Reise ins Regenbogenland vom 26.8. bis 13.9.2012
2012-09-10, Reykjanes
Montag, 10.9.
Morgens 4 Grad, sehr starker Wind, dicke Wolken, aber kein Regen.
Später sahen wir im Fernsehen, daß es im Nordosten Islands schwere Schneestürme gegeben hatte. Touristenbusse waren umgestürzt, Schafe mußten mit Lawinensonden gesucht und aus dem Schnee ausgegraben werden, viele sind umgekommen.
Heute sollte es zur Reykjanes-Halbinsel gehen, aber über einige Umwege. Wir fuhren wieder über den Berg und um den Hvalfjörður. An dessen Spitze liegt Islands höchster Wasserfall Glymur, 198 m Fallhöhe. Er liegt aber ziemlich versteckt und ist nur über eine längere, anspruchsvolle Wanderung zu erreichen. Wir fuhren also weiter. Auf dem Fjord wurde das Wasser vom Wind aufgewirbelt, und es gab schöne Wellen mit Schaumkronen. An der Laxá bogen wir ab auf die 48 Richtung Þingvellir, die wir vorher noch nicht gefahren waren. Es ging durch ein schönes weites Tal, dann wechselte die Straße von Asphalt zu Schotter und stieg an. Als wir auf dem Plateau oberhalb des Þingvallavatn ankamen, war es ganz diesig, der Wind pfiff und trieb Schneeregenschauer über das Land. So fuhren wir schnell zum See hinunter und auf der 360 daran entlang auf große Dampfwolken zu. Diese hatten wir schon mehrmals vom Nordufer aus gesehen, nun wollten wir nachsehen, was dahinter steckt. Wir mußten einen Abstecher machen und kamen zum zweitgrößten Geothermalkraftwerk Islands Nesjavallavirkjun. Es liefert Strom und Fernwärme für Reykjavík. Überall in dem Gebirge, durch das wir dann weiter durchfuhren, waren Rohre verlegt. Die Straße war sehr geschlängelt, ging auf und ab. Bei einem kurzen Halt konnten wir zwei Merlin, Smyrill, beobachten. Dann plötzlich lag die Ebene vor uns, und die Straße 435 führte schnurgerade auf Reykjavík zu. Neben uns verlief die Rohrleitung. Nach einer kurzen Strecke auf der 1 bogen wir auf die 417 in Richtung "Blaue Berge", Bláfjöll ab. Das ist ein Skigebiet in der Nähe von Reykjavík. Wir fuhren hinauf und machten vor den Skipisten Pause. Der Wind rüttelte am Auto, und wir konnten kaum die Türen öffnen. So hielt es uns hier nicht lange, und wir fuhren weiter auf der 417 durch endlose Lavaflächen Richtung Osten. Dann bogen wir auf die 42 ab. Unser nächstes Ziel war einer der tiefsten Seen Islands, Kleifarvatn. Die Uferstraße war auch wieder geschlängelt und führte auf und ab. Auf den schwarzen Stränden wurde der Sand aufgewirbelt, und wir mußten aufpassen, daß unser Auto nicht gesandstrahlt wurde. Etwas südlich des Sees trafen wir auf das Solfatarenfeld Seltún. Es war toll, auf schön ausgebauten Weg durch das Gebiet zu wandern. Überall blubberte das Wasser aus der Erde, und es duftete typisch "Island", nach Schwefel. Etwas oberhalb sahen wir den Dampf eines weiteren Solfatarenfeldes. Es führte ein Wanderweg hinauf. Heute war es aber so windig, daß wir schon im unteren, geschützten Feld Probleme hatten, uns dagegen anzustemmen. So verzichteten wir auf den Aufstieg. Weiter ging es auf der nun asphaltierten 42 mit einem Halt an einem blaugrünen See. Sogar auf Satellitenbildern ist die auffällige Farbe zu erkennen. Die Straße war bis þorlákshöfn neu gebaut und hatte eine neue Streckenführung. Neben der Straße lagen knallrote Steine, die wir fotografierten, aber ein paar mitzunehmen, haben wir vergessen. Der Weg führt jetzt dichter an der Strandarkirkja vorbei, zu der wir einen Abstecher machten. Nach einer Rundfahrt durch den recht netten Ort þorlákshöfn und zum Hafen fuhren wir auf direktem Wege zur 1 und dann weiter nach Hause. Der Wind trieb Schneeflocken über die Straße, und auf den Bergen oben war jetzt eine deutlich dickere Schneedecke. An den Straßen waren die Warnschilder eingeschaltet, die Temperatur und Windgeschwindigkeit auf gefährdeten Strecken angaben.
Als wir unseren Fjord erreichten, riß die Wolkendecke kurz auf, und wir konnten die Sonne im Meer versinken sehen.
wir kamen von Nordwesten, fuhren am Westufer entlang und dann weiter nach Westen Richtung Reykjavík (Tafel am Parkplatz)
Aufbruch: | 26.08.2012 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 13.09.2012 |