24532 Kilometer mit dem Auto von Abu Dhabi nach Rheinbreitbach und zurueck
Teil 16 (Von Sari ueber Mashad nach Yazd)
(Rueckfahrt: Von Rheinbreitbach nach Abu Dhabi)
11.11.2012
Wir verließen Sari in östlicher Richtung nach Gorgan. Die Straße führte immer in Sichtweite des Alborzgebirges durch landwirtschaftlich bewirtschaftete Ebenen. Hinter Gorgan bogen wir in nördlicher Richtung ab und erreichten bald die turkmenische endlose Tiefebene/Steppe. In dieser Gegend beobachteten wir Bauern, die riesige Felder beackerten. Manchmal bekamen wir auch Pferdeherden und wild herumlaufende Kamele zu sehen. Von der dort verlaufenen 160km langen zwischen dem Golestan Gebirge und dem Kaspischen Meer Alexander Wall, der der Sage nach für die Perser das Ende der Zivilisation darstellte waren nur noch wenige Erdhügel zu sehen. Bevor wir unser nächstes Ziel Bojnurd erreichten, das auf einem Hochland liegt durchfuhren wir dichtbewaldete Täler des auslaufenden Alborzgebirges.
12.11.2012
Von Bojnurd aus verlief die Straße in süd/östlicher Richtung in Höhen zwischen 800m und 1200m zunächst kurvenreich durch ein hügeliges Bergland und anschließend schurgerade durch Steppenlandschaften nach Mashad. Während der ermüdenden Fahrt beobachteten wir Nomaden mit ihren Viehherden und Bauern, die die riesigen Kartoffel- und Futterrübenfelder abernteten oder umpflügten. Am späten Nachmittag erreichten wir dann endlich Mashad. Mashad ist die zweitgrößte Stadt im Iran. Bis hierher hatten wir nun 8000 Kilometer auf unserer Tour zurückgelegt. Wir hatten schnell ein Quartier gefunden und machten uns abends auf in das Zentrum.
13.11.2012
Heute spazierten wir erst einmal nach einem im Norden der Stadt liegenden Einkaufszentrum, dass das größte im Iran sein soll. In den 1500 darin befindlichen Geschäften war das Angebot sehr groß. Nach einigen Einkäufen fuhren wir mit einem Taxi nach dem Heiligen Bezirk (Haram). Haram ist nach Mekka, Kabala und Najaf der wichtigster Pilgerort der Schiiten Moslems. Im Haram befindet sich das Grab vom Iman Reza, einer der bedeutensten Imane der Schiiten. Die Grabstelle selbst kann nur von Moslems besucht werden. Zwischen hunderten von Pilgern aus allen Teilen der islamischen Welt besichtigten und bestaunten wir die um das Grab herumliegenden prächtig mit kostbaren Fliesen verzierten und architektonisch einmaligen Gebäude und ein Nachbau der Al Aksa Moschee.
14.11.2012
Wir spazierten vom Hotel zur Haram Gegend und besuchten das Anthropologe Museum, das sich in einem vollkommen restaurierten Badehaus nordöstlich des Harams befindet. Nachmittags fuhren wir mit der erst kürzlich in Betrieb genommenen METRO, die von Chinesen gebaut worden ist nach Ku-e-Sangi, einem Freizeitpark und bewunderten die über 3 Millionen Einwohnerstadt von einen Hochrad aus.
15.11.2012
Frühmorgens verließen wir Mashad gen Süden nach Torbat-e Hedariyeh. Unser Tagesziel war Tabas, einer ca. 600km entfernt liegenden Oasenstadt am nördlichen Rande der Dasht-e Lut Wüste. Unterwegs durchfuhren wir Steppen und Wüstengegenden in Höhen zwischen 800m und 1300m. Gewaltige Marmorsteinbrüche unterbrachen die teilweise sehr eintönigen Gegenden. In den Talmulden sahen wir die ersten blühenden Safranfelder - ein lilafarbiger Blumenteppich und mehrere nur aus Lehm gebaute Dörfer. Ein Safranblütenpflücker schenkte uns eine Plastiktüte voller Safranblüten. In tieferen Bergmulden wuchsen auf riesigen Plantagen Pistazienbäume und kurz vor Tabas war die Baumwollernte gerade im vollen Gange. 100 Kilometer vor Tabas wurden wir von der Polizei gestoppt und mussten ihnen in ein Fort folgen. Dort wurden unsere Reisepässe und Autopapiere überprüft. Nach einer Stunde konnten wir das Fort wieder verlassen und erreichten in der Nacht Tabas. Dort übernachteten wir in dem einzigsten Hotel der Stadt das in sich in einem heruntergewirtschafteten Zustand befand. Um die Nacht in diesem recht ungemütlichen Hotel zu überstehen entfernte meine Frau die blauen Blütenblätter von den Safranblüten und zeigte mir nach einigen Stunden eine halbe Handvoll Safran. Als Erinnerung dieses Abends verstauten wir den Safran im Gepäck.
16.11.2012
Das Hotel verließen wir schon am frühen Morgen und weiter ging es auf teilweise schnurgeraden sehr gut ausgebauten Straßen durch die Dasht-e Lat Wueste nach Yazd. Unterwegs bewunderten wir große Salzseen und Gebieten in denen Kohle über Tage abgebaut wurde. In der über 1000 Jahre alten und an einer der legendären Seidenstraßen gelegenen Stadt Kharanaq unterbrachen wir die Fahrt. Obwohl wir auf unserer Hinfahrt schon einmal kurz in Kharanaq waren nahmen wir uns diesmal mehr Zeit, um uns alles in aller Ruhe anzusehen. Die Stadt Kharanaq wird heute nicht mehr bewohnt und ist teilweise sehr verfallen. Die ersten Menschen sollen in dieser Gegend ja schon vor 4000 Jahren gesiedelt haben. Anschließend besuchten wir auch noch einmal Chak Chak und bewunderten den Pir-e-Sabaz Feuer Tempel. Kurz vor Sonnenuntergang kamen wir in Yazd an und suchten uns ein Hotel.
Aufbruch: | 02.10.2011 |
Dauer: | 15 Monate |
Heimkehr: | 15.12.2012 |
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