Work & Travel in Australien
Tasmanien - Die große Reise beginnt...Unten: Tag 1 - Anreise und andere Schwierigkeiten
Um den ersten Tag in Hobart nicht gleich zu verschlafen, bietet es sich an so früh wie möglich zu fliegen, und zwar mit dem ersten Flieger um 8.30h - d.h. 7h beim Check-In, 6h an der Zugstation und 5.15h aufstehen. Warum muss Urlaub nur so wehtun? natürlich ging es soweit, dass wir den Wecker 3x weggedrückt haben und schließlich den Zug um Haaresbreite verpassten - aber nur fast. Und so sind wir dann ohne größere Komplikationen gegen 10h Ortszeit am Internationalen Airport in Hobart angekommen - International heisst in diesem Fall: Flüge nur zurück auf die größere Insel.
Beagles: supersüß und auf der Suche nach Lebensmitteln - die dürfen nämlich nicht eingeführt werden.
Als ich während der Landung aufwachte, war mein erster Gedanke zunächst "Hey, ich bin Egelsbach. Weihnachten also doch zu Hause!" Das ist hier wirklich der reinste Provinzflughafen, jedoch begrenzt von einer traumhaften Hügellandschaft - wenn es hier überall so schön ist, bleibe ich hier Beim Aussteigen habe ich mir dan erstmal meine Jacke ausgezogen - nachdem im Flugzeug die Klimaanlage auf angenehme, winterliche 15°C eingestellt war. Nach Hobart hat uns ein Shuttle-Bus gebracht - für 11$ hält er überall an (also eher eine Art Sammeltaxi). Und wir wollten zum Touristinformation-Center, denn eigentlich hatten wir noch keine Ahnung, wie es zu unserem nächsten Ziel gehen sollte, dem Mt. Field Nationalpark, denn wir wollten nach 2,5 Monaten Stadt und Bucht nur einsame Wälder und Berge. Anschließend sollte es dann nach Port Arthur gehen. Einem historisch sehr bedeutendem Ort für Australien - aber dazu zu gegebenem Zeitpunkt mehr.
Welcome in Hobart - endlich raus aus dem Flieger...
Wie sich aber sehr schnell herausstellte, haben wir den Bus zum Mt. Field um etwa 4h verpasst, und der nächste sollte erst am folgenden Tag Hobart verlassen. Gut, dann fahren wir eben erst nach Port Arthur. Dieser Bus fährt Freitags leider gar nicht - Ok, und was jetzt??? 2h gingen wir nun sämtliche Möglichkeiten durch, welche Nationalparks interessant und wie zu erreichen waren. Nach etlichen Telefonaten mit den entsprechenden Park Rangern, um uns über die vorhandenen Camping-Einrichtungen zu erkundigen, entschlossen wir uns für den Lake St. Clair Nationalpark - es hat sich alles so schön am Telefon angehört Und ehrlich gesagt war dies der einzige Park, den wir direkt erreichen und dort auch zur Not etwas essbares einkaufen konnten. Wir waren so glücklich, denn 10min. länger und wir hätten uns am nächsten Camping-Platz in Hobart niedergelassen. Die Adresse hatten wir schon - wussten nur noch nicht, wie wir hinkommen Aber das war jetzt auch egal - ab in die Wildnis. Schnell noch Lebensmittel einkaufen - was sich auch als Problem herausgestellt hat, denn Downtown gibt es einen einzigen Supermarkt (und das war dem Ladenbesitzer auch bewusst ) - und anschließend zum Bus. Gerade noch pünktlich. Mit der Toilette ist es leider auch nichts mehr geworden - da ist wohl jemanden bereits vor der Fahrt schlecht geworden. Aber das wichtigste war doch, das wir den Bus erwischten, d.h. unser Road-Trip geht weiter. Während unserer 4stündigen Fahrt - im vollklimatisierten Bus!!! - bekam ich sogar mein erstes Wallaby (kleines Känguruh) in natura zu sehen. Es konnte sich gerade noch vor dem Bus retten Pünktlich vor Anmeldeschluss sind wir dann im Nationalpark angekommen und haben uns (wie immer) erstmal unserer Jacken beim Ausstieg aus dem Bus entledigt.
Im Bus zum Lake St. Clair, Tschaka...
Hier waren wir nun. Endlich angekommen nach einigen Startschwierigkeiten. Der Camping-Platz ist einfach traumhaft. Am Rande des Lake St. Clair und Fuße des Mt. Rufus bleiben keine Wünsche offen. Neben etlichen Wanderrouten, hat man sogar die Möglichkeit sich Boot und Angelruten auszuleihen, d.h. Langeweile kommt hier bestimmt nicht auf. Und bei konst. 20°C - 25°C sollte sich vielleicht noch die Möglichkeit zum Baden im See ergeben.
Nach dem Check-In haben wir uns dann erstmal einen geeigneten Platz für unser Zelt ausgesucht. Und da wir die Erlaubnis hatten das Zelt überall aufzustellen, sind wir zielstrebig am Camping-Platz vorbei in Richtung Strand gelaufen. Hier war von nun an unser neues zu Hause - ich war im Paradies. Das Zelt direkt am Ufer, d.h. Zelt morgens öffnen und einen Blick aufs seichte Wasser und das dahinterliegende Gebirge werfen - WOW
Unser unglaublicher Platz am Ufer - Wahnsinn.
Und der Blick aus dem Zelt...
So, das Zelt an perfekter Stelle aufgestellt und die Luftmatratze aufgeblasen - richtig, Luftmatraze. Einige schimpfen mich jetzt wahrscheinlich als "Pseudo-Camper" oder gar als "Luftmatratzenschläfer". Was soll ich mehr sagen als "stimmt" Bevor ich die Matratze aufblasen sollte, hatte ich nicht die leiseste Ahnung, was für ein Monster Dennis da gekauft hatte. Bei der Auswahl zwischen "regular-/luxury- und queen-size" hat sich Dennis glatt für die Queen-size Matratze entschieden. Genaugenommen heißt Queen-Size: 1,52m x 2,00m - hallo, 1,52m x 2,00m. Ich habe 25Jahre lang in keinem Bett geschlafen, dass diese Maße annäherend erreicht. Und bei einer Zeltbreite von 1,80m sollte es zudem noch kleinere Schwierigkeiten mit den Gepäck geben. Aber bis dahin war noch viel Zeit, denn die Matratze musste erstmal aufgeblasen werden - wir sind zum Glück noch vor Einbruch der Dunkelheit fertig geworden Doch was machen, wenn nach getaner Arbeit, ein Geräusch zu hören ist, das man in diesem Augenblick - mitten in der tiefsten Pampa - gar nicht gebruchen kann. Was tun, wenn ein leises Zischen den Angstschweiß auf die Stirn treibt? Ich sage es euch: Beten, einfach nur beten, daß das Ventil nicht richtig geschlossen ist, und alles mit einem Dreh geregelt ist. Aber so einfach war es doch nicht. Was uns jetzt noch blieb, war die russische Variante: Wütend auf die Matratze dreschen und hoffen, dass etwas passiert. Man mag es glauben oder auch nicht, aber es half - und das war das Wichtigste
Nun war die Zeit gekommen unseren neuen Gaskocher einzuweihen, und zwar mit "Baked Beans und Ham". Hier wurde auch sehr schnell klar, dass ich in der nächsten Woche keine freie Haut zeigen sollte. In kürzester Zeit hatte ich 8 Mückenstiche - in Worten A C H T!!! Sehr schmerzhaft für die nächsten Tage. Und es blieben leider nicht die letzten.
Das war ein paar Tage später - da half auch alles Einpacken nichts, die Mücken kamen irgendwie unters T-Shirt.
Nun aber zurück zum Kochen. Am Strand mit unserem Kocher beschäftigt, hörten wir plötzlich seltsame Geräusche aus Richtung Zelt. Ich mit meiner neuen Taschenlampe ausgerüstet, leuchtete sehr schnell zur Raschelquelle und siehe da, hier waren sie. Keine 2,5h am Campingplatz und wir bekamen bereits unsere ersten Tasmanischen Teufel zu Gesicht - hier sind wir goldrichtig
Das erste Essen mit dem Gas-Stove - unser Lebensretter...
Nur leider befand sich unser Zelt nun etwas abseits der sanitären Anlagen, wie Toilette, Waschraum, sowie Küche (Aufenthaltsraum). Soll heißen, dass der Platz nachts genauso gruselig ist, wie tagsüber traumhaft. Rascheln, wilde Tiere und ich quäle meien Blase bis zum Morgengrauen - keine Ahnung, warum ich mal Förster werden wollte.
Mit dem Rauschen des sanft brandenden Sees mummelte ich mich in meinen nagelneuen Schlafsack ein und schlief alsbald ein...
Aufbruch: | 07.10.2005 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 05.03.2006 |