Frankreich - 2011
Gorges de la Jonte – Col Perjuret – Florac
2. Oktober 2011 - 26. Tag - Gefahrene Meilen: 75 (121 km
Gorges de la Jonte - Col Perjuret - Florac - Ispagnac - Montbrun -
Castelbouc - Ste.-Enimie - Gorges du Tarn
Morgens gegen 8 Uhr weckt uns die Sonne. Der Bäcker in Le Rozier hat 7 Tage die Woche geöffnet, so müssen wir nicht auf das gute Brot verzichten. Manchmal denke ich, dass Rolf nur wegen des hervorragenden Baguettes nach Frankreich fährt! Beim Frühstück studieren wir Landkarten und Campingplätze, Morgen wollen wir weiterfahren, schon Richtung Italien, vielleicht schaffen wir es bis Avignon. Wir werden sehen. Heute starten wir zu unserer letzten Tour in dieser herrlichen Gegend. Wir fahren durch die Gorges de la Jonte, die uns ganz besonders gefällt, durch malerische kleine Dörfer, auf steilen, engen, kurvigen Straßen. Doch wir werden belohnt mit einer traumhaften Aussicht auf eine herrliche Landschaft. Heute am Sonntag ist mehr los auf den Straßen, auch viele Motorradfahrer, oft Raser, sind unterwegs.
Unsere Strecke: Le Rozier, D 996 über Le Truel, Les Douzes, Roc-St-Gervais, durch die wilde Gorges de la Jonte bis Meyrueis, von dort über Salvinsac, den Col Perjuret, 1.031 m, über Fraissinet de Fourques, Vebron (am Markplatz sahen wir eine herrliche Maske) bis Florac, unser heutiges Ziel.
Florac liegt am Eingang der Tarnschlucht, an der Nahtstelle zwischen Causse Mejean, den Cevennen und dem Mont Lozere. Florac war einst die Hauptstadt einer der acht Baronien des Gevaudan und unterstand direkt dem Bischof von Mende. Der Ort hat eine sehr bewegte Vergangenheit. Sie musste ein hartes Feudalsystem hinnehmen und bekam auf grausame Weise die Realität des Sprichwortes "Pays du Gevaudan, pays de tyrans" - Land des Gevaudan, Land der Tyrannen - zu spüren. Auf viele Kämpfe gegen die Lehnsherren folgten die Religionskriege. Wir machen eine Besichtigung des hübschen Örtchens. Die Burg wurde zum ersten Mal im 13. Jh. erwähnt, die an der Stelle des heutigen Schlösschens stand. Aber nach den Religionskriegen (1562-1629) musste sie neu erbaut werden. Das heutige Gebäude stammt aus dem 17. Jh. 1810 kaufte der Staat das kleine Schloss und verwendete es als Gefängnis und Krankenhaus. Seit 1975 befindet sich darin der Verwaltungssitz des Naturschutzparks der Cevennen und ein Informationszentrum gibt Auskunft über die Entwicklung des Parks, über die Flora, Fauna und über Ausflugsmöglichkeiten und das nötige Informationsmaterial. Der Couvent de la Presentation, ehemalige Komturei der Templer, besitzt eine schöne Fassade und ein monumentales Portal aus dem Jahr 1583.
Weiter führt die Strecke über Ispagnac, Pont Quezac, Montbrun, Castelbouc bis Ste.-Enimie. In Ste. Enimie ist Flohmarkt, wir können nicht widerstehen, kaufen 2 kleine Mini-Enten und 12 schön verziehrte Taschentücher. Leider hat das tolle Messergeschäft geschlossen, Rolf hätte sonst bestimmt ein weiteres Messer gekauft. Wir setzen uns in ein Cafe, unter schattige Bäume und beobachten die Leute. Es ist unglaublich, welche Menschenmassen heute am Sonntag in der Gorges du Tarn unterwegs sind. Und viele der Motorräder machen einen nervtötenden Krach. Nach einem letzten Spaziergang durch den schönen Ort fahren wir zurück durch die Schlucht über Cirque-de-St.-Chely, La Malene, Les Detroits, Cirque des Baumes, Pas de Soucy, Cirque St. Marcellin bis Le Rozier. Eine herrliche Fahrt durch die Schlucht, die Felsen leuchten heute in verschiedenen Farben und dazu das Leuchten des bunten Laubes, ein Traum.
Ankunft am Campingplatz 15.15 Uhr. Der Platz ist leer, die Zeltler sind fort. Rolf fährt das Motorrad auf den Hänger und bereitet alles für unsere Abreise für Morgen vor. Nach 7 Tagen verlassen wir den herrlichen Ort und fahren Morgen bis Avignon, wo wir einen kurzen Zwischenstopp einlegen, ehe wir nach Ligurien, Italien, weiterfahren. Heute Abend gibt es nochmals frischen Fisch, Salat, Baguette, Trauben und Weißwein. Wir sind fast 4 Wochen unterwegs, bei herrlichem Wetter.
Aufbruch: | 07.09.2011 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 15.10.2011 |