Verdammt hoch oben hier: Unterwegs in Bolivien

Reisezeit: November / Dezember 2011  |  von Peter Belina

Unterwegs in Lima

Schülerinnen und Studentinnen demonstrieren für bessere Bildungschancen.

Schülerinnen und Studentinnen demonstrieren für bessere Bildungschancen.

Donnerstag, 24.11.

12 Stunden Schlaf tun gut. Ein überraschend reichhaltiges Frühstück mit erstklassigem Kaffe und Rührei stärkt mich für meine Stadtbesichtigung.

Die führt mich erstmal wieder zur Placa Mayor. Alles frisch saniert, erst heute fällt mir auf, wie sauber alles ist und in welch gutem Zustand die Gehsteige sind- hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Auch ist die hohe Polizeipräsenz auffallend.

Lima ist keine Stadt der großen Highlights, für einen Tag gibt es aber einiges interessentes zu sehen. Am Platz findet eine Demonstration statt, viele Schülerinnen in Schuluniform oder in Inkatracht demonstrieren, so wird mir erklärt, für bessere Bildungsbedingungen.

Der schachbrettartige Grundriss verwirrt zeitweise etwas. Ich will zum Convento de San Franceso, laufe aber glatt um 90 Grad versetzt los. Aber es gibt ja genug Leute zum Fragen, die mich wieder auf den richtigen Kurs schicken.

Das Kloster ist toll, Weltkulturerbestätte. Besonders beeindruckend bis verstörend zugleich sind die Katakomben, wo zu Anfangszeiten der Kolonialzeit mehrere tausend Menschen begraben wurden. Aber nicht so, wie man es erwarten würde, jeder einzeln. Statt dessen wurden immer die gleichen Knochen zusammengelegt von hunderten von Menschen zusammengelegt. Etwas irritierend.

Vor dem Hof spricht mich ein Peruaner an, wirbt für ein Abendessen mit klassischer Musik und Tanz. Ich erfahre von ihm, dass er vor drei Jahren schon mal auf Europatour war und kommendes Jahr für zwei Monate wieder in Fussgängerzonen spielen wird. Er erhält dabei vom peruanischen Fremdenverkehrsamt eine Anschubfinanzierung, weil damit auch für das Reiseland Peru geworben werden soll.

Schade, dass man hier nirgends Fotos machen darf, auch nicht oben im Hof.

Es ist heiß in Lima, so gönne ich mir einen Friseurbesuch, in Deutschland bin ich nicht mehr dazu gekommen. Für 15 Sol fühle ich mich so richtig befreit. Nachher mache ich noch eine Tour mit "Lima at Night", da komme ich auch mal in andere Ecken der Stadt.

Schuhputzer gehören zum Strassenbild von Lima

Schuhputzer gehören zum Strassenbild von Lima

Lima wächst immer weiter den Hang hinauf.

Lima wächst immer weiter den Hang hinauf.

Fountain-Tour

Ich weiss, warum ich für solche organisierten Touren absolut nichts übrig habe. Erst werde ich mit einem Minibus nach Miraflores rausgekarrt, dauert etwa 50 Minuten, dann geht es per Bus, vorbei an einigen Villen der Reichen und Schönen zurück zum Placa Mayor. Hier haben wir 10 Minuten Aufenthalt, bevor es mit dem Bus wieder nach Miraflor geht, wo mich dann ein Shuttle wieder zurueckbringt. Hallo!!! Was bitte soll ich hier, 200 Meter von meinem Hotel. Auf meine Frage, wo die Fontänen sind, bekomme ich die Antwort, dass die Rezeption in meinem Hotel Mist gebaut habe und mich für "Lima by Night" gebucht hat. Stellt sich nur die Frage, woher der Guide zu diesem Zeitpunk wusste, dass da ein Fehler passiert ist.

Langer Rede kurzer Sinn (Merke: Telefoniere als Reiseleiter nicht mit Deinem Chef auf spanisch in der Meinung der deutsche Tourist versteht kein Wort!): Es gab genau eine Buchung für die "Fountain Tour" (meine), 3 für die "City by night"-Tour und 8 für eine Kombinationstour. Für 10 US-$ mehr könne ich die Fountain-Tour anhängen. Aus der verbalen Schlecht gehe ich als Sieger hervor, ich muss (a) keinen Aufpreis zahlen und (b) der Bus setzt mich am Hotel ab, bevor er wieder nach Miroflores rausfährt.

Die Fontänen waren übrigens sehr eindrucksvoll, mindestens genauso interessant war es, die Einheimischen beim Besuch zu beobachten.

Morgen geht es dann per Flugzeug nach Bolivien weiter.

Trockenen Fußes geht es unter dem Wasser durch - solange keiner seine Hand in einen Wasserstrahl hält.

Trockenen Fußes geht es unter dem Wasser durch - solange keiner seine Hand in einen Wasserstrahl hält.

Im Wasser-Irrgarten bleibt so mancher stecken, weil sich der Ausgangspunkt der Wasserstrahlen laufend ändert.

Im Wasser-Irrgarten bleibt so mancher stecken, weil sich der Ausgangspunkt der Wasserstrahlen laufend ändert.

© Peter Belina, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von La Paz in Bolivien nach Santiago in Chile - das ist nicht nur von der Entfernung her ein ziemlicher Quentensprung, sondern auch von der Höhenlage her, liegt La Paz doch auf knapp 4.000 Metern Höhe. Die Reise führt aber auch vom Hexenmarkt in La Paz, wo es etwa Lamaföten zu kaufen gibt, nach Santiago mit seinen Einkaufs-Malls...
Details:
Aufbruch: November 2011
Dauer: circa 4 Wochen
Heimkehr: Dezember 2011
Reiseziele: Bolivien
Peru
Argentinien
Chile
Der Autor
 
Peter Belina berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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