Verdammt hoch oben hier: Unterwegs in Bolivien
Besuch bei der Post
05.12.2011
Nach zwei langen Tagen treten wir heute mal etwas kuerzer. David will seinen Schlafsack nach Hause schicken, da er ihn hier nicht braucht, nie gebraucht hat, weil wir ja nicht in der Salzwueste uebernachtet haben. Aehnlich geht es mir mit meinen hohen Treckingschuhen.
Ist spannend so ein Postbesuch. Zum Leidwesen von David wurde ich dabei immer wieder von Lachkraempfen geschuettelt. Einerseits klappt die Kommunikation nur bis zu einem bestimmten Punkt, andererseits muss so ein Paket gewissen behoerdlichen Vorschriften entsprechen.
Es ging schon mal damit los, dass die Post nicht da war, wo sie sein sollte, dort war nur das "Hotel zur Post", da war wohl ein Reisefuehrer-Autor etwas oberflaechlich...
David kann zwar deutlich besser spanisch als ich, aber waehrend er noch herumirrte, habe ich halt zwei Polizisten nach dem Weg gefragt. Vor der Post ist eine Schlange von vielleicht 200 bis 300 Personen. David ist Englaender, stellt sich, wie es sich fuer einen Englaender gehoert, ans Ende der Schlange.
Mir kommt das Ganze dann aber doch recht spanisch bzw. argentinisch vor. Drinnen erfahre ich, dass sich bei der Post Arbeitslose melden muessen (so verstehe ich es zumindest). Dafuer stehen die Leute an. Die Beamtin beim Schalter fuer internationale Pakete langweilt sich dagegen.
Nach intensiven Diskussionen, ob der Schlafsack und in welcher Form er versandt werden darf, (u.a. muss der Schlafsack aus seinem Beutel raus- das Dumme ist nur, wir kriegen ihn fast nicht wieder rein) muessen wir einen Laden finden, der Packpapier und Klebeband verkauft. Inzwischen ist der Stand von Englaendern, Amerikanern, Argentiniern und Polen belagert, die untereinander die benoetigten Utensilien austauschen. Eine internationale Solidaritaetsgemeinschaft entsteht.
Nachdem er die Adresse 5x auf das Packet geschrieben, 6 Stempel drauf kamen und 50 US-Dollar bezahlt hat, kann David das Paket uebermorgen in London abholen
Unsere Unterkunft in Salta ist zwar sehr einfach, die Gastfreundschaft allerdings gross. Heute serviert uns Senor Umberto, der Eigentuemer ein echt argentinisches Barbecue mit Steaks, wie ich sie mein Lebtag noch nicht gesehen habe, und tollen Salaten. Am Abend gehen einige Flaschen Wein drauf.
Aufbruch: | November 2011 |
Dauer: | circa 4 Wochen |
Heimkehr: | Dezember 2011 |
Peru
Argentinien
Chile