Work and Travel in Australien
Fraser Island - die Sandinsel
Wenn ich gewusst haette, was mich erwartet, haette ich die ganze Sache anders angepackt. Egal, wie man es sieht - es war definitiv ein Erlebnis und man mag darueber streiten, ob es gut oder schlecht war...
Nach meiner paradiesischen Oase in Agnes Water ist die Ankunft in Rainbow Beach (von wo die Faehre nach Fraser Island startet) eine harte Landung zurueck in die Realitaet. Hier boomt der Tourismus und das Hostel kann in keinster Weise mit meinem "Vorgaenger" mithalten.
Ich haette es muessen kommen sehen: das Ganze fing schon verrueckt an, als an meinem ersten Abend ploetzlich der Feueralarm losgeht und das gesamte Hostel evakuiert wird. Ich bin schon genervt, weil ich mein eben zubereitetes Abendessen zuruecklassen muss - manch einen trifft es aber noch schlimmer: man hat ihn aus der Dusche geholt und nun steht er lediglich mit einem Handtuch um die Hueften auf der Strasse. Dort teilt man uns mit, dass es nur ein "fire drill", also ein Probealarm, ist - ha! Alle sind etwas genervt, klar, so etwas muss sein, aber wir wollen nur noch zurueck...aber es dauert eine halbe Ewigkeit, bis wir wieder ins Hostel duerfen, da jeder Name aufgerufen wird...
Am naechsten Morgen geht es dann los: 3 Tage werde ich mit 10 anderen Backpackern Fraser Island, die groesste Sandinsel der Welt (ca. 120 km x 15 km) erkunden. Wir erhalten eine ausfuehrliche Einweisung in die Gegebenheiten der Insel, unsere Ausruestung und wie man ein 4 Wheel Drive faehrt. Auf dem Dach tuermt sich unser Gepaeck, unsere Vorraete und die Campingausruestung.
Unser 4 Wheel Drive - das Beladen erfolgte streng nach System...
Dann geht es mit der Faehre rueber nach Fraser Island und als wir die Insel das erste Mal befahren, erwarten uns keine Strassen, sondern nur...SAND...
Dort, wo der Sand nass und hart ist, ist die Fahrt angenehm, aber oft - vor allem im Innern der Insel - sind 20 km/h schon zu schnell. Es macht einen Riesenspass, dieses Fahrzeug zu fahren, auch wenn man dabei sehr konzentriert sein muss, teilweise ist es wie Fahren auf Neuschnee. Man muss sich einfach daran gewoehnen, dass sich der Wagen staendig ein wenig nach links und nach rechts bewegt, ohne dass man gleich dagegenlenkt.
Der Highway auf Fraser Island
Die Insel ist wunderschoen und wir sehen mehrere Dingos (eine Art wilder Hund), die abends um unsere Zelte schleichen. Im Innern befinden sich schoene Suesswasserseen (der schoenste ist wohl Lake McKenzie), in denen man baden kann. Das Baden im Meer ist auf Fraser Island aufgrund der starken Stroemung und Haien verboten. Von weitem sehen wir Wale, die meterhohe Spruenge vollfuehren.
Unsere einzigen Duschen sind die Baeche und Seen, ansonsten wird auf jeglichen Luxus verzichtet. Wer hier zimperlich ist, hat es schwer. Die Fuesse sind innerhalb kuerzester Zeit pechschwarz, der Sand kriecht in jede Koerperpore und jede Ecke der Kleidung und wer Wert auf sauberes Geschirr legt, ist hier ebenfalls falsch.
Dennoch ist es ein Erlebnis, am Strand zu campen und dafuer auf die ganzen Annehmlichkeiten eines Campgrounds zu verzichten.
Am Aussichtspunkt Indian Head im Norden von Fraser Island
Ein Dingo, der uns einen Besuch abstattete...
Energie tanken am Lake McKenzie
Nun...das war der positive Teil. Zu erwaehnen bleibt nun, dass unser Auto 2x liegenblieb. Gleich am ersten Tag, wo wir -notgedrungen- direkt am Strand am beruehmten Maheno-Wrack zelten mussten, da fahren nicht mehr moeglich war. Zum Glueck trafen wir Leute, die Empfang mit ihrem Handy hatten, so dass wir unser Hostel verstaendigen konnte, die uns am naechsten Morgen ein Ersatzfahrzeug brachten. Dieses wiederum sprang jedoch am Ende des dritten Tages nicht mehr an - gerade, als wir uns beeilten, um noch die letzte Faehre zu bekommen. Wir bereiteten uns schon darauf vor, eine weitere Nacht auf Fraser Island zu verbringen, denn dort, wo wir uns befanden, war NICHTS! Zum Glueck kamen die Ranger vorbei und holten Hilfe, so dass wir mithilfe eines Starterkabels bald wieder fahren konnten - die Faehre hatte zum Glueck auf uns gewartet.
Das boese Erwachen kam im Hostel, wo man uns mitteilte, dass wir eine Kupplung fuer unser erstes Fahrzeug ersetzen mussten - und so jeder um 70 Dollar erleichtert wurde. Streiten zwecklos - uns fehlten die Beweise, dass das Fahrzeug von Anfang an nicht in Ordnung war.
Nun ja, wir waren heil zurueck und das ist die Hauptsache. Man lernt daraus und ich werde ganz bestimmt nicht mehr auf diese Touren gehen, wo man eine Gruppe Backpacker willkuerlich in eine Gruppe einteilt und dann ein Fahrzeug verleiht...
Nach 3 Tagen Sand, der wirklich UEBERALL war, tat es gut, wieder die Annehmlichkeiten wie eine Dusche und eine Matratze um sich zu haben.
Am naechsten Morgen verlasse ich Rainbow Beach - und sollte ich noch erwaehnen, dass mein Bus nach einer Mittagspause nicht mehr ansprang? 3 Breakdowns in 3 Tagen - ich denke mir solangsam, dass das nicht mehr mit rechten Dingen zugeht.
Lustigerweise verfrachtet man mich in einen Expressbus, der direkt nach Brisbane faehrt, so dass sogar frueher als geplant eintreffe - trotz Panne! Warum nicht immer so?
Das Maheno-Wrack
Unterwegs im Inselinnern
Aufbruch: | 15.08.2005 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | August 2006 |
Australien
Town Of 1770