Australien, mit dem Camper durch "Down Under"

Km-Stand 26.864

An dieser Stelle möchten wir uns erst einmal bei allen Lesern für die netten Gästebucheinträge und Mails bedanken, die uns seit unserem Reiseantritt erreicht, und über die wir uns sehr gefreut haben !!!

Am heutigen Tag sind wir bis Portland gekommen. Unterwegs haben wir in Mt. Gambier einen Stopp eingelegt, der Ort liegt an 3 Kraterseen, der größte ist der Blue Lake, dessen Wasser von November bis Februar in ein leuchtendes blau wechselt. Im März verliert es diese außergewöhnliche Färbung und wird wieder graubraun. Warum das so ist, konnte bis Dato nicht geklärt werden. Kurz nach Mt. Gambier haben wir die Grenze nach Victoria passiert.

Unterwegs bieten sich viele Gelegenheiten, Tropfsteinhöhlen zu besichtigen oder Wanderungen zu unternehmen. Die Trucks, die uns heute begegnet sind, waren mit Holzstämmen beladen, die Bäume hierzu wachsen links und rechts der Straße in Monokulturen heran, viele sind den diesjährigen Feuern zum Opfer gefallen. Unseren ersten Koala haben wir gesehen, leider tot gefahren........

In Cape Bridgewater, ca. 30 km westlich von Portland, wollten wir eine Seal-Kolonie auf dem Festland anschauen, aber vor Ort hätte man da noch einen mehrstündigen Rundwanderweg ablaufen müssen, um zu den Tieren zu kommen. Allein die Meersicht und später die Klippen waren beeindruckend.

Auf einem Campingplatz mitten in Portand haben wir am Nachmittag eingecheckt und sind gleich über den ersten Aldi-Markt in Australien gestolpert. Natürlich mußten wir da hinein und haben alles, was so an Kleinkram gefehlt hat, aufgestockt. Meiner besseren Hälfte sind natürlich die vakuum gezogenen Knackwürstchen nicht entgangen (den Campground hat nur noch die leere Verpackung erreicht), ich konnte den Haribo-Lakritzschnecken nicht widerstehen.

Auf dem Campground, direkt über unserem Wagen auf einem hohen Eukalyptusbaum, hat es sich ein Koala gemütlich gemacht - leider ist es mir nicht gelungen, den irgendwie gut sichtbar auf einem Foto festzuhalten.

In der Nacht hatten wir ein paarmal Geräusche auf unserem Autodach gehört. Am Morgen wussten wir, was es war. Unser kleiner Koala hatte seine "Goldstückchen" über uns abgeladen, und die walnußgroßen trockenen Exkremente lagen fein säuberlich aufgereit auf den Wischerblättern - das kleine Beuteltier ward nicht mehr zu sehen, es hat sich wohl lieber aus dem Staub gemacht!!!

Unterwegs Halt bei "The Crags", wieder ein toller Küstenabschnitt bei Port Fairy. In Warrnambool eine längere Besichtigung des "Flagstaff Hill Maritime Village" eingelegt, einem Freilichtmuseum mit Originalgebäuden, Leuchtturm und Schiffsnachbauten aus den Anfängen der Besiedelung.

Auf dem Campground in Peterborough für eine Nacht eingecheckt. Auch hier freies Wifi, genau wie gestern. Hoffentlich bleibt das so im Staate Victoria. Am Abend haben wir noch einen Rundgang gemacht und sind für ein leckeres gezapftes Bierchen eingekehrt.

Seit gestern sind die Temperaturen sommerlich und unsere Klimaanlage läuft wieder auf "Cool". Camping ist auch nicht mehr das, was wir vor rund 30 Jahren in unseren Anfängen im selbst ausgebauten Buschen erlebt haben - bei Kälte wurde gefroren, bei Wärme geschwitzt. Überwiegend waren wir non-powered unterwegs, das Wasser hatten wir in Kanistern dabei. Die Campingplätze waren gerade mal mit Dusche, WC und Waschbecken zum Wäsche waschen per Hand ausgestattet. Und heute? Die Campgrounds bisher, durchweg alle sehr komfortabel, mit Kitchen, BBQ, TV-Room, Duschen, Toiletten, Waschmaschinen usw. und sehr, sehr sauber. Die Zeiten haben sich geändert, aber auf einigen Komfort, auch im jetzt gemieteten Camper, möchten auch wir nicht mehr verzichten.

Heute früh ging es weiter über die Great Ocean Road, eine der schönsten Küstenstraßen der Welt. Und schon wieder waren wir froh, rechtzeitig losgefahren zu sein, denn ab 10 Uhr füllten sich die Parkplätze an den Aussichtspunkten zusehends mit Autos und Menschen.

Am Parkplatz der "12 Apostel" (mittlerweile auf 6 geschrumpft), kamen wir gerade noch rechtzeitig an, um einen Formel 1 Rennwagen zu fotografieren, der für Filmaufnahmen zum Großen Preis von Melbourne im März auf abgesperrten Teilen der Ocean Road unterwegs war.

Nach diesem Stopp ging die Fahrt von der Küste weg durch ein km-langes Rainforestgebiet. Riesen Farne rechts und links der Straße. Unterwegs haben wir unsere Campgroundnachbarn aus Melbourne vom gestern wieder getroffen, die leider eine Reifenpanne hatten, und in einer Parkbucht einen Nothalt einlegen mussten. Da sie keine Hilfe brauchten, konnten wir weiter fahren.

In Apollo Bay, dem lebhaften Touristenort und Fischerstädtchen, an einer traumhaften Sandstrandbucht, legten wir eine Mittagspause ein. Heute bleibt unsere Küche kalt, am Hafen gabs Fish and Chips vom Catch of the Day.

Nach dieser Stärkung ging es gemächlich und auf kurvenreicher Strecke weiter Richtung Melbourne. In Kennett River, einem kleinen Ort, ziemlich genau zwischen Apollo Bay und Lorne, der eigentlich nur aus ein paar Häusern und Campground besteht, haben wir im "Kennett River Holiday Park" eingecheckt. Direkt am Eingang begrüßte uns schon ein Koala vom Baum herab, der dort seine Siesta abhielt. Der Platz liegt direkt am Meer und mitten in der Natur.

Der Manager warnte uns auch gleich, ...."be careful, today is a good day for snakes, we have seen 2 this morning". Da werden wir wohl ganz besondes aufpassen müssen, und sofort erinnerten wir uns an das Skypen von heute früh mit unseren Freunden und Australienkennern Hilo und Sigo, den Globetrottern, momentan in Texas unterwegs: "Seid vorsichtig, wenn ihr auf die Toiletten geht, da halten sie sich besonders gern auf, denn dort ist es kühler, schaut bloß in alle Ecken!"