Abenteuer Südindien

Reisezeit: Februar / März 2010  |  von Stefan Böhm

10./11.02. Thanjavur (Tanjore)

Nach dem Frühstück bin ich die paar Meter zum Busbahnhof gelaufen. An einem Informationsschalter hieß es, dass der Direktbus nach Tanjavur heute Mittag um 14:45 fährt- Ich soll besser erst nach Chidambaram fahren und da den Bus wechseln. Nach Chidambaram stand auch schon ein Bus bereit. Um 11.30 war ich dort. Unterwegs überlegte ich mir, was ich tun soll. Den dortigen Tempel anschauen und dann mit dem Zug weiter, ein mal dort übernachten, direkt mit dem Zug weiter fahren oder gleich mit dem Bus weiterfahren. Der Rikshafahrer, der mich zur Touristeninformation fahren sollte, hatte keine Ahnung wo er hin muss und so landete ich erst einmal außerhalb bei der Universität. Dort erklärten ihm dann ein paar Inder, dass die Touristeninformation quasi beim Busbahnhof um die Ecke - 200 Meter weit weg ist. Also sind wir geradewegs wieder zurück gefahren. Dafür wollte er dann statt der ursprünglich ausgemachten 20 RS gleich 100 haben. Wir haben uns auf 50 geeinigt. Im Touristenbüro wurde mir gesagt, dass ich den Bus nach Tanjavur nehmen muss. Der braucht 4-5 Stunden. Der große Tempel hier im Ort ist bis 16:00 geschlossen. Damit hat sich meine Überlegung, den anzuschauen auch erledigt. Zurück zum Busbahnhof bin ich gelaufen. Jetzt müsste ich nur noch den Haltepunkt nach Tanjavur finden. Das ist leichter gesagt, als getan. Überall gibt es nur indische Schriftzeichen, nirgendwo einen Infoschalter und niemand, den man fragen könnte. Nachdem ich eine Weile blöd rumgestanden und -gelaufen bin, habe ich einen Inder in seinem Laden gefragt. Der schaut auf die Uhr und meint "13:30". Das wäre etwa in 45 Minuten und der in einem der umliegenden Haltesteige scheint er loszufahren.
Früher als erwartet, um 13:15 stupst mich ein Inder, zeigt auf einen Bus und meint "Tanjavur". Als ich hinten einsteige, sehe ich als erstes einen Rucksack mit Turnschuhen dran. Zu dem Rucksack gehört eine Kanadierin, die auch auf dem Weg nach Tanjavur ist. Allerdings geht es ihr wohl nicht gut und so reden wir während der etwa vier Stunden fast nichts. In Tanjavur nimmt sie eine Riksha Richtung Tempel während ich zur Ausfallstraße Richtung Bahnhof zum Lion City Hotel will. Dort entscheide ich mich für ein Deluxe Zimmer, das mit 900 RS + Tax 200 RS mehr als das Standardzimmer kostet. Dafür ist es aber auch um einiges angenehmer. Vor allem die AC ist besser. Allerdings ist das Bett wieder einmal heftig hart. Die erste Nacht muss ich wieder im voraus zahlen und es geht nur in Bar. Aber bei umgerechnet etwa 15 € pro Nacht geht das ja.

Der Weg in die Stadt führt über den "Anicut Kanal" - eine Kloake.

Der Weg in die Stadt führt über den "Anicut Kanal" - eine Kloake.

So etwas muss man vor allem in Südindien in Kauf nehmen

So etwas muss man vor allem in Südindien in Kauf nehmen

Zum Abendessen war ich im Restaurant vom Hotel Gnanam. Einmal wieder eine Empfehlung aus dem Handbuch. Was den Essensgeschmack angeht, gehen unsere Meinungen wohl ziemlich auseinander. Immer wenn er etwas besonders empfiehlt, finde ich das allenfalls mittelmäßig. So auch hier wieder. Die "Spezialsuppe Gnanam" empfiehlt er als angeblich eine "scharfe" Suppe. Die war aber nicht schärfer als jede Gemüsecremesuppe bei uns mit ein paar Nudeln drin. Das gemischte Gemüsecurry war ganz ok. Allerdings hat auch hier Salz gefehlt. Offensichtlich war alles komplett ohne Salz gekocht.

© Stefan Böhm, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach einer 8-wöchigen Indienrundreise 1992 bei der ich überwiegend im Norden unterwegs war, folgt diesmal eine Reise durch Südindien mit Schwerpunkt Tamil Nadu, "das Urindien" sozusagen.
Details:
Aufbruch: 02.02.2010
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 09.03.2010
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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