Reise ins Regenbogenland vom 26.8. bis 13.9.2012
2012-09-02, Þingvellir
Sonntag, 2.9.
208 km
11 Grad, Sonne, kein Wind, später wärmer.
Aber ab ca. 22:30 stürmisch, Regen.
Bei so schönem Wetter wollten wir nach Þingvellir. Kurz hinter unserem Haus führt der Fahrweg, nur für Allrad und ohne Nummer, am See entlang bis zur F-Piste 508 und dann weiter auf der 52 bis Þingvellir. Der Fahrweg war am Anfang noch recht gut, wurde dann aber zunehmend schlechter. Oft mußte man durch Fließwasser, was aber nicht weiter schlimm war. Die großen Steine machten uns viel mehr zu schaffen. Wir waren schon gut 1 ½ Stunden unterwegs und hatte immer die Hoffnung, daß es doch nicht noch schlimmer werden kann, aber die Steine wurden immer größer und lockerer. Vor Anspannung kamen wir kaum zum Fotografieren. Zum Schluß kamen wir an einen breiten Fluß. Den zu queren hatten wir nun aber doch ein mulmiges Gefühl. Es führte zwar an jedem Ufer eine Spur in den Fluß, wie der Weg aber im Wasser verlief, konnte man nicht erkennen. Kurz vor dieser Stelle hatten wir einen Pkw parken gesehen. Wir fuhren zu ihm zurück und fanden auch einige Isländer im Windschatten beim Picknick. Sie sagten uns, daß es gar nicht so weit entfernt eine Brücke gibt. Den Fluß zu queren rieten sie uns ab, und das war ja dann auch gar nicht notwendig. Nun hatten wir auch die
F 508 erreicht, nach gut 2 Stunden. Die Fahrt auf der F-Piste dauerte dann nach einmal eine Stunde. Sie war nicht einfach zu fahren, aber gar kein Vergleich zu der anderen Strecke. Hier hatten wir nun auch Muße, die herrliche Landschaft zu genießen. Die 52 erreichten wir dann durch eine letzte Durchquerung eines flachen Baches ohne Probleme. Auf der weiteren Fahrt gab es viele kleine Halteplätze, und viele waren belegt. Die Isländer pflückten überall Beeren.
Um 16.30 Uhr hatten wir unser Ziel erreicht und gönnten uns erst einmal einen Kaffee und ein Stück Kuchen im Servicezentrum, wo auch ein kleiner Campingplatz liegt. Anschließend fuhren wir zu dem Parkplatz, auf dem die Webkamera angebracht ist und winkten unseren Familien zu. Beim Verlassen des Platzes sprachen uns zwei junge Frauen aus Deutschland, an, ob wir Ihnen etwas zu dieser Sehenswürdigkeit sagen könnten. Es waren Steffi und Caro zwei Flugbegleiter, die ihre freie Zeit für eine Islandrundtour mit Rucksack nutzten. Die Isländer, die sie nach Reykjavík mitnehmen wollten, konnten ihnen nichts dazu sagen, eigenartig. So schlossen sie sich unserer Besichtigungstour an, und wir konnten ihnen vieles zur Geschichte zeigen und erklären. Wir sahen zuerst in die wassergefüllten Schluchten, die dem Lögberg, Gesetzesberg gegenüber lagen. Dann gingen wir zur Kirche und der Häuserreihe, die man auch auf der Internetkamera sehen kann. Daneben liegt der runde Beratungsplatz, wo die Goden mit ihren Beratern zusammensaßen und die Gesetze berieten (Lögrétta, gesetzgebender Rat).
Anschließend gingen wir zu dem Wasserfall des zur Wasserversorgung des Versammlungsplatzes umgeleiteten Flusses Öxará. Dann machten wir einen Abstecher zu den Ausläufern des Þingvallavatn, offensichtlich Bruchschluchten, die mit dem See in Verbindung stehen. Landeinwärts gab es viele Spalten, die durch die auseinanderdriftenden Kontinentalplatten entstanden sind. Cora und Steffi nutzten die Gelegenheit, sich von Europa nach Amerika die Hand zu reichen.
Zuletzt machten wir noch eine Runde durch die Senke und um das ganze Þingvellir-Gebiet herum. Deutlich konnten wir die Bruchkanten und die Absenkung erkennen.
Da es langsam spät wurde und die beiden noch nach Reykjavik mußten, sie waren ja Tramper, haben wir sie noch an eine große Tankstelle an der 1 gebracht. Das war eine nette Begegnung.
Wir fuhren nun unseren altbewährten Weg über die Berge zurück. Trotz des beschwerlichen Anfangs war es ein sehr schöner und erlebnisreicher Tag.
Eine halbe Stunde nachdem wir zurück waren, fing es urplötzlich an zu stürmen und kurz darauf zu gießen. Das ging die ganze Nacht durch.
Aufbruch: | 26.08.2012 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 13.09.2012 |