Abenteuer Südindien
05.-07.02. Mamallapuram: Mehr Tempel
Nachdem ich an mehreren Kneipen vorbei gelaufen bin, die alle voll waren, beschloss ich ins Hotel zurück zu gehen und nach einem Bier fürs Zimmer zu fragen. Ich war recht überrascht, als ich hier tatsächlich nur 110 RS zahlen musste. Also war das Bier in meinem Hotelzimmer günstiger als in den Kneipen.
Heute morgen bin ich bereits um 08:00 aufgestanden und prompt in den größten Frühstückstrubel geraten. Trotzdem war ich um 09:00 auf dem Weg zum Strandtempel und habe dort eine Eintrittskarte gekauft. Einheimische zahlen 25 RS, Ausländer 250 RS plus 25 RS für Video. Immerhin gilt die Karte auch für die 5 Rathas. Die Sonne war inzwischen schon so hoch gestiegen, das es kein schönes Fotolicht mehr gab. Dazu war es heute auch zu heiß für Besichtigungen.
Nach einer Stunde war ich nass geschwitzt wieder in meinem Hotelzimmer. Sobald ich wieder einigermaßen abgekühlt war, habe ich mich an unseren Pool gelegt. Hier ist es bis gegen 15:00 einfach am angenehmsten. Als Mittagessen habe ich heute Hühnercremesuppe (mehr Creme als Suppe) und Käsenan bestellt. Es bestätigt sich, dass Nan im Süden wohl ziemlich dünn gebraten wird. In Nordindien ist es dicker und mir persönlich lieber. Trotzdem habe ich auch hier im Süden einen besonderen Faible für Nan.
Gegen 15:30 war ich bereit, eine weitere Besichtigungsrunde in Angriff zu nehmen. Eigentlich wollte ich erst mit einer Riksha zur Tigerhöhle, dann zu den 5 Rathas und anschließend noch einmal zum Strandtempel. Natürlich war erst einmal keine Riksha zu finden. Als dann endlich einer hielt, wollte der 430 RS. Nachdem er nicht unter 300 Rs runter wollte, habe ich die Tigerhöhlen gestrichen und bin die 1,5 Kilometer zu den 5 Rathas gelaufen.
Inzwischen ist das Licht auch wieder richtig schön zum fotografieren. Die fünf kleinen Tempel können zwar nicht mit den großen Tempeln konkurrieren, sind aber trotzdem ganz interessant, weil sie verschiedene Architekturstile darstellen.
Auf dem Rückweg, im Viertel der Steinmetze, kaufte ich gleich noch eine Art runde Dose aus gemeißeltem Stein. Hoffentlich geht sie mir unterwegs nicht kaputt. Damit sind meine Einkäufe für diese Reise im Prinzip schon erledigt.
Am Strandtempel gibt es zwei Kontrollen; eine am äußeren Zaun, wo man auch die Karte kauft und die zweite nach einer großen Rasenfläche. Der erste winkte mich nach einem Blick auf die Karte durch. Der zweite meinte, das ginge nicht. Ich darf mit der Karte nur ein mal rein. Da wurde ich doch etwas sauer. Ich habe nichts dagegen, dass ich als Tourist 10 mal so viel Eintritt zahle, aber wenn ich eine Tageskarte für alle Sehenswürdigkeiten kaufe, erwarte ich, dass ich an dem Tag beliebig oft hier rein kann. Wenn nicht, dass muss das irgendwo stehen. Etwas unwirsch winkt er mich dann doch durch.
Im Moment sitze ich gerade im Nautilus, dass im Know-How wegen seiner "hervorragenden französischen Küche" gelobt wird. Die Karte kann mich noch nicht so wirklich überzeugen, aber so voll, wie es hier ist (und in zwischen waren auch einige Wechsel) bin ich mal gespannt. Ich warte jetzt schon eine ganze Weile auf meine Fischsuppe. Mal sehen ob die diesmal etwas anders zubereitet wird.
Ok, die Suppe ist genau wie die anderen beiden, nur mit Zwiebeln drin und ich habe ordentlich mit Pfeffer und Salz nachwürzen müssen.
So, das war jetzt das schlechteste Essen bisher auf der Reise. Auf einer Tagel stand als Empfehlung "Fischfilet mit Soße Mornai und Reis". Was auch immer eine Soße Mornai normalerweise sein mag, hier war es eine weiße, geschmacklose Pampe. Der Reis war klumpig und kalt, was in Indien schon einmal gar nicht geht. Das Fischfilet - naja. Das ganze hat dann 220 RS gekostet und war damit auch gleichzeitig eines der teuersten Essen auf der Karte. Das ganze nannte sich dann "Fish de Poisson".
Ich bin dann ins Blue Elephant um noch ein Bier zu trinken und habe mir dazu "Paneer 65". Paneer ist Weichkäse und 65 bedeutet, dass er in einer leicht scharfen Panade frittiert wird. Alles, was beim Nautilus an Gewürzen gefehlt hat, war in den paar Würfeln mit drin. Trotzdem hat das ganze trocken und eintönig geschmeckt. Also fragte ich nach Mangochutney oder etwas in der Art. "Raita?". "Ja, das ist auch gut." Und tatsächlich - mit Raita zusammen war es dann richtig lecker. Als ich beim Zahlen auch das Raita aufzähle heißt es "nein, das ist dabei". Und warum bringen sie es dann nur auf Ausdrücklichen Wunsch? Weil ich ein dummer Touri bin.
Aufbruch: | 02.02.2010 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 09.03.2010 |