on the road again - Nepal, Indien und Malediven!
Bergdorf Karthale
04.11.2011
Heute hieß es um kurz nach 4:00 Uhr morgens aufstehen. Ich bin nämlich mit Silvia und Yolanda in das Bergdorf Karthale, das fast an der Grenze zu Tibet liegt.
Warum wir dahin sind?
Silvia (und ihre Kinder) haben dort 5 Patenkinder. Und da sie schon mal in Nepal ist wollte sie diese natürlich besuchen und sehen ob sie tatsächlich existieren.
Die Fahrt mit einem Jeep dorthin dauert gute 5 Stunden. Davon 1,5 auf einer recht steilen Schotter, Matsch und Dreck Piste. Aber gut, fangen wir vorne an, denn es gibt hier noch was Lustiges zu erzählen.
Um 5 Uhr holte uns der Fahrer mit seinem Jeep ab. Es war ein Tag an dem die Stadt total Nebelverhangen war und natürlich gibt es den typischen Kathmadu Gestank von Abgasen. Wenn Nebel ist, dann ist dieser noch stärker als sonst. Also saßen wir alle mit einem Tuch vor dem Mund im Auto. Nach knapp einer Stunde kamen wir raus aus der Stadt und der Gestank war immer noch da, was uns (vor allem Yolanda die ja hier lebt) wunderte. Als wir dann in Dulikhel (nach ca. 1,5 Stunden Fahrt) waren und die Luft nun gut sein musste, stank es immer noch. Wir öffneten dann die Fenster um Durchzug zu machen, da das immerhin besser war als stehender Gestank. Also packten wir uns ein mit Schaals und den Westen die Silvia den Kinder bringen wollte und öffneten die Fenster. Nach weiteren 30 Minuten Fahrt sagte der Fahrer, ob wir eine Pause machen wollen. Wir sagten ja, Tee war jetzt genau das Richtige.
Als wir ausstiegen - welch WUNDER - war die Luft ganz sauber und angenehm. Da merkten wir, dass dieser Autogestank nicht in der Luft lag, sondern von unserem Jeep kam. Wir sprachen den Fahrer natürlich gleich drauf an, besser gesagt Yolanda tat es, da er kaum englisch konnte und sie ja gut nepalisch spricht. Er sagte dann, dass etwas kaputt sei. Wir regten uns dann natürlich auf, dass er mit so einem Auto kommt, immerhin sitzen wir heute 10 Stunden in dem Karren. Aber gut wir waren schon über 2 Stunden gefahren, zurück um ein anderes Auto zu holen wäre mehr als dumm gewesen. Also ging die Fahrt mit offenen Fenstern und voll eingepackt weiter. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass hier ja auch Winter ist und sobald die Sonne weg ist, ist es sau kalt und heute war die Sonne noch gar nicht da.
Na ja, nach etwas mehr als 3 Stunden fing dann die Holperstraße an, die war tatsächlich nur für Allradautos geeignet und teilweise hing das Auto sehr schief in der Straße und um manche Kurven kam er gar nicht auf einmal rum, er musste zurück fahren und nochmal einschlagen.
Nach weiteren 1,5 Stunden auf dieser Straße kamen wir dann zur Schule. Das War kurz vor zehn. Gerade richtig, die Kids tauchten gerade auf, da um zehn Schulbeginn ist. Wir sind dann zum Direktor, ihm hat Silvia die Namen der Mädchen gegeben und er hat dann veranlasst, dass sie rauf ins Direktorzimmer kommen, zumindest 3 der 5 Mädchen waren da, die andern Beiden seien in einer Schule weiter oben.
Die Mädchen waren natürlich ganz überrascht als sie drei weiße Ausländerinnen sahen und wussten erst ja gar nicht was ab ging. Der Direktor erklärte ihnen den Grund des Besuches und Silvia überreichte ihre Geschenke. Wir machten danach ein paar Fotos und der Englischlehrer fragte ob wir noch in die Klasse der Älteren kommen um mit ihnen etwas englisch zu reden. Wir taten das dann auch nur leider waren die Jugendlichen alle so schüchtern, dass sich keiner traute eine Frage zu stellen.
Yolanda und ich vor unserem stinkigen Jeep
na hier will ich nicht unterkommen
Die Kids wundern sich über unseren Besuch
3 von Silvias Patenkindern
Hier mit Silvia und Ihren Geschenken
die Kleine hier geht allerdings noch nicht zur Schule, aber die Eltern waren neugierig weil Fremde zu besuch sind.
in der Englisch Klasse, leider waren die Jugendlichen viel zu schüchtern um Fragen zu stellen
Anschließend machten wir uns auf zur nächsten Schule, die 3 km weiter nördlich liegen soll. Also mit dem Jeep noch ein Stück weiter, nach 3 km stiegen wir aus und mussten dann noch gut 25 Minuten den Berg rauf laufen, über so Trampelpfade. Oben angekommen war tatsächlich einen kleine Schule mitten im Nichts. Hier fanden wir dann wieder nur 1 Kind und Silvia gab ihr die Geschenke. Vom 5. Kind weiß niemand was, schon komisch, aber gut, Silvia wird sich dann mit der Organisation in Verbindung setzen, denn immerhin zahlt sie schon seit 2 Jahren Schulgeld für das verschollene Kind und niemand kennt es.
Wir kletterten dann den Trampelpfad wieder runter und unten beim Jeep angekommen, bekamen wir ein leckeres Dal Baht zu essen, dazu Spinat. Leider waren in dem Spinat Chillishoten drin, also komischerweise nur auf meinem Teller, und ich biss genüsslich rein und speite danach fast Feuer aus meinem Mund. Da ich auch noch eine, mittlerweile offene, Fieberblase auf der Lippe hatte, brannte meine Lippe wie die Hölle. Nach etwa 10 Minuten und Löffelweise Reis ging es dann wieder.
Danach ging die Rückfahrt los, das runterfahren auf der Schotterstrecke war viel schlimmer als das rauf fahren und wir hatten oft ganz schön Mühe uns im Sitz zu halten. Wir waren froh als wir endlich die normale Straße erreichten.
Nach insgesamt 4,5 Stunden Rückfahrt kamen wir dann Abends im Hotel an, waren alle müde und hatten Hunger.
Es war ein wunderschöner Tag, sehr anstrengend, aber es war sehr schön mal wirklich so eine gesponserte Schule in den Bergen zu besuchen und zu sehen das die Gelder tatsächlich dort ankommen wo sie gebraucht werden.
Pause
gleich sind wir da
das nächste Patenkind
eine Erste Klasse, hier sitzen die Kids noch am Boden
wir haben Blumenkränze und gute Reise Tücher umgehängt bekommen.
was diese Frau raucht wollten wir lieber nicht wissen
ist es nicht süß wie liebevoll die alte Frau ihren Hahn krault!
Aufbruch: | 13.09.2011 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 04.04.2012 |
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