Mal wieder tauchen - die Philippinen rufen
Three dives a day keeps the doctor away...
Per Zufall liefen wir den Aussi-Filipino Herren wieder über den Weg und so ging es nach einem kühlen Bier zum gemeinsamen Abendessen in ein Strandrestaurant fast am Ende vom Alona Beach. Beide probierten wir ein Essen, welches uns zuvor im Atmosphere nicht wirklich zugesagt hatte und wir durften feststellen, dass dieses Essen - wenn es richtig zubereitet wird - auch sehr gut schmeckt.
Der Australier erzählte uns, dass er eigentlich seit Jahren als Tourist auf den Philippinen lebt. Die Frage, wie er das finanziell löste war schnell beantwortet. Er ist Investor. Sprich - er baut Häuser und verkauft diese.
Da wir neugierig wurden, war der Mann so nett uns auf ein Bier mitzunehmen und das Gelände und die Häuser zu zeigen. Das ganze ist ca. 2 km von Alona Beach entfernt ein wenig in den Dschungel hinein versteckt, aber man muss sagen, es schaut gut aus. Zum HIt des abends wurde jedoch die Hunze, die der Kerl hatte.
Also eigentlich hatte er einen Hund und eine kleine Katze, die ihm beide zugelaufen waren. Und als netter Mensch entschied er sich diese zu füttern, was für die beiden Tiere bedeutete, dass sie gleich dort einzogen.
Also, zurück zur Hunze.
Die Hündin hat wohl ein Stück weit die Aufzucht der Katze übernommen und zeitgleich auch deren Eigenschaften. Dieses Tier hatte das Putzverhalten einer Katze. Pfote ablecken und rüber über den Körper. Einfach genial anzuschauen und lange nicht mehr so gelacht,,,,
Unseren Fahrer hatten wir zwischenzeitlich schon bezahlt und so bot der Herr uns an, uns zu unserem Hotel zurückzufahren, was wir dankbar angenommen haben. So kamen wir in den Genuss in ein Auto zu steigen, dessen Tachometer wirklich funktionierte. Wahnsinn... Und schade zugleich. Schon wieder ein Theorie, die zunichte gemacht wurde...
Der übliche Schlummi brachte uns dann letztlich einigermassen früh zu Bett. Zeit zu schlafen.
Am kommenden Morgen klingelte der Wecker zu Holgers grosser Überraschung sowas von korrekt, dass es fast unheimlich war.
Da der Abend nicht zu spät geendet hatte, gingen wir einigermassen fit und munter hinunter ins Restaurant, um unser übliches zwei mal American zu konsumieren.
Während des Frühstücks kam auf einmal eine Asiatin zu uns und stellte sich mit Namen, aber nicht mit ihrer Funktion vor. Wir vermuten es war die Chef-Chefin.
Die gute Dame entschuldigte sich aufs äusserste für die Unannehmlichkeiten die wir bis anhin hatten und informierte uns darüber, dass sämtliche Food und Beverage Konsumationen unseres Aufenthalts aufs Haus gingen und wir heute noch in das beste Zimmer des Hauses umziehen dürften...
Na, wenn das mal nicht sowas wie extrem voll nett ist...
Aber zuerst hiess es tauchen zu gehen. Wie immer ging es mit dem Boot nach Balicasag und als Holger zum ersten Tauchtang ins Meer sprang tauchte er mit den Worten "Ich habe eine Flosse verloren" wieder auf. Mischa, der Held der Stunde versenkte sogleich seinen Kopf unter Wasser, sah die Flosse an ihm vorbei treiben und stürzte sich todesmutig hinterher, während die Filipinos dasselbe auf dem Boot taten. Da Mischa unter Einsatz seines Lebens die Flosse jedoch retten konnte, war ein weiteres eingreifen der engagierten Bootscrew nicht weiter notwendig und so konnten wir alsbald untertauchen, Mischa in dem stolzen Wissen, eine gute Tat begangen zu haben, und Holger in dem Wissen, dass der arme arme Mischa bei seiner dramatischen Rettungsaktion einen ganzen Schluck Salzwasser verschluckt hatte. Und da Holgers schlechtes Gewissen wohl nicht ausreichend rübergekommen ist, hat Mischa diese Tatsache an diesem Tage noch ein paar Mal stolz erwähnt.
Der erste Tauchgang war schön aber kein Highlight. Dies aber nur deswegen, weil wir keine neuen Fischarten, Schwärme oder Schildkröten gesehen haben. Aber er war toll...
Während unserer Oberflächenzeit besuchte uns erneut eine der schwimmenden Marketenderinnen und bot ihr Angebot feil. Diesmal waren wir auch in Kauflaune und erstanden das eine oder andere Mitbringsel und etwas für Mischa. Das Geld muss ja unter die Leute. Gut verhandelt haben wir - für uns zumindest - auch, da wir nur PHP 1'500 dabei hatten, war unsere Preisobergrenze recht fix und so haben wir statt PHP 2'700.00 den Endpreis von PHP 1'500.00 durchgebracht. Was bedeutet, dass die Frau immer noch gut verdient hat. Beim bezahlen dann stellten wir jedoch fest, dass wir nur PHP 1'000.00 eingesteckt hatten und so musste der gute Name unseres Tauchguides und Mischas Schuldschein als Garantie herhalten. Der Rest würde dem Hotel belastet werden.
Um etwas Abwechslung ins Leben zu bringen, machten wir einen kurzen Standspaziergang und schauten uns eine der Hotelanlagen an die auf den ersten Blick recht nett, auf den zweiten jedoch recht verlebt ungepflegt aussah. Dass dieses Resort einen separaten Taucherpool hat, spricht für es. Dass dieser Pool nicht in Betrieb ist dann allerdings weniger.
Nach fast zwei Stunden Pause ging es wieder zu Wasser - diesmal ohne das Holger was verloren hat - fast ein Novum - und auch dieser Tauchgang bestach durch seine Artenvielfalt und wunderschöne Unterwasserwelt. Nach viel zu kurzen 60 Minuten waren wir wieder an Bord und das Schiff raste gemütlich über die Wellen in Richtung unseres Hotels. Auch auf dieser Überfahrt sahen wir, wie eigentlich bei jeder Rückfahrt, fliegende Fische. Heute ein ganz besonders aktives Exemplar, welches gut und gerne 50 Meter über Wasser flog, bevor es sich in sein natürliches Element zurückzog. Um 14.30 h kamen wir im Hotel an und vereinbarten mit unserem Tauchguide ein Date für 17.30 h, um zum Abschluss noch einen Nachttauchgang zu absolvieren.
Jetzt hiess es erst mal, eine der vorzüglichen Pizzas es Hotels zu geniessen. Der Hunger liess uns gleich zwei derselben bestellen. Um die Wartezeit zu verkürzen machten wir einen Abstecher in unsere finale Zimmeroption befanden dieses als würdig, packten zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden unsere Rucksäcke und waren bereit für einen erneuten Zimmerwechsel. Wäre ja dumm, das mit Abstand schönste Zimmer des Hotels nicht auch zu nutzen.
Generell ist es so, dass wir nun ein Zimmer haben, dass den von uns bezahlten Preis rechtfertigt, leider jedoch die Gesamtsituation nicht auszugleichen vermag.
Nein,wir sind nicht undankbar - im Gegenteil, aber wenn wir in ein Resort & SPA reisen, erwarten wir ein SPA und wenn es ein Tauchresort ist, eine funktionierende Tauchbasis und keinen einzelnen Tauchmaster, der in einer Behelfsecke seine Arbeit verrichtet, während das Tauchzentrum offensichtlich seit längerer Zeit ungenutzt als Abstellraum - besonders als solcher für anscheinend ALLE Feuerlöscher des Hotels - vor sich hinvegetiert.
Zurück zur Pizza: diese war erneut eine Wucht wenn auch viel zu viel. Irgendwie war dar der Hunger doch überschätzt worden, aber da wir ja brave Menschen sind haben wir alles aufgegessen.
Nun war noch Zeit für einen Abstecher in den grossen Salzwasserpool am Strand um die Füsse ein wenig zu tunken und ab ging es für 15 Minuten Powerrelaxing in unser neues Zimmer - dessen Tisch mit den von uns dort verteilen Kabeln, die man für eine solche Reise heutzutage benötigt, eher an ein Elektrofachgeschäft erinnert - und schon war es Zeit zu unserem letzten Tauchgang dieser Ferien aufzubrechen.
Nach gut 10 Minuten kreisen hat der Bootsführer den Absprungort gefunden und wir sprangen ein letztes Mal in Tauchmontur in tiefdunkler Nacht in das warme noch tiefdunklere Nass. Erwarten würde uns laut Aussage des Tauchguides ein vom Erdbeben recht mitgenommenes Hausriff, welches unserer Meinung nach trotz allem eine extreme Artenvielfalt aufwies und zumindest bei Nacht betrachtet extrem interessant war. Zwar war das Riff offensichtlich schon länger als nur zwei Wochen schwer beschädigt (man merke, ein Erdbeben kann nicht für alles haftbar gemacht werden) aber bei diesem Nachttauchgang wähnte man sich in einer Shrimpfarm die auch einem Monsterfisch, einem gigantischen Krebs sowie dem üblichen Wassergetier eine Heimat bot. In fact: bei keinem Nachttauchgang haben wir so viel gesehen, vor allem sehr viele nachtaktive.. hm, es werden wohl Lebewesen gewesen sein.
Erneut nach exakt 60 Minuten (diese Zahl scheint uns zu verfolgen) kletterten wir auf unser Boot und wurden zum Strand zurückchauffiert, wo wir zuerst zur Behelfstauchbasis wanderten und unsere Ausrüstung das erste Mal seit drei Tagen richtig auswuschen. Die von uns tags zuvor beobachtete Aktion des Guides, einen Schlauch mit einer Art Rinnsal-Wasserstrahl für eine Minute in unsere Tauchtaschen zu halten kann man nicht wirklich als pfleglichen Umgang mit unserem Material bezeichnen, was auch die Qualität der Basis erneut bestätigt. Gemäss Aussagen unserer Mitmenschin aus Österreich kennt der Tauchguide sich am Hausriff übrigens absolut nicht aus. Dies jedoch ist für uns nur zu verständlich, macht der arme Kerl das alles doch erst seit drei Monaten in diesem Hotel, die tauchenden Gäste kann man wohl an einer Hand abzählen und die, die wirklich tauchen gehen, werden wohl vermehrt nach Balicasag hinausfahren, einfach weil dieses Tauchgebiet ein "must see" ist.
Nach einem erfrischenden Bad im frisch erweiterten Pool, der effektiv nach wie vor sehr klein ist, aber an allen Seiten um ca. 1 Meter Breite und ca. 20 cm Wassertiefe vergrössert wurde, brachte ein Mitarbeiter Holger sein Handy welches er am Nachmittag vergessen hatte (auch etwas, dass uns zu verfolgen scheint), gingen duschen und machten uns erneut auf den Weg in die Lobby um ein erfrischendes Bier zu uns zu nehmen.
Zum Abendessen gab es dann für beide Chicken an Black-Bean Mango Chutney (äusserst delikat) und wir konnten getrost eine kleine Portion essen, da der Hunger eigentlich noch von der Nachmittagspizza gestillt war.
Zuguterletzt hiess es noch eine Stunde am absolut menschenleeren Strand auf zwei der insgesamt vier Strandliegen zu verbringen und uns darüber zu freuen, dass wir fast die einzigen Hotelgäste wären, wenn da nicht noch ein Ehepaar (anscheinend Filipinos) angereist wäre, was unseren Luxus an maximaler Privatsphäre doch ein wenig zunichte macht.
Schlummi - Bett war die Devise, wo Holger nun liegt und mal wieder up to date ist. Langsam wird's unheimlich...
Es ist an der Zeit gute Nacht zu sagen....
Fazit des Tages:
Die Hotelleute versuchen wirklich alles um uns es für uns so angenehm wie möglich zu machen, die Tauchgebiete hier sind der Hammer und das Hausriff muss man zumindest bei Nacht auf jeden Fall gesehen haben.
Vor allem aber: Mund zu, wenn man verloren gegangenen Flossen hinterher springt. Man könnte ja einen Mund voll Wasser verschlucken....
Aufbruch: | 25.10.2013 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 10.11.2013 |
Philippinen