Auf nach Ägypten ... und dann?
Lonely Homeless Traveler again: Reisen mit Alek
22. August 2013
Bereits um 5 Uhr bin ich wach und setze mich auf die Varanda - über dem Mekong wird es hell und nach und nach kann ich auch erkennen, was da so alles darauf dahintreibt. Mir sitzt der gestrige Fahrradausflug in den Knochen, meine Zigaretten sind alle und niemand da, der einen Kaffee kochen könnte. Hähne krähen um die Wette und das Dorfleben erwacht. Alek erscheint gegen 6 Uhr und ich kann auf die Toilette und duschen.
Gegen 7 Uhr kommt Alek von der Frontseite und meint, wenn wir nicht in 10 Minuten reisefertig sind, müssen wir einen weiteren Tag hier verbringen. Damit hätte ich zwar kein Problem aber ich überlasse ihm die Entscheidung und wir packen, bezahlen die Rechnung im Gasthaus und sitzen wenig später im Minibus nach Pakse. Am Busbahnhof beratschlagen wir, wie es weiter gehen soll.
Von der Dame am Ticketverkauf erfahren wir (sicherlich nicht ich ...), dass gleich ein Bus nach Vientian fahren wir, bis zum Sleeper-Bus müssten wir bis zum Abend in Pakse bleiben. Mir sind 16 Stunden Busfahrt für die 700 Kilometer nach Vientian zu lang und Alek ist einverstanden, dass wir einen Zwischenstopp einlegen und so kaufen wir uns Fahrscheine nach Pakxan.
Busfahren hier eine Sache für sich. Pünktlich kurz nach 8 Uhr fahren wir los um geschätzte 20 km weiter zu halten - keine Information - der Bus steht einfach und es geht nicht weiter.
Ich steige aus, um eine Zigarette zu rauchen und sehe, dass der Busfahrer und seine beiden Begleiter nebenan in der Gaststätte sitzt und in aller Ruhe frühstückt. Es wird in den nächsten Stunden noch mehrere Stopps geben. Mal so kurz, dass die Frauen kaum Zeit haben, ihre Röcke zu richten und dann wieder scheint es Ewigkeiten zu dauern, bis der Fahrer den Bus wieder in Bewegung setzt.
An einem Abzweig wechseln wir in einen anderen Bus. Oben auf diesem Bus sind neben 3 Mopeds Unmengen von Plastiksäcken voller Kohl unter gebracht und verzurrt.
Bereits nach 5 Minuten Fahrt in diesem Bus hält der Fahrer für eine Pinkelpause und die Federn des Busses werden überprüft, weil der Bus des öfteren hart aufgesetzt hatte. Der Bus ist hoffnungslos überladen mit den vielem Kohl und schwankt bedächtig auf der Straße sowohl in Fahrtrichtung, weil die Last vor allem über dem hinteren Teil ist, als auch nach links und rechts wegen der Kopflastigkeit.
Ich kann wirklich nicht sagen, dass ich die Fahrt genieße. Ich rechne wirklich damit, dass wir in einer Kurve oder Schräge auf der Seite landen werden oder dass der Bus die Grätsche macht. Da nervt mich die eintönige Karaoke Musik. Nichts von wegen Folklore. Die Musik, die da aus den Lautsprechern kommt, ist aus einer Taktmaschine, ergänzt durch Klopfen auf eine Kuhglocke und der Gesang dazu weder melodiös noch taktgemäß oder auch nur ein paar Töne treffend - und das als Dauerberieselung insgesamt 15 Stunden lang.
Etliche Mitreisende sind mir inzwischen vertraut. Da ist ein Franzose mit seiner Frau aus der Nähe von Paris, mit dem ich deutsch sprechen kann. Er spricht aber auch Englisch und Mandarin. Ein weiterer Franzose, der die ganze Zeit über seinen Reiseführer studiert. Vor mir zwei junge Frauen mir unbekannter Herkunft, die auch keinen Blick für Laos rundum übrig haben, die datteln mit dem Smartphon.
Auch etliche Einheimische reisen Richtung Hauptstadt.
Um 17 Uhr erreichen wir einen Busbahnhof und haben mehr als eine Stunde Aufenthalt hier - das wissen wir aber erst, als es weiter geht. Von hier an sind wir auch die einzigen Ausländer im Reisebus. Der Bus ist nicht mehr ganz so überladen, weil unterwegs schon mal etliche Kohlsäcke abgeladen wurden.
Um 22:30 Uhr erreichen wir dann endlich den Ort Pakxan und der Busfahrer setzt uns vor einem Gasthaus ab. Ich bin wieder mal völlig geschafft, kann die laotische Musik, die die ganze Fahrt über gedudelt hat, nicht mehr hören und will eigentlich nur noch in ein Bett. Alek will aber unbedingt noch was essen und ich lasse mich überreden, mit zu gehen. Wir kommen in ein Restaurant und werden stürmisch von einer besoffener Horde Einheimischer begrüßt. Extreme Lautstärke der laotischen Musik und dazu noch Karaoke-Gegröle junger Laoten ... wir machen schnell, das wir da weg kommen. Wir finden ein anderes Lokal mit erträglicher Musik aber auch hier Karaoke.
Ein typisch laotisches Gericht? ... Spiegelei auf Reis.
Aufbruch: | 20.06.2013 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 11.09.2013 |
Thailand
Kambodscha
Laos