Mal wieder tauchen - die Philippinen rufen

Reisezeit: Oktober / November 2013  |  von Misch und HO :-)

Tauchtag - Pech und unausgereifte Pläne ink.

Irgendwann gegen viel zu früh - aber das kennen wir ja bereits aus vergangenen Urlaubsberichten - klingelte der Wecker und wir wurden um 09.00 h unsanft aus dem Schlaf gerissen.

Da man vor dem Tauchen etwas essen sollte, ging es nach einer erfrischenden Dusche ab zum Restaurant um sich am - leider bescheidenen - Frühstücksbuffet zu stärken.

Die Philosophie hier ist, dass ab 35 Gästen ein komplettes Buffet aufgebaut wird, wenn es weniger sind, dann gibt es ein Kontinentales Buffet und alle anderen Dinge werden beim Kellner bestellt. Wir haben gerade kontinentale Zeit...
Neben der gerade ausreichenden Auswahl besticht das Angebot nicht durch grosse Mengen. Es wird zwar alles regelmässig aufgefüllt, aber wenn 3 bis 4 Leute zeitgleich das gleiche wollen, so dauert es doch einen Moment bis alle etwas haben. Das der Orangensaft wie so oft in dieser Region eine mit Wasser angerührte sirupartige Basismasse ist, überzeugt leider auch nicht.

Dennoch ist das Buffet ausreichend gross - wenn man etwas Zeit mitbringt - und die Mitarbeiter sind sehr aufmerksam.

Mit Aussicht aufs Meer konnten wir also unseren ersten Hunger stillen und nach einem Abstecher ins Zimmer zur Tauchbasis, eilen wo wir die bürokratischen Hürden hinter uns brachten.

Urlaub scheint hier wirklich Urlaub zu bedeuten. Wenn das Tauchgepäck einmal in der Tauchbasis ist (sie holen es sogar ab wenn man will - das jedoch haben wir grad noch ohne Hilfe geschafft) muss man sich nie wieder darum kümmern. Es wird einem alles vorbereitet, zum Boot getragen, vom Boot runtergebracht und auch ausgespült. Nur sich anziehen und tauchen muss man noch selber. Ach ja - und denken auch, aber dazu später mehr.

Der erste Tauchgang führte uns zum Hausriff, welches vom Strand aus erreicht werden kann.

Wie wollen wir das beschreiben?
Recht sandig trifft es wohl am ehesten. Die maximale Tauchtiefe liegt bei ca. 25 Metern und auf die grossen Teile muss man hier nicht wirklich hoffen. Es ist vielmehr für die Makrotaucherei geschaffen. Korallen findet man zwar hier und dort, aber eben etwas verteilt.
Dumm war, dass Holger bei der Vorbereitung für den Urlaub sicher war, dass das Ladekabel für seine Tauchkamera auch für die von Mischa geht, was irgendwie nicht der Fall war. Aber dieses Problem konnten wir umgehen, indem Holger seine goPro um den Kopf schnalle und Mischa sich mit Holgers Tauchkamera vergnügte. Oder eben nicht, kam er mit dem Teil doch nicht ganz zurecht - was aber letztlich auch egal war.

Also, zurück zum Tauchgang. Er war recht angenehm und zum erneuten angewöhnen ganz praktisch, aber leider nichts, was wir regelmässig wiederholen wollten.

Nach genau 50 Minuten tauchten wir wieder auf, gingen an Bord des Tauchbootes und liessen uns als alle anwesend waren die 30 Sekunden zum Strand fahren. Wie gesagt - hier muss man gar nichts selber machen. *smile*

Nach einem kurzen Duschen und ausspülen der Tauchanzuüge ging es für eine knappe Stunde ins Zimmer, um für den zweiten Tauchgang wieder fit zu werden. Irgendwie ermüdend ist es ja schon.

Für den zwieiten Tauchgang um 13.30 h haben wir das mit den Tauchkameras dann anders geplant. Mischa nahm den Akku von Holgers normaler Kamera, die dasselbe Model wie Mischas Tauchkamera ist, Holger seine goPro und seine eigene Tauchkamera und schon ging es nach einem kurzen Briefing aufs Boot, welches uns duch etwas stürmische See in ca. 7 Minuten zum neuen Tauchplatz brachte.

Nach kurzer Vorbereitung ging es ab ins Wasser und die Taucherei begann von neuem.

Um ehrlich zu sein - wesentlich besser diesmal. Zwar auch etwas viel Sand, aber zahlreiche Korallen, zwei oder drei grössere Fsche und zahlreiche Schwärme kleinerer Fische. Auch viel Makrozeugs, das mit der Zeit ganz interessant wird.

Irgendwann kamen wir zu einer grösseren Korallenlandschaft, die das Herz von Holger höher schlagen liess. Endlich richtig viel zu fotografieren.
Schnell noch die Kamera vom Tauchanzug entfernt und ab ging es um die Fotosession zu starten. Nach ein paar Minuten war Holger soweit, dass er fertig war und wollte seinem Guide zeigen, dass er lufttechnisch auf Halbzeit war. Dummerweise - dumm wie er sein kann - bemerkte er erst als Mischa ihm darauf aufmerksam machte - dass er mit einem vollkommen Fremden "sprach". Mittlerweile war hier eine zweite Tauchgruppe aufgetaucht. Peinlich....

Na, das Problem war bald gelöst und etwas beschämt machte sich Holger auf um der richtigen Gruppe wieder zu folgen. BEHALTE DEINEN TAUCHBUDDY IMMER IM BLICK, DU IDIOT, sprach Holger mit sich selbst. Bald kamen wir wieder an eine schöne Fotogegend und als Holger seine Kamera vom Tauchanzug nehmen wollte, merkte er, dass da nichts zum wegnehmen war. Scheisse!!! (Darf man das hier schreiben?)

Anstatt die Tauchkamera richtig zu befestigen hatte er - der Hornochse, Idiot, Penner und weiss Gott was alles - das Teil wohl nur leicht angehängt, losgelassen und das Teil ist ins Nirvana aufgestiegen - an die Meeresoberfläche. Nochmal: Sch....

Nicht das er bereits im letzten Urlaub mit der Kamera Probleme hatte, und er wirklich mühe hatte, bis er bei Amazon ein gebrauchtes Teil gefunden hat, welches die andere Kamera ersetzte, nein, nun musste er das ganze Teil inkl. Gehäuse verlieren. Viel Geld ab in sie wie gesagt recht stürmische See.

Der Nervfaktor war entsprechend hoch und als wir irgendwann wieder über Wasser waren, war ich natürlich noch recht genervt. Nichtmal wirklich sauer, da ich daran ja jetzt wirklich mal selber schuld war. Nichts was man auf Pech oder Unglück abschieben konnte. Nichts was man als "einfach unfair" und "warum immer ich" abstempeln konnte. Hier ging es wirklich nur um: Denk mit du Idiot!!!

Zwar hat die Bootscrew sich alle Mühe gegeben, das Meer in der Umgebung abzufahren, um die Kamera noch zu finden, der einzige der sich an der Suche jedoch nicht beteiligt hat war ich selber. Warum sollte ich im aufgewühlten Meer eine kleine Kamera in einem durchsichtig / schwarzen Gehäuse suchen, wenn ich zwar wusste wo ich das Teil unter Wasser verhühnert habe, den Bezug über Wasser hierzu aber nicht im mindesten herstellen konnte?

Also, so lieb die Suchaktion und die aufmunternden Worte auch gemeint waren - es war sinnlos. Ich glaube, das wussten alle anderen auch, aber sie wollten mir etwas Mut zusprechen, was mich dann wirklich genervt hat.

Na, jedenfalls ging es dann bald wieder zurück zum Hotel und während die Crew jedem erzählte der es wissen wollte oder nicht, dass Holger seine Kamera verloren hatte (okay, die Grundaussage war auch: Augen auf, Ohren auf) es nervte dennoch.

Aber irgendwie hab ich das hinter mich gebracht und Mischa hat meine Bitte, das ganze einfach im Moment nicht zu erwähne, erfüllt.

So ging es also schlieslich zum Zimmer, wo Holger zu allem Übel auch noch feststellen musste, dass die goPro Headcamera auch noch falsch eingestellt war und von diesem an sich sehr schönen Tauchgang nix geblieben war, ausser Ärger. Das war besonders ärgerlich...

Nun, der Nachmittag plätscherte dahin und bald war es 17.00 h, Zeit für die erste richtige Massage des Urlaubs. Nicht eben nur mal 30 Minuten am Flughafen relaxen, sondern wirklich entspannen.

Die Laune von Holger war mittlerweile wieder angestiegen - okay, der Verlust ist echt nervig - aber wie gesagt: reine Dummheit, und die gehört nunmal bestraft.

Wir betraten also die SPA, erhielten unseren Welcomdrink, füllten ein Formular aus und wurden durch eine Tür geführt, die uns in eine andere Welt brachte.

Sollten wir uns die Frage gestellt haben, was wohl hinter dem Zaun einige Meter vor unserem Zimmer versteckt sei, gestellt haben, hier erhielten wir die Antwort. Eine wirklich geniale SPA Anlage, die zu beschreiben nicht wirklich geht - wir werden Fotos folgen lassen.

Nur soviel sei gesagt: dass diese Anlage mehrere Jahre in Folge als die Schönste Südostasiens prämiert wurde, ist echt verdient. Erst dieses Jahr sind sie auf den zweiten Platz zurückgefallen.

Rein ging es nun auch in die Entspannung, 90 Minuten Atmosphere Massage vom feinsten, aus der wir viel zu früh sehr entspannt wieder auftauchen mussten. Besser konnte der Tag - bisher ja nicht so wirklich erfolgreich - nicht enden. Nett war vor allem, dass uns der Sarong geschenkt wurde.

Na ja, ganz zu Ende war er - der Tag- ja noch nicht. Nach einer kurzen erneuten Entspannungsphase ging es dann wieder in die zivile Kleidung, raus aus dem Resort und hoch zur Hauptstrasse. Schliesslich fahren hier ja die Busse in die Stadt, wo wir heute zu Abend essen wollten - schliesslich sind wir hier ja so richtig wirklich in the middle of nowhere.... und etwas teuer ist es ja schon.

Wir also wie gesagt, unser Zeug gepackt und hoch zur Strasse.
Hm... tiefdunkle Nacht und wenig Verkehr... Na kein Problem, da fahren ja die ganze Zeit irgendwelche Busse durch...

Ja, liebe Leser, am Tag schon. Aber wir hatten mittlerweile 20.15 h in der Nacht auf einer Insel der Philippinen (okay, zwar die drittgrösste Insel des Atolls, aber dennoch auf den Philippinen). Was da Tags so fährt, fährt des Nachts nicht unbedingt auch noch.... Ne, ne....

Wir also liefen ein wenig die Strasse entlang und bald kam auch ein Bus, den wir versuchten an uns heran zu winken, was der Fahrer jedoch ignorierte. Aha... so klappts also nicht.
Aber hier fahren ja auch kleinere Busse rum, also auf so einen warten. Hm.... aber wie lange? Zur Sicherheit liefen wir noch einmal zurück zum Hoteleingang und Mischa frug den diensthabenden Wachmann nach den Busverbindungen - nun in einer halben Stunde sollte erneut einer kommen.

Wie gesagt, es war tiefdunkle Nacht in der Gegend und es war bald halb neun in selbiger. Nicht die beste Zeit um aufs Geratewohl auf einen Bus zu warten.

Tja... das nennt sich mal wirklich clever durchdacht von uns beiden. Nehmen wir doch einfach mal so den Bus... sicher....

Was sollen wir schreiben? Alsbald fanden wir uns an unserer Hotelbar wieder, wo wir unser Abendessen einnahmen. Da im Hotelrestaurant (unter freiem Himmel) das Rauchen verboten ist, entschieden wir uns für diese Lokalität, nur einen Grünstreifen vom Restaurant entfernt.

Die Auswahl war dieselbe wie vorm Vortag, das tägliche Special ausgenommen. Holger entschied sich für eine Suppe - Rüebli Basilikum - zur Vorspeise. Einfach aus Neugier. Somit hat der einen Auftrag für Susi - mach mal eine Rüebli Basilikum Suppe.....Du als beste Suppenköchin der Welt schaffst das sicher.

Mit der Hauptspeise hatte Mischa ins Schwarze getroffen. Ersetzt man das Schweinefleisch durch Chicken (was er diesmal nicht gemacht hat, aber im Falle einer Folgebestellung sicher machen wird), ist es ein Hammergericht. Holger hingegen hatte einmal mehr Pech, allerdings ebeb auch ins Schwarze getroffen. Sein Gericht klang zwar toll, aber das Sojasauce bedeutet, es schwimmt in Sojasauce war dann leider doch etwas viel (schwarz) für ihn... Schade.

Das nächste Abendessen wird wohl Mischa für ihn auswählen. Der hat da irgendwie ein Händchen für...

So ging es mit einem Bierchen im Kopf und einem trotz allem leckeren Essen(wenn die Sojasauce ignoriert wurde) im Magen zurück auf unsere Terrasse, wo wir die Nacht mit einem letzten Whisky Cola für heute einläuteten, bevor Mischa sich zum schlafen legte, während diesmal zur Abwechslung Holger die halbe Nacht zum Tag machte.

Mann, wäre einfach schlafen nach diesem Tag toll gewesen, aber manchmal ist das Schicksal einfach grausam....

Tag eins der wirklich und letztendlich richtigen Ferien, so ein Tag ohne Anreise und dergleichen, ist zu Ende... trotz allem ein schöner Tag.

Und vergesst nicht geneigte Leserschaft: solltet ihr Taucher sein - MITDENKEN SCHADET NICHT....

© Misch und HO :-), 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Zwei Wochen Relaxen - oder so. Philippinen: Negros und Bohol Hong Kong: Shopping zum Schluss...
Details:
Aufbruch: 25.10.2013
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 10.11.2013
Reiseziele: Hongkong
Philippinen
Der Autor
 
Misch und HO :-) berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.