Work and Travel in Australien
Bangkok - das Abenteuer geht weiter.
Nach einem erholsamen Schlaf starte ich voller Tatendrang in den neuen Tag und stuerze mich in die Metropole. Nach einem kurzen Bummel ueber einen Markt in der Innenstadt, geht es mit dem Taxi zum Koenigspalast - DER Attraktion schlechthin. Ich realisiere zu spaet, dass mein Taxifahrer kurz vor dem Ziel das Taximeter ausschaltet und ein paar Baht zu viel verlangt. War etwas in Gedanken und habe kurz nicht aufgepasst. Naja, "verloren" habe ich bei dem kleinen Trick lediglich ein paar Cents, also Schwamm drueber. Das naechste Mal heisst es eben aufpassen.
Dann Staunen ueber die farbenpraechtige Vielfalt und den Reichtum auf dem Gelaende des Koenigspalast-Gelaende. Atemberaubende Tempel und reich geschmueckte Gebaeude. Fasziniert schlendere ich ueber das weitlaeufige Gelaende. Ein sehr lohnenswerter Besuch. An das Ausziehen der Schuhe, bevor man einen Tempel betritt, habe ich mich mittlerweile gewoehnt. Vorsichtshalber habe ich lange Kleidung in meinen Rucksack gesteckt - die ich auch brauche, denn in Shorts und aermellosen Kleidern lassen einen die Wachen nicht hinein. Ahnungslose Touristen koennen sich am Eingang lange Klamotten ausleihen - sicher nicht jedermanns Sache...
Danach meldet sich mein Magen und ich mache Halt an einem der unzaehligen Staende und zeige auf eine Pfanne, dessen Inhalt sehr lecker aussieht. Der Verkaeufer sieht mich fragend an und fraegt mich: "Frogs?" Naja, so mutig bin ich dann doch nicht und zeige auf die naechste Pfanne, die ein leckeres, aber scharfes, Curry enthaelt. Meine Geschmacksnerven werden abrupt zurueck ins Leben geholt!
Beim Essen lerne ich Allie, einen Englaender kennen und ich beschliesse, ihn eine Weile nach Chinatown zu begleiten. Mit dem Expressboot geht es ein Stueck den Fluss entlang und dann empfangen uns dort wieder exotische Duefte, Maerkte und das uebliche Verkehrchaos.
Wie man eine Strasse in Bangkok ueberquert
Ich entwickle eine Strategie beim Ueberqueren der Strassen: Einen letzten pruefenden Blick nach rechts und links, dann zielstrebig auf die andere Strassenseite gehen. Nicht anhalten! Es funktioniert - die Autos stoppen! Allie fasst meine Theorie in Worte: 'If you stop, you're a loser!' Vorsichtshalber ueberlaesst er mir den Vortritt...
Die Klongs - abseits des Trubels
An der Pier miete ich mir ein Longtail Boot und lasse mich eine Stunde ueber den Fluss bzw. dessen Seitenzufluesse (die Klongs) fahren. Urige Huetten, Tempel, aber auch vorbei an Armut. Voller Entsetzen muss ich ein paar Mal beobachten, wie Kinder in dieser dreckigen Bruehe baden und mir wird wieder bewusst, wie kostbar sauberes Wasser ist. Dennoch eine faszinierende Fahrt, die mir die andere Seite von Bangkok zeigt.
Die Khao San Road
Wer kennt sie nicht, die beruehmt beruechtigte Khao San Road. Mittlerweile ist sie zu einer richtigen Touristenmeile geworden und von dem ehemaligen Flair, dass Rucksacktouristen aus aller Welt hereinbrachten, ist nur noch ein Hauch zu spueren. Trotzdem - faszinierend.
Ein Lichtermeer empfaengt mich, quirrliges Leben auf der Strasse (die mittlerweile fuer Autos gesperrt ist), Haendler, die ihre Waren an den Mann bringen und mittendrin Reisende aus aller Welt, die das Treiben von einem der Bars bzw. Restaurants beobachten bzw. mit den Haendlern feilschen.
Manchmal komme ich mir leider vor wie ein wandelnder Geldbeutel - der Verkaufston ist hier etwas aggressiver als sonst. Trotzdem habe ich mittlerweile das Handeln etwas gelernt und erstatte ein paar Schnaeppchen.
Mein Abendessen nehme ich in einem der unzaehligen Lokale ein - es empfaengt mich "mein Song" - The Reason, von Hoobastank. Gute Wahl, also. Als spaeter "Here without you" von 3 Doors Down gespielt wird, werde ich kurz nachdenklich, erinnert es mich doch an die lieben Leute, die ich fuer so lange Zeit verlassen habe...
Es ist Zeit, nach Hause zu gehen.
Die Kunst, nicht ueber's Ohr gehauen zu werden
Es ist spaet, ich bin muede und habe keine Lust, abermals auf einen Trick hereinzufallen, wo ueberhoehte Preise von Touristen verlangt werden. Also fasse ich einen Plan:
Ich nehme mir ein Taxi und beginne, mit dem Fahrer zu plaudern. Er erkundigt sich, woher ich sei und ob ich alleine hier bin. Jetzt kommt mein Part: Ich erzaehle ihm, dass mein Mann auf Geschaeftsreise und mein Sohn in einem Feriencamp ist - und ich deshalb alleine reise. Ehefrauen und Muetter betruegt man nicht. Und tatsaechlich - der Thai ist sehr freundlich, erkundigt sich nach meinem Namen und bringt mir ein paar Worte Thai bei. Die Metarmorphose vom armen Rucksacktouristen zu einer Respektsperson mit nahezu heiligem Status ist perfekt. Als er mich fraegt, wo ich arbeite, setze ich noch einen drauf und erwidere, dass ich als Krankenschwester in einem Krankenhaus arbeite. Mutter Theresa in Person. Aber es funktioniert: Fuer ihn bin ich ab sofort "Ma'am" und am Ende verlangt er sogar ein paar Baht weniger als das Taximeter anzeigt (ich gebe ihm dennoch etwas Trinkgeld). Na also - geht doch!
Ein vollgepackter Tag geht zu Ende und im Moment warte ich auf die Weiterreise - ein Bus bringt mich runter nach Chumpon, von wo es dann mit dem Boot weiter au Koh Tao geht. Ein wenig Erholung von dieser verrueckten Stadt.
Koenigspalast
Koenigspalast
Na, hungrig? Es ist wirklich so lecker wie es aussieht...
Aufbruch: | 15.08.2005 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | August 2006 |
Australien
Town Of 1770