Kanada - Praktikum und Rundreise entlang der Ostküste

Reisezeit: Juni - September 2013  |  von Krissi D.

Rundreise mit Matthias: Niagara Falls & Toronto

Nachdem ich mein Schatzi am 22.08 endlich wieder in meine Arme schließen konnte, geht am 23.08 auch schon der Stress los Wir wollen nach Niagara Falls, denn dort gibt es Freitag und Sonntag Abend immer ein großes Feuerwerk über den Wasserfällen.
Wir fahren extra schon früh genug los, damit wir noch Zeit haben in unserem Hotel in Mississauga einzuchecken, bevor es weiter nach Niagara geht. Nach einem Mittagessen bei Fresh-a-Fare in Barrie mit meiner Gastfamilie geht es los.
In Toronto ist man gleich, schließlich wollen alle Leute am Wochenende raus aus Toronto, "aufs Land", in die Gegenrichtung also. Schnell die Koffer aufs echt super nobel eingerichtete Motelzimmer gebracht und weiter gehts in unserem netten Schlitten. Der Leihwagen ist, wie in den USA zu erwarten, natürlich etwas größer ausgefallen, als wir ihn geordert hatten. Dennoch hat Matthias ständig was zu meckern. Gut, es ist schon ein wenig komisch, dass das Auto einfach mal keinen Heckscheibenwischer hat. Und dass das Auto nicht vom Fleck bei durchgedrücktem Gaspedal kommt, wohl auch. Vielleicht ist es es einfach nicht gewohnt, dass jemand mal "schnell" mit ihm fahren will Und dass das Autoradio mit zunehmender Geschwindigkeit auch lauter wird, macht uns beiden ein wenig Angst...
Aber auch die Kanadier tragen mit ihren Autofahrkünsten nicht zu unserer Laune bei. Nach Niagara stehen wir eeewig im Stau. Für eine Strecke von normalerweise 1h brauchen wir 2,5h. Es ist einfach viiiel zu viel los und jeder Kanadier meint, er müsste die Spur regelmäßig wechseln, weil es auf den anderen ja so viel schneller voran geht. Ob dadurch nicht erst der ganze Stau entsteht?!

In Niagara schließlich angekommen, gibt es sooo viel zu sehen und zu erleben. Die Wasserfälle natürlich, aber auch die Maid of the Mist Tour, bei der man auf einem Boot, eingepackt in blaue Plastikumhänge, direkt vor die Wasserfälle gefahren wird und so hautnah die Naturgewalten erleben kann. Wir werden ziemlich nass, aber was für ein Erlebnis! Weiter gehts dann auf die "Spaßmeile" Niagaras. Casinos, witzige Museen (Lego, Guiness World Records usw.), Spielhallen, Essen, Minigolf usw. Trotz der reichlich angebotenen Spaßpässe entscheiden wir uns nur für eine Fahrt auf dem Riesenrad. 11$ finde ich zwar immer noch recht teuer, aber wir sehen über ganz Niagara bei Nacht, während in unserer Kabine Musik düdelt und eine Klimaanlage pfeift. Um zehn machen wir uns dann wieder auf den Weg zu den Fällen. Denn bald steigt das Feuerwerk. Ich persönlich fand es sehr schön, Matthias eher langweilig Männer...
Natürlich hatten wir gehofft, wenigstens nachts schnell heim zu kommen, aber Pustekuchen... Nachtbaustelle. Und weil es ja kein Problem ist, drei Spuren auf eine runter zu brechen, stehen wir eben mal wieder im Stau. Und plötzlich sind die Kanadier überhaupt nicht mehr wechselfreundlich. Absolutes "Arschlochverhalten" wird an den Tag gelegt, wenn man von der endenden! Spur auf die andere wechseln will. Von Reisschlussverfahren hat hier wohl noch niemand was gehört.

Am nächsten Morgen singen wir meiner Mama erst mal ein Geburtstagsständchen. Danach gehts auf in die Innenstadt. Mit meinem unsichtbaren Peilsender für Tim Horton's Cafés führe ich uns zielgerichtet zum Frühstück. Typisch kanadisch gibt es Oatmeal (Haferflocken), Bagel und Bacon&Egg.

Dann geht es weiter zur Hockey Hall of Fame. Matthias ist schon seit Monaten aufgeregt, endlich wieder dort vorbeizuschauen. Das letzte Mal ist bei ihm ja immerhin 4 Jahre her. Das Museum ist tatsächlich beeindruckend, auch wenn ich die allerwenigsten der ausgestellten Spieler kenne. Aber das Museum wirbt ja damit, ein Interaktives zu sein. Tatsächlich kann man an Wii und Spielautomaten Hockey spielen ohne lange anstehen zu müssen. Ich probiere mich auch daran, Schüsse auf eine Leinwand abzugeben, bei der ein Hologramm von Torwart diese zu halten versucht. Gar nicht so einfach, auch für erfahrene Hockeyspieler. Ich treffe einen von 5 und fühle mich wie der neu geborene Star am Hockey Himmel Das war wohl eher Glück als Verstand...
Leider können wir unseren eigens von Augsburg mitgebrachten Hockey Puck nicht an den Mann bringen. Die Wand, an der ursprünglich Pucks aus aller Welt hingen, ist nun nur noch dekoriert mit Pucks aus Nordamerika. Schade...
Natürlich schauen wir uns auch den Stanley Cup an, obwohl uns noch nicht ganz klar ist, ob es der echte war, oder ob der grad auf Tour mit den Gewinnern des diesjährigen Finales ist. Berühren darf man ihn jedenfalls trotzdem.
Nach der Hockey Hall Fame geht es weiter nach Downtown. Heute ist Busker Fest, das heißt dass zahlreiche Straßenkünstler die Yonge Street unsicher machen, es jeeede Menge zu essen gibt und einfach viel zu viele Leute unterwegs sind. Wir gönnen uns ein Butter Bier. Echt lecker, und den kanadischen Verhältnissen angemessen, viel zu süß... Lange halten wir es nicht aus, es ist einfach viel zu viel los.

Daher brechen wir auf nach Chinatown. Hier ist natürlich nicht sehr viel weniger los, aber es verläuft sich immerhin ein wenig. Wir durchkämmen Buden mit den interessantesten Delikatessen, Supermärkte, kleine Shops und lassen uns einfach nur treiben. Wir kommen auch nach Kensington Market, einer etwas alternativen Gegend, wo es Hippie Zeug, Drogen, Schmuck, Essen und Militärklamotten zu kaufen gibt. Interessante Mischung
Ich könnte ja stundenlang in diesen Hippie Läden sein und einfach nur schauen, was ich mir irgendwann, wenn ich mal zu viel Geld hab, kaufen würde. Matthias steht dann daneben und frägt sich, wie er jemals nur hat glauben können, dass ich einen guten Mode Geschmack hätte Es muss ja schließlich mir gefallen
Zum Abschluss des Tages geht es dann noch in ein chinesisches Restaurant, wo wir uns ein Abendessen gönnen. Ich freue mich schon mega auf meine marinierten Shrimps, das Beste, was die chinesische Küche zu bieten hat, wie ich finde.
Doch als ich zur Kasse komme, schaut mich Matthias mit halb grinsendem und halb verunsichertem Blick an. Was los? Ja, er hat grad die Super Duper Hot Shit Sauce auf meinem Essen verteilt, weil er es für sein's hielt!!!!!! Oooooooh mann, ganz ruhig Krissi, es ist nichts schlimmes passiert... Gut, dass ich überhaupt nicht scharf esse, kein Thema... Also wird ein wenig umgeschichtet, meine Nudeln auf seinen Teller, seine auf meinen. Zwei Shrimps sind nun ungenießbar für mich geworden. Der Rest sollte irgendwie runter zu würgen sein. Nächstes Mal bitte drauf achten, Schatzi
Zurück geht es dann recht flott. Mit der U-Bahn zurück zum Auto und ab gehts nach Norden, Richtung Barrie. Sonntag sind wir dann erst noch mal hier und ich zeige Matthias die süße Kleinstadt. Dann noch Verabschiedung von meinen deutschen Freunden hier und natürlich von meiner Gastfamilie.
Montag morgen fahren wir dann nach Kingston. Da freue ich mich jetzt schon drauf.

unser kleiner Schlitten

unser kleiner Schlitten

Die kanadischen Wasserfälle, fotographiert von der kanadischen Seite Niagaras

Die kanadischen Wasserfälle, fotographiert von der kanadischen Seite Niagaras

Auf dem Weg zur Maid of the Mist, im Hintergrund die amerikanischen Wasserfälle

Auf dem Weg zur Maid of the Mist, im Hintergrund die amerikanischen Wasserfälle

Die Grenze zwischen Amerika und Kanada verläuft genau durch den Fluss.

Die Grenze zwischen Amerika und Kanada verläuft genau durch den Fluss.

Beide Fälle im Sonnenuntegang

Beide Fälle im Sonnenuntegang

Das Las Vegas Kanadas

Das Las Vegas Kanadas

Hockeyspieler unter sich

Hockeyspieler unter sich

Wayne Gretzky

Wayne Gretzky

Da ist das Ding, der Stanley Cup

Da ist das Ding, der Stanley Cup

Busker Fest

Busker Fest

Kensington Market

Kensington Market

Hmm, warum das gerade deutsche Gasmasken sind...

Hmm, warum das gerade deutsche Gasmasken sind...

© Krissi D., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
hier möchte ich ein wenig von meinem Auslandspraktikum in Kanada erzählen. Für 8 Wochen lebe ich in Barrie, ON, nördlich von Toronto und mache dort ein Praktikum/Internship am Georgian College. Im Anschluss daran werde ich noch eine zweiwöchige Reise mit meinem Freund entlang der Ostküste Nordamerikas unternehmen.
Details:
Aufbruch: 26.06.2013
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 10.09.2013
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Krissi D. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.