Work & Travel in Australien

Reisezeit: Oktober 2005 - März 2006  |  von Ferdinand Kopietz

Sydney - Zwischenstation: Adventure im Royal National Park

Simio Zoo, im Royal National Park, führt so ziemlich jedes Tier, wofür Australien bekannt ist. "Ok, das ist jetzt wirklich nichts Besonderes!" werdet Ihr jetzt wahrscheinlich denken. Stimmt. Koala, Känguruhs und Krokodile sind eigentlich in jedem Zoo Australiens zu finden. Nur hier können wir sie streicheln, yiepiihh - abgesehen von den Krokodilen vielleicht . Problem war nur, dass wir nicht genau wussten, wo sich dieser Zoo befindet. Gerüchte im Wohnheim sprachen von einer Fähre, die in Cronulla hinführte. Naja, dann lasst uns erstmal nach Cronulla fahren.

Pelikane, ganz nah...

Pelikane, ganz nah...

Hier waren wir nun, aber wie geht es weiter? Der nette Herr vom Schalter riet uns doch von einem Besuch des Zoo'S ab. Denn abgesehen davon, dass es von Cronulla aus eine Weltreise gewesen wäre, sei es wohl auch nicht besonders schön und ausserdem noch teuer (ca. 17$). In Ordnung. Er wird schon wissen wovon er spricht.Ist doch ein Local.

So entschlossen wir uns dann kurzer Hand einen schönen Tag im Royal National Park zu verbringen und gingen dann zur Fähre weiter, die uns nach Bundeena bringen sollte - dem Tor zum Royal National Park.
Einfach traumhaft in der Bucht von Port Hacking mit der Fähre zu fahren. Wunderschöne Strände - vor allem glasklares Wasser - und ebenso schön anzusehende Häuser am Rande der Bucht. Wenn ich mal reich bin, dann steht eines meiner Häuser genau hier - doch ich schätze, dass dauert noch etwas. Nun in Bundeena angekommen, war es nicht gerade ersichtlich, dass wir uns am Eingang des Royal National Parks befinden. Eigentlich hätten wir sonstwo in der Prärie sein können. Keine Wanderkarten oder sonstige Beschreibungen zur Umgebung. Was blieb uns also anderes übrig, als einfach mal loszulaufen. So ging es dann etwa die erste Stunde. Wir immer noch im Ort und folgen irgendeinem seltsamen Kulturpfad in der Hoffnung am Ende mitten im Regenwald zu stehen.

Bundeena - wunderschön an der Bucht gelegen und sehr, sehr einsam...

Bundeena - wunderschön an der Bucht gelegen und sehr, sehr einsam...

Die Hoffnung verflog recht bald - nach besagter Stunde - und wir sahen keinen anderen Ausweg aus dem Labyrinth als um Hilfe zu fragen. Nur wen? Die letzten Menschen, die wir gesehen haben, waren auf der Fähre und anschließend auch auf ominöse Weise verschwunden.
Glücklicherweise trafen wir dann doch noch auf eine paar Jungs, die uns erstmal den Weg in Richtung Campingground weisen konnten. Von da aus sollte es dann ganz einfach sein - hoffen wir. Aber so war es dann auch. Der Campingground, das Tor zum Royal National Park.

Und ziemlich bald wurde uns klar, dass wir hier in diesem Wald einen Kampf zu führen haben. Überall waren diese Mücken. Und wenn ich überall sage, dann meine ich das auch. Milliarden - mindestens - von diesen Drecksviechern lauerten auf ahnungslose, europäische Touristen, um sie restlos fertig zu machen. Und da waren nun wir. Hilflos ausgeliefert und ohne Insektenschutz, das war nämlich sicher aufbewahrt im Hostel schritten wir durch die saugende Wand.

Ein Kakadu japanischer Herkunft - Harakiri

Ein Kakadu japanischer Herkunft - Harakiri

Zwischen dem Eukalyptusgeäst wurde alsbald ein wunderschöner Kakadu sichtbar, der aufgeregt hin und her flog, als wenn er sich vor einer Bedrohung zu verteidigen versuchte. Diese Bedrohung - wurde uns sehr bald klar - befand sich am nebenliegenden Baum. Ein etwa 2m langer Waran machte sich auf den Weg, den Baum zu erklimmen. Ein unglaublicher Anblick. So etwas haben wir bisher nur im Fernsehen gesehen und nun ist so ein Tier genau vor uns. Warum nur regt sich der Kakadu so heftig über dieses Tier auf? Auf dem Baum war kein Nest zu sehen und dennoch fühlte sich der Kakadu von diesem Tier bedroht. Nun versuchte der Kakadu auch noch den Waran vom Stamm zu scheuchen. Mit Harakiri-ähnlichen Sturzflügen in Richtung Waran versuchte der Vogel den Eindringling zu vertreiben. Unglaublich, wie der Kakadu sich vor der Riesenechse aufbaute, mit den Flügeln schlug und krässlich krähte. Problem war nur, dass sich der Waran von dieser Aktion überhaupt nicht beeindrucken ließ. So blieb dem Kakadu auch nichts anderes übrig, als zu härteren Mitteln zu greifen und den Saurier zu packen. Respekt, wie mutig unser kleiner Freund da zur Sache ging, und nicht ergebnislos. Das Gepicke war dann auch dem Urtier zuviel und machte sich doch wieder auf den Weg zurück zum Boden. Hier standen aber auch wir. Und so nah wollten wir den Waran dann auch nicht sehen. Also taten wir das einzig Richtige und verschwanden

Die See bei Ebbe - da suchen nicht nur Vögel nach Nahrung...

Die See bei Ebbe - da suchen nicht nur Vögel nach Nahrung...

Auf unserem weiteren Weg trafen wir dann auf eine wunderschöne Lichtung, durch die sich ein riesengroßes Watt eröffnete. Es war also Ebbe. Was machen wir dann noch im Regenwald? Ab raus aufs Meer und den weichen Sand zwischen den Zehen spüren. Einfach nur traumhaft. Vor allem, weil sich das flache Wasser sehr schnell aufwärmte und wir unsere ersten "Im Meer Baden Gehen - Gefühle" spürten.

Auch wenn es warm war - bitte nicht nass werden...

Auch wenn es warm war - bitte nicht nass werden...

Überall auf dem größer werdenden Strand zeigten sich Unmengen von Menschen mit pumpenartigen Geräten. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man schon davon ausgehen, dass es sich hier um Greenpeace-Aktivisten handelte, die für eine bessere Durchlüftung des Meerbodens kämpfen Aber dem war nicht so. Alles Angler, auf der Suche nach dem ultimativen Köder - einem Krebs. Und wenn nich ultimativ sage, dann meine ich dass auch so.

Diese Krebse - eigentlich die ultimativen Angelköder...

Diese Krebse - eigentlich die ultimativen Angelköder...

...wurden aus diesen Löchern gepumpt.

...wurden aus diesen Löchern gepumpt.

Denn - wie uns ein griechischer Auswanderer mitteilte - beißt bei diesem Köder immer ein Fisch an, und wenn nicht, dann gibts es keine Fische in dem Gewässer - alles klar, und die Welt ist eine Scheibe . Trotzdem sympathischer Zeitgenosse, da unser guter Freund am Desinteresse an Fussball in Australien sehr leidet - ich fühle mit Ihm...

Und die Fähre haben wir dann leider auch verpasst...

Und die Fähre haben wir dann leider auch verpasst...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ab nach Australien, um Sprache, Menschen und Kultur kennenzulernen. Und auch ein wenig Spaß zu haben:-)
Details:
Aufbruch: 07.10.2005
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 05.03.2006
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Ferdinand Kopietz berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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