Mal wieder tauchen - die Philippinen rufen
Negros Oriental by car...
Kaum zu glauben, aber wieder einmal viel zu früh hiess es aufstehen. Na ja, wer die Nacht zur Tagnacht macht, muss halt etwas leiden. Es gibt schlimmeres.
Das Frühstücksbuffet war immer noch ausreichend, aber nicht mehr und so ging es um 08.30 h zum ersten und einzigen Tauchgang des Tages. Schliesslich hat man ja noch Programm.
Auch dieser Tauchgang war mehr oder minder Makro.... es ging irgendwo der Küste entlang zu einem Tauchgebiet nahe am Strand, welches wie alle anderen schön, aber für uns, die wir eher auf die grossen Dinger stehen, nicht überwältigend. Trotz allem war auch dieser Tauchgang schön.
Um 10.00 waren wir zurück im Hotel, ausreichend Zeit, um die Massage für den Abend um 1.5 Stunden nach hinten zu schieben und noch etwas zu relaxen, bevor um 11.00 h unser Mietwagen gebracht wurde.
Wurde er auch. Ein schöner, alter Mitsubishi Galant in weiss mit zahlreichen irgendwie auch weiss überstrichenen Blessuren. Er hatte Gurte, die zumindest auf der Fahrerseite irgendwie zu funktionieren schienen. Wie es auf der Beifahrerseite war habe ich leider nicht abgecheckt.
Nachdem wir uns vom Vorhandensein des Ersatzrades überzeugt hatten, wurde feierlich ein Formular ausgefüllt, in das wir hätten alles reinschreiben können, überprüft hat das eh niemand, und die Mietgebühr von PHP 3000 (ca. CHF 75.00) wurde übergeben. Ja, hier zahlt man dafür, überhaupt ein Auto zu bekommen. Und irgendwo muss ja auch der normale Filippino sein Geschäft machen.
Schnell schaukelten wir über die Hoteleinfahrt gen Strasse, wo wir einfach mal - ganz unserer nicht vorhandenen Planung folgend, nach links abbogen. Dies war der Moment, wo wir uns dafür interessierten, wie hier wohl die Höchstgeschwindigkeit wäre. Jedoch war diese Frage alsbald Makulatur, spätestens in dem Moment, in welchem wir feststellten, dass der Tacho bei dem Auto eh nicht ging. Praktisch...
Nach wenigen Kilometern fanden wir eine Tankstelle, an welcher wir für 1060 PHP tankten - der Tank wurde leer übergeben.Wahrscheinlich ist das hier normal. Böse Zungen behaupten ja, dass ein Tank der mehr als 5 Linter drin hat einfach mal leergepumpt wird. So hat die Familie auch noch was zum fahren.
Für unsere Verhältnisse ist das Benzin mit 53 PHP pro Liter recht günstig, Diesel sogar nur 45 PHP, aber für die, die hier leben ist das wohl eher recht viel. Gemessen an der Kaufkraft.
Solchermassen mit 20 Litern betankt folgten wir der Strasse weiter, einfach mal gen Süden. Wohin auch sonst.
Das erste Ziel, welches uns zum stoppen veranlasste war ein lokaler Markt, an dem sozusagen alles feilgeboten wurde. Vom Kalb über die Kuh, zum Schwein, frischen Fisch, alter gammliger Fisch, so etwas wie frisches Fleisch, Reis in allen Variationen, Obst, Gemüse, Kleidung und allerlei Gegenstände für den täglichen Bedarf des Lebens. Es muss nicht extra erwähnt werden, dass es hier auch kein Fotogeschäft gab...
Wie der Markt für uns eine Sensation war, so waren wir eine Sensation für die lokalen Marketender und Marktgänger. So trug der Markt zu unserer Beschäftigung und zeitgleich durch unsere Anwesenheit zur Belustigung der Bevölkerung bei.
Kaum hatten wir uns am Markt satt gesehen, sassen wir auch schon wieder im Auto, mit welchem wir der Strasse weiter gen Süden folgten. Zwar stellte sich uns irgendwann die Frage wie hoch diese Strasse wohl gehen würde, aber als wir die Strecke mit einer Fahrt nach Zweisimmen verglichen, stellten wir fest, dass die Route wohl kaum über 1000 Höhenmeter gehen würde und wir somit sicher unterwegs wären.
Der Strasse also mit einigen Fotostopps folgend kamen wir durch recht schöne Regionen irgendwann an unserem Ziel an, einem Ort der wohl der letzte zivilisierte ebensolche in Negros Oriental war. Ein paar km weiter würde Negros Occidental sein, aber wir vermuten, dass es da auch nicht anders ausschauen würde. Und da wir schon mehr als 2 Stunden unterwegs waren, beschlossen wir umzudrehen und uns langsam zurück zum Hotel zu kämpfen, dort mal so etwas wie eine Planung machen, was wir überhaupt ansehen könnten und dann am Nachmittag weiter in Richtung Dumaguete zu fahren.
Gesagt getan. Das Verkehrsschild zum Lourdes Waterfall hatte es uns angetan und so bogen wir kurz spitz rechts ab, folgen einer Strasse die uns irgendwo ins nirgendwo brachte, immer weiter in die Pampas, wo die Strasse eigentlich immer schlechter wurde. So schlecht, dass wir irgendwann beschlossen, dass damit wohl ein irgendwas aber kein realer Wasserfall gemeint sein kann und wir - wie einst in der Fahrschule gelernt - in drei Zügen wendeten und wieder gen Hautstrasse fuhren. Die lokalen Bewohner bedachten uns zwar mit einem Kopfschütteln als wir erneut an ihnen vorbeifuhren, wir jedoch ignorierten diese gekonnt, schliesslich waren wir sowieso schon seit Stunden die Stars der Strasse. Schien die Bevölkerung doch nicht oft Kaukasier in einem Auto am Steuer zu sehen.
Nun, so gegen 15.30 h waren wir erneut im Hotel, wo wir uns eine kurze Erholungspause gönnten und nach einem erfrischenden Sprung in den Pool wieder fit und gefühlt sauber waren um die weiteren Ziele mal richtig zu planen.
Gesagt getan. Die 600 Meter Zipline irgendwo in Valencia sollte unser Ziel sein, und dann gab es da ja auch noch einen Wasserfall. So fuhren wir denn los, immer den Schildern nach Valencia folgend, wo wir dann fanden, das nicht nicht fanden, wessen wir zu finden aufgebrochen waren. Hier gab es alles - einen richtigen Ort, viele Menschen die - ein paar Kilometer weg von der Hauptstrasse - sehr schlecht englisch sprachen und das wissen, dass keiner zu wissen schien, wo die Zipline zu finden wäre. Doch wir blieben dran, hatten bald jüngeres Volk zur Befragung gefunden, welches uns die ungefähre Richtung nannte, der wir dann folgten, immer weiter folgten und noch weiter folgten, bis wir uns erneut in der Situation wiederfanden nachfragen zu müssen. An einer Tankstelle erfuhren wir dann, dass wir zu weit gefahren seien und wendeten - erneut zur Belustigung der örtlichen Bevölkerung.
Bald kamen wir dort an, wo wir die Zipline finden sollten und mit zwei letzten Fragerunden fanden wir endlich das gesuchte Highlight! Gut geplant... okay... die Planung war nicht so schlecht. Aber da hier eigentlich kein Tourist mit dem Auto oder Roller unterwegs zu sein scheint, braucht es ja auch keine Verkehrsschilder oder dergleichen, die dem geneigten Touristen die Richtung weisen.
Wir waren jedenfalls da, und wurden auf eine Waage befördert, bevor man uns zum Absprung der Zipline befördern wollte.
Befördert wurden wir - aber nur auf die Waage. Während Holger ja noch den normalen Massen hier zu entsprechen schien, wurde Mischa beschieden er sei zu schwer für die Zipline. Zu schwer... Ha... die sind hier einfach keine blonden holden Recken gewohnt, die das normale Mass eines Laufmeters überschreiten. Zwar bot Mischa an, dass Holger doch alleine zippen sollte, aber da dieser fand, dass so etwas eine Teamsache wäre, wendeten wir uns unserem Auto zu und wendeten selbiges gen Wasserfall. Da es jedoch schon 17.00 h war, dunkelte es langsam ein und wir beschlossen uns das weitere suchen zu ersparen und fuhren stattdessen nach Dumaguete um dort einen Happen zu essen und noch einmal unser Glück mit einem Fotogeschäft zu versuchen. Abgesehen vom Kabel für die Kamera hatten wir auch nicht mehr ausreichend Gigabyte auf unseren Karten um die weiteren Tauchgänge zu überstehen.
Als wir in Dumaguete ankamen, war es schon dunkel, wir suchten einen Parkplatz fanden ein Fotogeschäft, welches wir auf der Suche nach dem Parkplatz gesehen haben recht schnell und wollten gerade eintreten, als wir feststellten, dass der Laden um 18.00 h schliessen würde. Wie wir das feststellten? Die Tür war geschlossen. Es war zwar erst 17.43 h, aber das schien nicht wirklich jemanden zu interessieren. Zu ist zu...
So gingen wir über die Strasse zu einem Handyhändler, wo wir dann eine 16 GB Karten käuflich erwerben konnten, was hierzulande auch eine Sensation zu sein scheint. Entweder haben die uns beim Preis übers Ohr gehauen, oder der gemeine Tourist kauf hier sowas nicht - wir vermuten das erstere, anders konnten wir uns das Lachen der Verkäuferinnen nicht erklären. Sei`s drum, wir hatten unsere Karte und da wir vor der Massage noch etwas Hunger hatten, wollten wir uns gerade einem lokalen Lokal zuwenden, als wir feststellten, dass wir doch noch recht weit Auto fahren müssten und der Verkehr eher stark war. So beschlossen wir stattdessen in einen international bekannten Schnellverpfleger in Sachen gehacktem Rindfleisch mit verschiedenen delikaten Saucen im Brotteig serviert zu gehen, wo wir uns bei einem Big Mac die Bäuche voll schlugen.
Kaum war das getan, sassen wir erneut in unserem Galant, welcher uns galant über die Strassen kutschierte und wir fuhren durch den tiefdunklen Abend zurück gen Atmosphere Resort. Diese Fahrt war jedoch recht anstrengend. Roller mit Licht gibt es hier zwar ausreichend, ohne Licht jedoch ebenfalls und da wir vermuteten, dass Touristen, die Rollerfahrer überfahren nicht gut gelitten sind, fuhren wir entsprechend langsam.
Zum Glück überlebten wir auch diese Fahrt ohne Blessuren an Leib, Leben und Auto, gaben den Wagenschlüssel an der Rezeption zwecks Vorbereitung zur Abholung am folgenden Morgen ab und gingen nach einer kurzen Dusche in den SPA, wo wir uns einmal Bambus für Holger und Hilot für Mischa abholten.
Was sollen wir dazu sagen....?!? Die Massagen waren dann wirklich nicht der Hit. Ein paar Bananenblätter auf den Rücken gelegt zu bekommen und dann irgendwie massiert zu werden, war ebensowenig der Hit für Mischa, wie es für Holger nicht an ein Wunder grenzte, sich wie ein Teig unter dem Nudelholz zu fühlen, ohne dass die Schwachpunkte aufgrund anatomischer Natürlichkeiten überhaupt berührt werden konnten.
Nun, also abgehakt die Sache. Da am Freitag selbiges Programm nur umgekehrt geplant war, beschlossen wir dieses umzustossen und uns wieder der Amosphere Signature Massage zuzuwenden. Solchermassen entschlossen ging es auf zur Bar, wo es bei einem Bierchen ein paar Runden Rumikub zu spielen galt, wenigstens so lang, bis Mischa einen Spielstein verlor und wir nun mit einem nicht mehr vollständigen Spiel beschlossen stattdessen unseren Salat fertig zu essen, um dann ins Bett zu gehen.
APO Island - der beste Tauchgrund der Region sollte uns am folgenden Tag erneut recht früh aus den Federn reissen... aber zuerst musste der obligate Whisky Cola genossen werden.
Fazit des Tages: so wirklich was von Land und Leuten bekommt man auch bei einer Fahrt über die Insel nicht mit, aber wir haben mehr gesehen, als der gemeine Hotelgast des Atmosphere Resort und so gesehen war es ein guter Tag - wenn man von der Tatsache absieht, dass Holger beim Tauchen den Earplug für sein linkes Ohr verloren hat und von nun an nur sein rechtes vor dem bösen, bösen Wasser schützen kann... Ja ja... vergessen, verloren... das scheint uns in diesem Urlaub zu verfolgen.
Aufbruch: | 25.10.2013 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 10.11.2013 |
Philippinen