Selina - Down Under!
Darwin + Litchfield NP: Die Gibb River Road
Als wir in Kununurra, das ist die letzte Stadt vor der Grenze und vor den Kimberley, Essen für mindestens eine Woche besorgt hatten, ging es ab auf die Gibb River Road. Die Gibb führt mitten durch die Kimberley Region und ist 660 km lang. Wir hörten von dieser Strecke schon einiges zuvor von den Australiern, die nur meinten: "da verliert ihr alle Reifen und nach einer Weile fängt das Auto an auseinander zu fallen, da es so holprig und uneben wäre". Wir ließen uns davon aber ganz gewiss nicht abbringen, vor allem da diese Straße der schönste Weg ist die Kimberley zu sehen. Und schließlich waren wir auch gut gewappnet mit 2 Ersatzreifen
Nach den ersten 50 km dann, mussten wir schon ziemlich schmunzeln, da die Straße immer noch geteert war. Später wurde es dann ungeteert, aber gewiss nicht so schlimm wie alle immer sagten. Fast die Hälfte der Strecke ist schon geteert und die andere Hälfte in ungeteertem aber sehr gutem Zustand, sodass wir die meiste Zeit dort mit 80 oder 100 drüber brettern konnten
Unser erster Stopp war dann eher enttäuschend, da es sich um ein schicki micki teures Resort handelte und man bezahlen musste um sich dort aufzuhalten und die Schluchten anzuschauen. Wir fanden dann heraus, dass die meisten Anlaufpunkte an der Gibb Privatleuten gehören und die dafür eben verlangen was sie wollen. Daher ließen wir es uns für einen Abend mal noch gut gehen und verbrachten unsere erste Nacht im nächsten Resort mit Pool, Bar, Restaurant und richtigen Duschen. So hatten wir es uns eigentlich nicht vorgestellt, wir dachten dass wir eine Woche überhaupt nicht zum Duschen kommen werden...
Am nächsten Tag erreichten wir dann schon die Kreuzung zur Kalumburu Road, welche 290 km hoch in den Norden an die Küste führt. Dort wurde die Straße dann auch immer schlechter bzw. gefiel es uns immer mehr Kalumburu ist eine Aborigine Gemeinde und wirklich komplett abgeschotten. Die werden dort oben per Schiff von Darwin beliefert. Und als wir dann irgendwann einmal ankamen, stoppten wir zuerst an der Tankstelle. Nur war dort momentan kein Benzin erhältlich, die nächste Lieferung würde erst am Montag kommen (es war Freitag). Gut, getankt hätten wir dort sowieso nicht, da uns die Preise fast umgehauen haben: 2,94 Dollar pro Liter!! Wir verbrachten eine Nacht dort auf dem Campingplatz (auf welchem wir alleine waren) und fuhren am nächsten Tag zum nördlichen Ende der Kimberley und zwar zu dem Honeymoon Beach - hört sich ja vielversprechend an - dachten wir...Dort angekommen wollte ich es nicht glauben, da ich mir einen traumhaften Strand vorgestellt hatte und wir aber an einem von Algen und Fischresten besetzten herauskamen. Der Strand heißt wohl Honeymoon, da man dort ganz gewiss ungestört ist..
Es ging dann 150 km wieder zurück zum letzten Roadhouse, da wir ja auftanken mussten. Wir schafften es bis dorthin gerade noch mit dem Diesel aus den Kanistern vom Dach. Dort kostete der Diesel "nur" 2,09 Dollar pro Liter Danach fuhren wir die Kalumburu Road noch einmal zur Hälfte hoch, da wir zu den Mitchell Falls wollten. Als wir an der Kreuzung zu den Falls ankamen, pflanzten wir uns gleich in das nächste Camp da wir alle genug von dem Fahren hatten an diesem Tag. Am nächsten Morgen ging es auf holpriger aber superschöner Palmenbesetzen Straße die 70 km zu den Falls. Von dort aus führte ein 8,6 km langer Weg in unbeschreiblicher Hitze an Flüssen und Schluchten vorbei zu den Mitchell Falls. Dort angekommen, verbrachten wir den ganzen Nachmittag mit Schwimmen, relaxen und als es nicht mehr so brennend heiß war, machten wir uns auf den Rückweg.
Abends bekamen wir noch gekühlte Bier umsonst, von superfreundlichen Nachbarscampern Die hatten wir nur gefragt, ob wir unser Bier bei denen im Kühlschrank kalt stellen könnten, da unseres schon am Kochen war. Und diese Camper waren zwei Männer, klar australisch, die dort zum Arbeiten in aboriginal Gemeinden unterwegs waren und ausreichend Bier dabei hatten!
Morgens machten wir uns auf den Weg zurück auf die Gibb, machten davor noch Halt bei wunderschönen sogenannten Surveyorpools, füllten nochmal Diesel auf bei unserem schon bekannten Roadhouse und düsten dann weiter entlang dem ungeteerten Part der Gibb.
Auf dieser sehr holprigen Straße zu den Mitchell ist uns der linke Kotflügel abgefallen, ein Licht wackelte nur noch lose herum und ein Rohr für die Klimaanlage brach durch. Es war an sich nicht unbedingend tragisch, da mechanisch nichts kaputt ging sondern eben nur Teile abfielen Das mit der Klima war dann schon eher lästig, da wir von dort an immer die Fenster offen hatten um bisschen (heiße) Luft von draußen abzubekommen. Auch dachten wir nach ein paar Tagen, dass wir schon gut gebräunt wären, nur merkten wir dann, dass das nur der Staub war der durch die offenen Fenster immer durch das Auto wirbelte und sich auf uns festsetzte
Die zweite Hälfte der Gibb besteht im Grunde aus vielen Straßen die zu weiteren Schluchten, Pools oder Wasserfällen führen. Zu manchen führt ein kleiner Wanderweg oder sind durch nur ein paar Meter erreichbar. Wir schauten uns Manning Gorge an, ein traumhaft schöne Schluchtlandschaft mit weißem Sand, dann ging es weiter zu Galvans Gorge, welche zwar recht schattig war, das aber bei so einer Schwüle ziemlich egal war Abends fanden wir einen versteckten kleinen privaten Campingspot direkt neben einem Fluss wo uns keiner sehen konnte abgesehen von den Moskitos...
Am letzten Tag schauten wir uns noch Bell Gorge an, welches auch superschön zum Hinlaufen war. Dann wollten wir noch zu Windjana Gorge - diese Schlucht sah von außen schon megagut aus, allerdings war der Weg dorthin gesperrt, da Felsen darauf gefallen sind. Und so war unser Kimberley Abenteuer auch schon vorbei, mit ungeplatzten Reifen rollten wir in der nächsten Zivilisationsstadt Derby ein. Dort gönnten wir uns dann einen richtigen Campingplatz mit Duschen und allem drum und dran und abends ein Barbeque
Aufbruch: | 03.07.2011 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 03.07.2012 |
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