffen). Ob wohl ich wie gesagt bezweifle mich in Gefahr befunden zu haben, denn Zebrahaie werden selten länger als 2,3 Meter und auch dann wäre ich keine wohlproportionierte Beute. In jedem Fall war es höchst interessant und eindrucksvoll und ich hoffe, das ich in Australien mein noch überschaubares Erfahrungsspektrum mit dieser Tierart ausbauen kann.

© Marten Koch, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir fliegen Anfang Dezember in den Wohlverdienten Urlaub nach Thailand und dann nach Bali, von dem nur eine von uns zurück kommen wird. Denn ich werde von Bali aus nach Australien fliegen um dort eine noch unbestimmte Zeit zu verbringen. Dieses Tagebuch richtet sich in erster Linie an meine Familie und Freunde, die ich leider nicht alle mitnehmen konnte. P.S. Hier der Link zu einnem öffentlichen Album http://www.facebook.com/album.php?aid=35739&id=100001030435654&l=598623f5fa
Details:
Aufbruch: 01.12.2010
Dauer: 34 Monate
Heimkehr: September 2013
Reiseziele: Thailand
Indonesien
Australien
Neuseeland
Der Autor
 
Marten Koch berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.