Abenteuer Südindien
03.02. Anreise
Nach einem hervorragenden Start folgte gleich einmal die erste große Panne. Axel war pünktlich um 05:45 bei mir und trotz Schnee waren wir kurz nach 06::00 am Flughafen. Beim Check. In war ich der einzige Fluggast und somit sofort eingecheckt. Für beide Flüge (nach London und weiter nach Chennai) habe ich Plätze am Notausgang bekommen. Auf die Minute pünktlich war das Boarding beendet - und das war's dann. Nach etwa 15 Minuten kam eine Durchsage vom Pilot, dass die Flughafeningenieure keine Starterlaubnis geben. Wie sich später herausstellt, stimmt etwas mit einem Reifen nicht und er muß gewechselt werden. Aus prognostizierten 30 Minuten bis eine Stunde wurden drei Stunden - und damit war mein Hauptflug von London nach Madras weg.
In London stellten sie dann fest, dass weder heute noch morgen ein weiterer Flug nach Chennai geht. Also wurde ich auf einen Flug 13:50 nach Bangalore umgebucht. Von dort geht es dann mit Kingfisher weiter nach Chennai. Allerdings komme ich um 05:00 in Banglaore an und muss dann noch einmal bis 09:00 warten, bis es weiter geht. Am Ende war ich dann statt um 01:00 Nachts um 10:00 morgens in Chennai und gegen 11:00 in meinem Hotel. Zum Glück hat das Hotel meine Reservierung in der Zwischenzeit nicht schon storniert. Nachdem ich davon ausgegangen war, dass ich mitten in der Nacht ankomme, habe ich mein Zimmer schon ab dem 02.02. reserviert mit dem Hinweis, dass ich in der Nacht ankomme. Mal sehen, ob sie mir diese Nacht auch berechnen. Dann muss ich das bei British Airways einreichen.
Immerhin habe ich für den Flug nach Bangalore ein Upgrade auf dies Wolrd Traveler Plus Klasse bekommen. Der Service ist zwar auch nicht besser, aber die Sitze sind eindeutig bequemer. Von daher muss ich mir das einmal für die Zukunft merken.
Das Essen war nichts besonderes, aber das kann man bei British Airways glaube ich auch nicht wirklich erwarten. Dass sie aber nur ein einziges mal mit Getränken durchgelaufen sind auf dieser langen Strecke widerspricht allen Erkenntnissen der Thrombosevorbeugung. Lieber waren die Stewarts selbst am essen oder haben sich unterhalten.
Mein Hotel in Chennai, das Vestin Park, wird im Know-How als "Luxushotel für wenig Geld" beschrieben. Dem würde ich so nicht zustimmen. "Luxus" war es wohl einmal, als es zu Kolonialzeiten von den Engländern gebaut worden ist. Auch günstig ist es nicht wirklich. Eher wird es wohl eines der teuersten auf der Reise werden. Trotzdem gefällt es mir, weil es seinen Kolonialhotelcharme behalten hat, was ic ja sehr schätze.
Das Taxi ins Hotel hat übrigens an einem Prepaidschalter 270 Rs gekostet, nachdem der Schalter vorher 450 RS wollte. 100 RS sind etwa 1,60 €.
Für 70 RS habe ich mich mit einer Motorradriksha zum Tamil Nadu Tourist Office fahren lassen. Dort waren gerade alle Computersysteme außer Betrieb. Trotzdem bin ich für eine Stadtrundfahrt morgen Mittag vorgemerkt und übermorgen für den Hop-On Hop-Off Bus nach Mamallapuram vorgemerkt. Mit dem komme ich wahrscheinlich ganz geschickt nach zu meinem nächsten Ziel ohne mich durch die Megabusbahnhöfe inChennai kämpfen zu müssen.
Der Fahrer, der mich zum Tourist Komplex gefahren hatte, ließ sihc nicht abschütteln und überredete mich zu einer kleinen Stadtrundfahrt. Mit den ursprünglichen 70 RS zahlte ich insgesamt 200 RS. Das war zwar zu teuer aber dafür ganz interessant. Er zeigte mir unter anderem den Stadtteil, in dem die Fischer leben und wo bei dem Tsunami damals über 500 Menschen starben. Auch einen schönen Tempel besuchten wir. Ärgerlicherweise hatte ich meinen Foto nicht dabei, aber wenigstens die Videokamera. Dort wurde ich gleich von einem jungen "Guide" in Empfang genommen, der mal locker 500 RS (natürlich hinterher) von mir verlangte und wortreich erklärte, sie (die Guides) seien ja für den Tempel und die Armen da. Naja, mal wieder der erste offizielle Tag in Indien und mal wieder übers Ohr gehauen. Das nächste mal lasse ich so einen gerade stehen.
Zu Abend gegessen habe ich im Dachrestaurant meines Hotels. Als ich gegen 19:00 dort ankam, waren außer mir nur zwei Gäste anwesend. Gegen 20:00 war es dann voll. Alleine zwei große indische Gesellschaften belegten einen großen Teil des Restaurants. Ich hatte gegrillten Octopus (lauter kleine Ringchen) mit einer Minze-Tomanten-Öl-Mischung als Vorspeise. Das war wohl arabisch. Als Hauptgericht gab es indische Lammhackröllchen mit Mintsoße und Chapati, einer indischen Brotsorte. 360 RS waren zwar recht viel Geld dafür, aber es war auch ganz gut. Erfreulicherweise gibt es hier auch Kingfisher, das recht gute indische Bier. Es kostet 158 RS und ist damit in der Relation deutlich günstiger als das Bier vor 18 Jahren. Es fällt mir auch auf, wie eifrig die Inder hier dem Alkohol (auch Cognac und Whiskey) zusprechen.
Jetzt ist es 21:30 und ich falle um vor Müdigkeit.
Aufbruch: | 02.02.2010 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 09.03.2010 |