Work & Travel in Australien
Tasmanien - Die große Reise beginnt...Unten: Tag 2 - Vom Traum zum Albtraum in 4h!
Caution
Venturing into Tasmania's magnificent bushlands without adequate clothing, good maps and a compass can turn a holiday into a nightmare. Please be well prepared.
Advice of the Park Ranger
Nach nur wenigen Stunden Schlaf wurde ich ziemlich abrupt und unschön geweckt - gegen 2h - 2.30h. Nun, im nachhinein kann ich nicht sagen, was mich genau aus dem Schlaf geholt hat. War es meine Blase oder vielleicht doch diese unglaubliche Kälte? Naja, wie ich bereits angedeutet habe, lasse ich meine Blase lieber Platzen, als dass ich mich aus dem Zelt wage - mag schon etwas lächerlich sein (sehe ich ja genauso), aber was soll ich dagegen tun. Ist halt so Ich bleibe also im Zelt liegen und konzentriere mich nun auf das Problem "Kälte". Am einfachsten wäre es sicherlich, sich noch etwas anzuziehen. Nur wie mache ich das, ohne aus dem Schlafsack zu kriechen? Nach 30min. merke ich, dass Dennis bereits genauso lange über dieses Problem grübelt, wie ich Da wir nach weiteren 30min - immernoch wach - zu keiner Lösung gekommen waren, vertrieben wir uns die Zeit mit schwätzen und lauschten dem Regen, bis wir vor Müdigkeit doch wieder einschliefen. Gegen 7h wachte ich schon wieder auf. Wärmer ist es nicht wirklich geworden, aber dafür hat es aufgehört zu regnen und die Sonne ist aufgegangen - es ist zumindest hell, d.h. ich quäle mich gebückt in Richtung Toilett Ohne dieses Drücken im Unterbauch habe ich mittlerweile sogar das Gefühl es ist 5°C wärmer geworden. Jetzt kann der Urlaub losgehen.
Aufwärmen mit Tütten-Suppen.
Wie sich nun doch herausgestellt hat, war unser Platz am Strand doch nicht wirklich erlaubt. So haben wir dann erstmal unser Zelt umgestellt, und zwar in Nähe der Toilette - die ist Nachts nämlich auch beleuchtet. Ausserdem hatten wir nun auch unsere eigene Feuerstelle - das ist Camping.
Unser neuer Zeltplatz - auch nicht so schlecht. Man kann immer noch den See vom Zelt aus sehen
Nach dem Frühstück nahmen wir dann unsere erste Wandertour in Angriff. Es ging zum Shadow Lake - auf ca. 930m - wofür etwa 5h vorgesehen sind.
Und auf diesem Pfad bekamen wir eine kleine Kostprobe von traumhaft schoener Natur. Wir schritten auf kaum benutzten Pfaden, die teilweise schwer zu erkennen waren und teilweise einem Bachlauf glichen. Quer ueber den Weg liegende Baeume behindern das Weiterkommen und unterstreichen das Bild von unberuehrten Landschaften.
Der Weg - ein Schlammloch...
Eine vegetative Vielfalt, wie ich sie in meinem Leben bisher noch nie gesehen habe - wobei ich leider zugeben muss, dass ich auch noch nicht allzuviel gesehen habe. Aber ich hoffe das aendert sich nun. Baeche, die den Weg kreuzen, entlanglaufen oder sogar eins mit dem Pfad werden. Ihr seht, ich versuche zwanghaft die atemberaubende Landschaft zu beschreiben, auf die ich hier gestossen bin. Und ich muss leider zugeben, dass mir die schriftstellerischen Faehigkeiten fehlen, um meinen Worten den Ausdruck zu geben, euch das wiederzugeben, was ich hier gesehen habe.
Vielleicht vergleicht man es in etwa mit der landschaftlichen Schoenheit aus dem "Herr der Ringe" - was auch hinkommen koennte, denn Neuseeland ist nicht so weit weg
Ein Pademelon, dass sind kleine Känguruhs - so ziemlich das Größte, was wir springendes gesehen haben
Wenn da nur nicht dieser Regen waere. 30min. nach Beginn unserer Wanderung spuerten wir die ersten Tropfen. Und als wenn das nicht schon genug waere, liess der kalte Wind einfach nicht nach. Und so fuehlte sich die nasse und kalte kleidung noch viel kaelter an. Zudem konnten wir es auf dem matschigen und schlammigen Weg auch nicht vermeiden unsere Schuhe zu versauen, d.h. bald liefen wir auch noch in feuchten - nein, klitschnassen Socken. Doch das Wasser nahm bald Koerpertemperatur an, sodass nur noch das Reiben der nassen Socken unangenehm war. Doch all das konnte unsere gute Laune nicht trueben. Wir genossen weiterhin die ueberwaeltigenden Bilder. Ueberzeugt Euch einfach selbst...
Nach 2,5h - 3h kam in mir schliesslich die Frage auf, wie wir unsere durchnaesste kleidung im Regen und im Zelt trockenen sollten. Waehrend der folgenden 2h entwickelte sich diese einfache Frage zu einem wirklichen Problem. Mittlerweile war naemlich alles vollstaendig durchgeweicht. Am Zelt angekommen, erkannten wir schon von Weitem, dass unsere neuen Nachbarn ein nettes Feuerchen angezuendet hatten. Sie kamen aus Queensland und anscheinden hatten sie sich Tasmanien auch waermer vorgestellt - 2 Tage spaeter waren sie naemlich samt ihrem Schloss schon wieder verschwunden Naja, frech wie wir sind, haben wir dann erstmal das Feuer besetzt und Schuhe, sowie Socken getrocknet - und auch etwas mehr Diese Aktion mussten wir dann auch alsbald abbrechen, da zum wiederholten Male der Regen einsetzte - und der sollte so schnell nicht wieder aufhoeren.
Wir also schnell ins Zelt, um auf die naechste Regenpause zu warten und diese fuer eine warme Dusche zu nutzen - die wir nach dem Tag sehr noetig hatten, und zwar in jeder Beziehung. Es sollte nur nie mehr zu Einer kommen. Und so entschlossen wir uns - kurz bevor wir einschliefen - nun doch saemtliche Kleidung auf unsere schmutzige Haut zu ziehen und zu schlafen. Was tut man nicht alles, um zu ueberleben. Wir hatten einfach nur Angst vor dieser beschi*** nacht. Bis wir gluecklicherweise doch einschliefen...
Aufbruch: | 07.10.2005 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 05.03.2006 |