Frankreich - 2011
Bort-les-Orgues-Salers–Monts Cantal–P. Peyrol
10. September 2011 - 4. Tag - Gefahrene Meilen: 193 (311 km)
Dallet am Allier, Auvergne - Puy de Dome
Bort-les-Orgues - Salers - Monts Cantal - Pas de Peyrol
Heute Morgen, 7.40 Uhr, werden wir durch das Schiessen der Entenjäger geweckt. Unerhört, "unsere Haustiere" abzuschießen. Rolf macht sofort Beweisfotos.
Bei herrlichem Wetter starten wir um 9.25 Uhr Richtung Salers. Diese hübsche kleine Stadt hat es mir schon 2009 angetan. Durch das Dordogne Tal fahren wir bis zum Chateau de Val, erbaut im 15. Jh. Das wehrhafte Schloss hat seit der Flutung des Stausees von Bort eine phantastische malerische Lage auf einer kleinen felsigen Insel im See und wurde zur Wasserburg. Ist der Stausee vollständig gefüllt, ist die Insel nur durch einen schmalen Damm mit dem Ufer verbunden. Die Barrage de Bort-les-Orgues, ein 124 m hoher bogenförmiger Staudamm, 1942-52 aus Beton erbaut, staut den Oberlauf der Dordogne zu einem 18 km langen Stausee mit einer Kapazität von 477 Millionen Kubikmetern auf.
Wir passieren den Ort Bort-les-Orgues und die "Colline de Orgues", 2 km lange und ca. 80 bis 100 m hohe Vulkannadeln (Basalt-Orgeln), die sich bei der Erkaltung von Lava gebildet haben, phantastisch anzusehen. Die Tour geht weiter, durch blühende Wiesen. Da hier keine Gülle versprüht wird, sehen wir die verschiedensten Wildblumen, eine wahre Pracht. Manchmal säumen große, violett blühende Erika den Straßenrand. Große Weiden mit den mächtigen Salers Rindern, rostbraun leuchtet deren Fell in der Sonne. Es sind wunderschöne Tiere. Immer befinden sich auch Stiere in den Herden. Um 12 Uhr erreichen wir Salers, sehr schön auf einem Basaltplateau gelegen, 951 m. Für uns ist Salers einer der schönsten Orte der Auvergne.
Salers, früher Festungs- und Gerichtsort, ist eine komplett erhaltene Kleinstadt der Renaissancezeit, mit privaten und öffentlichen Gebäuden, Stadtmauer, Wehrtürmen und Kirche. Er wurde in die Vereinigung der schönsten Dörfer Frankreichs aufgenommen. Trotz seiner geringen Einwohnerzahl (ca. 400) ist der Ort ein historisches, kulturelles und landwirtschaftliches Zentrum in der dünn besiedelten Gebirgsregion des Cantal.
Zunächst machen wir Getränkepause im Schatten, erst dann machen wir uns auf zu einem Rundgang durch das schöne Städtchen. Besonders Sehenswert Eglise Saint-Matthieu, Grande-Place, Ancien bailliage (ehemalige Vogtei), Hotel de Ville, Maison des Templiers. Der große Platz heißt auch Place Tyssan-dier-d'Escous. Ein Denkmal erinnert hier an Ernest Tyssandier d'Escous (1813 - 1889), der aus der heimischen Rinderrasse das berühmte Salers-Rind züchtete. Ich bin von diesen Rindern ganz begeistert. Gerade noch rechtzeitig vor der langen Mittagspause erklimme ich die steilen Stufen zu einem kleinen Laden, der sich auf Hexen, Teufel etc. spezialisiert hat und indem ich schon 2009 eine herrliche Hexe erstand. Auch dieses Jahr werde ich fündig, eine weitere Hexe für meine Hexenwand Zuhause und eine kleine Hexe für unseren Mitbringsel-Tisch wird gekauft. Außerdem kaufen wir noch div. Hartwürste, Käse, Schinken, Pate und einige Postkarten ein. Nachdem wir noch einige Fotos von Katzen, meinen Lieblingstieren, gemacht haben, fahren wir weiter durch die Monts Cantal. Diese sind Reste des größten, jedoch schon seit langem erloschenen Vulkans Frankreichs und gehören zum französischen Zentralmassiv, haben jedoch Hochgebirgscharakter. Höchste Erhebungen: Plomb du Cantal, 1.855 m, Puy Mary, 1.806 m und der Puy Griou, 1.690 m. Cantal hat die größten Weidegebiete Frankreichs. Über den Col deNeronne, 1.242 m, fahren wir über die höchste Straße im Zentralmassiv, über den Pas de Peyrol, 1.588 m, an den Hängen des Puy Mary, 1.787 m. Eine der Etappen der Tour de France führte über diesen schönen Pass. Heute am Sonntag sind viele Motorradfahrer unterwegs. Gott sei Dank sitzen sie beim Essen, so dass wir von 12 bis nach 15 Uhr fast allein auf den kurvigen, engen Straßen sind. Weiter über den Col Eylac, 1.460 m durch den hübschen Ort Condat, auf der Landstraße mit einer Kurve nach der anderen, kommen wir nach Egliseneuve d'Entraigues, ein sehr schöner Ort. Wir kaufen dort beim Intermarche ein. Gegen 17.15 Uhr sind wir zurück. Es ist sehr warm, darum wird zunächst geduscht und dann etwas Kühles getrunken. Heute Abend gibt es kalte Küche: Div. Sorten von Pate, Schinken, Käse, Salat, Baguette und Rotwein. Es war ein herrlicher Tag und wir erleben noch einen malerischen Abendhimmel. Im Dorf ist ein Fest mit Feuerwerk, von unserem Platz aus toll zu sehen. Da der Film, den wir anschauen wollen, seine Mucken hat, gehen wir um 22.30 Uhr schlafen.
Aufbruch: | 07.09.2011 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 15.10.2011 |