Work and Travel in Australien
Sailing the Whitsundays
Nun bin ich also endlich in Airlie Beach angekommen, dem Tor zu den Whitsunday Islands - eine Inselgruppe, die vor dem Great Barrier Reef liegen.
Massenweise werden Backpacker und andere Touristen angefahren und fast alle haben eines im Sinn: Einmal im Leben auf einem Segelboot die Whitsundays zu erkunden.
So auch ich. Ich kaempfe mich durch den Dschungel der Angebote, es ist wirklich nicht leicht, sich im Wirrwarr zurechtzufinden, so viele Segelboote stehen zur Auswahl.
Endlich habe ich mein Traumboot gefunden - Enid, ein klassisches Segelboot, das 1961 gebaut wurde und auf dem 15 Passagiere Platz finden. Die Tour geht ueber 3 Tage und 2 Naechte und fernab jeglicher Zivilisation. Um uns nur Meer und wunderschoene Inseln.
Enid, unser Segelboot - ist sie nicht ein Prachtstück?
Am ersten Tag werden wir zum Hafen gebracht und nehmen unser Boot in Beschlag. Wir machen die Bekanntschaft mit unserer Crew - mit Donna, der Skipperin, und Doug, dem Koch und "Maedchen fuer alles". Donna ist uebrigens die einzige weibliche Skipperin auf einem Segelboot in Airlie Beach und hat sich in dieser Maennerdomaine einen respektvollen Namen erkaempft. Hier ticken die Uhren anders - die Frau (Donna) gibt die Kommandos und der Mann (Doug) springt (ha!).
Unter Deck ist es natuerlich ziemlich eng - wer schon einmal in einer Koje geschlafen hat, weiss, wovon ich rede. Aber ausser zum Schlafen ist sowieso jeder an Deck. Geduscht werden darf nur abends - jeder bekommt nicht mehr als 2 Minuten. Wasser ist kostbar auf dem Schiff.
Was soll ich sagen - es werden 3 traumhafte Tage. Unsere Truppe ist bunt gemischt und wir verstehen uns blendend, die Atmosphaere an Bord ist sehr relaxed. Wir werden von Doug kulinarisch verwoehnt und uns wird jeder Handgriff abgenommen. Wie leicht ist es hier, zu einem richtigen Faulpelz zu mutieren. Wir haben 3 Tage einzigartiges Wetter: strahlend blauer Himmel, Sonne und warme Temperaturen - einziger Wermutstropfen: wir haben meist zuwenig Wind, um richtig zu segeln, weswegen das Boot die meiste Zeit mit Motorantrieb laeuft. Aber durch das ruhige Meer haben wir beim Schnorcheln exzellente Sicht unter Wasser. Man kann nun mal nicht alles haben.
Auf dem Boot, im Hintergrund Whitehaven Beach
Stress, Zeit, Verpflichtungen - was ist das?
Unsere Tage sind gepraegt von sonnen an Deck, schnorcheln an wunderschoenen Buchten, tollem Essen, wunderschoenen Sonnenuntergaengen und morgendlichem Bad im Meer.
Das absolute Highlight der Reise ist die Hauptinsel "Whitsunday Island". Am ersten Tag besuchen wir den 6km langen Strand. Der Sand ist strahlend weiss und so fein, dass er unter den Fuessen wir Neuschnee quietscht. Hier koennte man so ziemlich alles auf Hochglanz bringen, als Poliermittel hat dieser Sand Meisterklasse. Wir Maedels entdecken ihn als Schoenheitsprodukt - als Ganzkoerperpeeling! Danach fuehlt sich unsere Haut an wie Babypopo
Der legendäre Whitehaven Beach - er war tatsächlich so menschenleer...
Am naechsten Tag geht es zu einem anderen Abschnitt der Insel - und dann erwartet mich etwas, was all mein Traeume ueber die Schoenheit dieser Welt uebertrifft: Das Wasser ist tuerkisblau, die Pastellfarben ineinander uebergehend, als haette ein Maler mit einem breiten Pinsel seine Schrift hinterlassen. Das Wasser so klar, dass man meint, man ist in einem Swimmingpool. Der Strand, der eigentlich mehr an eine Sandduene mitten im Meer erinnert, strahlend weiss, dass man eine Sonnenbrille braucht, um nicht geblendet zu werden. Wenn es DEN perfekten Strand gibt, von dem die Menschen traeumen, dann muss er das sein. Szenen wie aus einem Bilderbuch. Es ist schwer, von hier wieder fortzugehen...
Im Innern habe ich ein wenig das Gefuehl, jetzt etwas "versaut" zu sein - wenn man so eine Schoenheit mal gesehen hat, wird man in Zukunft zwangsweise vergleichen. Fuer alle anderen Straende wird es schwierig sein, den Wettkampf mit diesem sensationellen Ort aufzunehmen.
Am Hill Inlet Lookout - die Farben sind echt!
So sieht wohl das Paradies aus...
Das Schnorcheln ist ein absolutes Muss, wenn man in den Whitsundays unterwegs ist. Die Korallenriffe sind von unglaublicher Farbenvielfalt und die Artenvielfalt der Lebewesen hier absolut faszinierend. Die Fische hier sind ziemlich neugierig und schwimmen in Schwaermen um einen herum, naseweis, wer dieser Besucher wohl ist. Teilweise knabbern sie auch mal an einem rum...
Batfish, die uns beim Schnorcheln oft begegneten.
Zum Schnorcheln wird uns uebrigens empfohlen, einen sogenannten "stinger-suit" zu tragen. Hier im Norden faengt jetzt die "Stinger-Saison" an, eine Art von Roche, deren Begegnung unangenehme Folgen haben kann. Ausserdem schuetzt dieser Anzug auch vor den gemeinen "box jellyfish", eine Qualle mit langen Tentakeln, die ueble Verbrennungen auf der Haut verursachen und die unbehandelt toedlich enden koennen. Gesehen haben wir jedoch weder das eine noch das andere und solche Zwischenfaelle sind hoechst selten.
Das Bizarrste, was ich gehoert habe, war von einem Typ, der sich im Kuehlschrank Wasser aus einem Krug geholt hat - dummerweise war in diesem Krug die Qualle (Gott weiss wie sie da hingekommen ist) - der Mann musste mit schweren Verletzungen im Mundraum ins Krankenhaus... Aber genug von diesen Horrorgeschichten.
Als wir nach 3 Tagen im Hafen ankommen, sind wir alle gluecklich und braungebrannt. Abends treffen wir uns noch in einer Bar, als Abschluss. Es gibt sogar Freibier fuer uns
Party like there is no tomorrow!!!
Ausser den Whitsundays gibt es hier nicht viel zu machen, also reise ich weiter, diesmal mache ich einen ziemlich grossen Sprung auf der Landkarte, 10 Stunden mit dem Bus in den Sueden...
Aufbruch: | 15.08.2005 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | August 2006 |
Australien
Town Of 1770