Auf nach Ägypten ... und dann?
Lonely Homeless Traveler again: Auf nach Laos
19. August 2013
Ich reise nicht, ich werde "gereist".
Der Abschied von Seyhas Familie ist kurz und herzlich. Die Rechnung für mein "homestay" simple. ... 5 $ für mein Essen, 1 $ für das Waschen meiner dreckigen Klamotten, 1 $ für Getränke.
Dazu 25 $ für das Busticket nach Laos und 10 $ für 2 Tage Motorrad, insgesamt 42 $, ich gebe 45 $.
Die Abholung klappt nicht und so fahren wir nach Kratie hinein und warten dort in einem Restaurant, wo ich auch guten Kaffee, Rühreier und Internet bekomme.
Pünktlich um 7 Uhr werde ich in einen Minibus verladen, der fährt los und drei Stunden Fahrt mit mehrere Stopps zum Ein- und Ausladen. Tabakbündel, Gepäck und Insassen. Bis zu 18 Leute in dem Minibus. "One more", wenn noch Platz geschaffen muss für einen weiteren Fahrgast. Nach drei Stunden Enge und Bewegungslosigkeit das Umsteigen der 8 Ausländer in einen klimatisierten Luxusbus, der uns dann letztendlich an die Grenze schafft.
In diesem Bus dann verteilte ein Einheimischen die Formulare für den Grenzübertritt. Neben mir ein Mann aus Uruguay, zwei Mädchen aus Slowenien, drei Japaner und ein Australier. Ich habe mich geweigert, dem Einheimischen meinen Reisepass zu geben und meine Mitreisenden sind meinem Beispiel gefolgt. Nach meinem Verständnis ist das Erteilen eines Visa hoheitliche Aufgabe eines Landes und nur Beamte des Landes oder Botschaftsangehörige können dieses erledigen, Visa ist doch keine Handelsware! So erfahre ich auch nicht, was mich ein Visa auf diese Weise gekostet hätte und ob das dann gültig gewesen wäre.
Der Grenzübertritt dann einfach: Stempel auf der Kambodscha Seite rein - 2 Dollar "Schmiergeld" zu bezahlen, 100 Meter hin nach Laos. 30 $ für das Visa und 2 $ Schmiergeld und die Sache ist erledigt. Keine epochale Angelegenheit, diese Reise von einem Königreich in den Kommunismus, sogar die Höhe des Schmiergeldes ist auf beiden Seiten gleich.
Zwei Minibusse stehen abfahrbereit. Der Australier will nach Pakse, weil es in Don Det angeblich keinen ATM gibt und am Sonntag da auch die Wechselstube geschlossen hat und auch die Japaner steigen in den anderen Bus.
Ich fahre mit den beiden jungen Frauen aus Slowenien und Alek, dem Mann aus Uruguay zum Busbahnhof , wir zeigen dort noch mal unsere Fahrscheine vor und müssen ein paar Huntert Meter zum Fähranlieger laufen. Neben dem Busbahnhof ist aber auch ein ATM, an dem ich mir eine halbe Million Kip hole und gegenüber bekomme ich für 10.000 Kip ein Beerlao gegen den gröbsten Durst.
Am Anlieger tauschen wir den Busfahrschein gegen einen Fährschein, den wir dann dem Bootsführer geben. 20 Minuten dauert die Überfahrt, dann sind wir angekommen auf der "Insel der Träume". Es ist für mich ein Gefühl der Vertrautheit, etwas schwingt in mir, es fühlt sich an wie ... ich bin zu Hause hier. Die Hütte, die ich reserviert habe, liegt aber noch einen Kilometer Fußmarsch entfernt. Auch die Mädchen müssen zu ihren "Hotel Mama" in die gleiche Richtung, sind aber mit ihren Rucksäcken schneller unterwegs als ich mit dem Rollenkoffer auf unebenem Gelände.
Alek hat noch nicht gebucht und fängt am Landungssteg an, sich Bungalows anzuschauen. Wir machen also des öfteren Pause, kommen auch am Hotel Mama vorbei und stehen dann vor dem "Paradise guesthouse" - neben dem Eingang ein Schild "wir sind ausgebucht" und es ändert auch nichts, das ich vorbestellt hatte - ein Missverständnis eben.
Die 69-jährige amerikanische Eignerin bringt mich aber dann nach nebenan in das "Paradise Guesthouse II", der Bungalow ist zwar nicht direkt über dem Mekong, sonder 30 Meter landein, dafür aber um etliches größer mit gefliestem Bad und kostet 50.000 Kip die Nacht. Ich biete Alek an, den Bungalow mit mir zu teilen und er meint, dass das eine gute Idee ist.
Dann geht er aber doch weiter, um sich den allerbesten zu suchen. Offensichtlich will er zuvor ALLE Unterkünfte der Insel sehen, bevor er sich für einen entscheidet.
Unterwegs hatte ich mich ja mit ihm recht nett unterhalten. Er will ein paar 'Tage hier bleiben und dann weiter in ein Dorf 100 km nördlich von Vang Vieng, um dort ein Hotel zu eröffnen. Seinen Unterhalt bestreitet ein reicher Onkel und er ist seit April in der Welt unterwegs, braucht aber nun das Hotel, um eine Aufenthaltserlaubnis auf Dauer hier zu bekommen.
Vielleicht fahre ich ja mit ihm, dann hat er wenigstens schon mal einen Gast in seinem Hotel ...
Aufbruch: | 20.06.2013 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 11.09.2013 |
Thailand
Kambodscha
Laos