Work and Travel in Australien
Wet Tropics - unterwegs im Regenwald
Cairns ist ein idealer Ausgangspunkt fuer Ausfluege in die Wet Tropics, ein riesiges Regenwaldgebiet. Also mieten wir uns ein Auto und beschliessen, 3 Tage durch die Gegend zu tingeln. Wir, das sind Evelin, sowie Shuli aus Israel und Paolo aus Italien. Mit Ausnahme von Paolo bin ich das Kueken in der Gruppe (was sich wirklich mal gut anfuehlt, nachdem ich mir in so manchen Backpackerhostels schon wie eine Oma vorkomme).
Wir holen das Auto ab und fahren los - nachdem man ein paar Mal den Scheibenwischer anstatt den Blinker betaetigt hat, geht auch DAS... Zum Glueck sind die Australier nicht auch noch auf die Idee gekommen, Gas und Bremse zu vertauschen - sonst haette das zu ernsten Problemen gefuehrt...
Unseren ersten Tag verbringen wir in den Atherton Tablelands, die teilweise auf 1000m liegen. Die Landschaft dort oben ist wunderschoen, und teilweise komme ich mir fast vor wie irgendwo im Allgaeu - waere da nicht der Regenwald.
Beeindruckend ist die Flora und Fauna im Regenwald. Nicht selten bin ich vor einem Riesenfeigenbaum gestanden, der bis zu 50m hoch war und man etwa 25 Leute braucht, um den Baum zu "umarmen".
Wir geniessen die Unabhaengigkeit und halten oft an, um ein wenig die Gegend zu erkunden, einen Track zu wandern, Wasserfaelle zu bestaunen...und landen abends in einem verschlafenen Nest: Yungaburra. Dort gibt es ein nettes Hostel, eine Bar (mit etwa 10 Leuten drin, die nur auf die Leinwand schauen, wo Rugby gespielt wird), ein Restaurant...und ein paar Haeuser. Das war's. Nichts mit "reinfeiern" in meinen Geburtstag. Abgesehen davon lagen wir um Mitternacht eh schon in den Betten (Paolo erntete einige neidische Blicke, da er mit 3 Frauen das Zimmer teilte ). Aber morgen ist ja auch noch ein Tag!
Zum Thema Schlangen...
Ach ja, der Tag war rekordverdaechtig, was dies angeht. Unsere erste Schlange sehen wir bei unserer Wanderung um einen der Crater Lakes. Aber es ist nur eine harmlose gruene Tree Snake, die auch schnell in den Baeumen verschwindet, als wir zu nahe kommen (wie es sich eigentlich auch fuer eine anstaendige Schlange gehoert!).
Die zweite ist nicht ganz so hoeflich - sie ist pechschwarz und sonnt sich, dummerweise mitten auf unserem Pfad, der die einzige Moeglichkeit fuer uns ist, zurueckzukommen. Der Platz scheint ihr so zu gefallen, dass sie sich durch nichts aus der Ruhe bringen laesst, auch nicht, als wir Laerm machen und kraeftig auf den Boden trampeln und Steine in ihre Naehe werfen. Das Vieh bleibt hartnaeckig und hat mittlerweile schon ihren Kopf erhoben. Raetselraten unsererseits - ist sie giftig oder nicht? Keiner von uns ist ein Experte auf diesem Gebiet, also beschliessen wir nach dem Motto "Safety first" zu handeln und machen einen grossen Bogen um sie - was bedeutet, dass wir uns durch das Gestruepp kaempfen muessen, da die Schlange wie gesagt unseren Weg beanspruchte. Ironie waere gewesen, wenn wir abseits des Weges auf eine Schlange getreten waeren. Aber wir landen sicher wieder auf dem Weg... (uebrigens wissen wir bis heute nicht, ob die Schlange gefaehrlich war - es gibt 3 schwarze Schlangenarten in diesem Gebiet: eine ist voellig harmlos, die andere ist etwas gefaehrlich und die letzten hochgefaehrlich...).
Ach ja, und die letzte Schlange...tragischerweise wurde sie in einen Verkehrsunfall verwickelt, als sie die Strasse kurz vor unserem Auto ueberqueren wollte...
Der zweite Tag - Cape Tribulation / Daintree Nat. Park
Am naechsten Tag geht es weiter. Der Tag ist vollgepackt mit schoenen Aussichtspunkten und Wanderungen. Abends beziehen wir unser Quartier, ein Backpacker-Resort mitten im Regenwald. Strom gibt es hier nur, weil Generatoren dafuer sorgen. Definitiv ein Erlebnis, da die Unterkuenfte teilweise nur aus moskitonetzartigen Planen bestehen, und man so, waehrend man einschlaeft, den Geraeuschen des Dschungels zuhoert.
Ich beschliesse, auf einen Nachtwanderung mitzugehen. Zuvor stossen wir aber noch auf meinen Geburtstag an - ja, wir haben sogar Wein (psst, mitgebrachter Alkohol durfte eigentlich nicht konsumiert werden) und einen Karottenkuchen (wobei ich mich immer noch frage, wo die Karotten waren...).
Spaeter fuehrt uns ein Guide, der mich stark an Rumpelstilzchen erinnert, durch den Regenwald. Wir sind alle ausgestattet mit starken Taschenlamepen (die Batterie, die wir um die Huefte tragen, ist schwerer als die Lampe selber) und versuchen, das Nachtleben im Regenwald zu entdecken. Um uns ist alles pechschwarz und fremde Geraeusche umgeben uns. Wir entdecken Spinnen, Voegel, Echsen, Fledermaeuse,... und leider auch die zerstoererischen Spuren von Schweinen. Wir erfahren, dass frueher noch die Jagd auf Schweine erlaubt war und die Zahl somit unter Kontrolle blieb. Jetzt darf man - seit dieses Gebiet zum Nationalpark und Weltkulturerbe erklaert wurde - nicht mehr dort jagen, obwohl die Schweine dort einen betraechtlichen Schaden anrichten und den anderen Tieren das Futter wegschnappen. Das nennt man wohl Ironie.
Am naechsten Tag klappern wir noch die Gegend bis in den Norden ab, ans eigentliche Cape Tribulation und machen uns dann auf den Heimweg. Intensive 3 Tage liegen hinter uns ... und fuer Evelin und mich heisst es: auspacken und gleich wieder einpacken, denn es geht am naechsten Tag gleich weiter.
Mel Downunder in den Tablelands
Das war die Schlange, die partout nicht aus dem Weg gehen wollte.
Keine Angst, so nahe war ich nicht dran...wozu gibt es Zoom
Ein Geburtstagssprung am Strand der Cow Bay (Cape Tribulation) - endlich ein Jahr aelter
Der Beweis - ich hatte einen Geburtstagskuchen. Neben mir Shulli und Paolo.
Cape Tribulation
Unterwegs im Regenwald
Paolo, Shulli, ich und Evelin zum Abschluss unseres Trips.
Aufbruch: | 15.08.2005 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | August 2006 |
Australien
Town Of 1770