Fahrradtour von Venedig nach Bremen

Reisezeit: Mai 2012  |  von Thomas Eggers

.... es soll wieder alleine weitergehen

26.05.2012
Morgens frühstückten wir natürlich in der Pension. Dann auf die Räder und los!. Wir hatten ein strammes Programm denn es waren noch so einige Kilometer nach Bremen und wir hatten noch 2 Tage Zeit.
Nach ungefähren 20 Kilometern ging Mirco kurz vor der Ortschaft Forst die Luft aus dem Vorderreifen. Ich ahnte noch nicht, dass sich dieses zu einem wirklichen Problem entwickeln sollte. Denn ich war zu diesem Zeitpunkt total entspannt, da ich ja noch 2 Ersatzschläuche in der Tasche hatte. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wußte war, dass sich Fahrradschläuche nicht nur in der Größe (Zoll) unterscheiden (Das passte nämlich) nein Sie unterscheiden sich auch in der Größe des Ventils (Dieses passte nämlich nicht durch das Rad). Glücklicherweise war der Radweg heute gut befahren und das erste Vorbeikommende Paar hielt an. Es war ein Paar um die 60. Der Mann hatte einen coolen Humor. Stolz holte er sein Flickzeug aus der Tasche und ging Mirco zur Hand.

Fahrradpanne

Fahrradpanne

Als sie soweit waren den Flicken auf den Reifen zu kleben merkten sie, dass der Kleber lange überlagert und hart war. Es kamen viele Radfahrer vorbei. So bekamen wir von einem anderen Radfahrer neuen Kleber. Als alles fertig war merkten wir, dass nicht nur ein Loch im Schlauch war sondern mehrere. Sie versuchten es nochmal und wieder hielt die Luft nicht. Nachdem Mirco irgendwann versuchte Gras in den Reifen ohne Schlauch zu stopfen (War das jetzt eine Handlung der Verzweiflung oder meinte er das ernst, dass das ein alter Fahrradprofitrick sei ?????) wußte ich das ein Plan B her musste.

...Grass  in den Reifen..

...Grass in den Reifen..

Der Plan B war folgender: In Holzminden (ungefähr 5 km zurückfahren) sollte es eine Radstation geben. Der Mann mit dem coolen Humor ("Was Du schreibst später einen Reisbericht in dem ich vorkommen werde? Ich sag dir wenn die Pressefuzis sich bei mir melden gibt es heiße Ohren") fuhr mit mir und Mircos Vorderrad nach Holzminden zurück und zeigte mir die Radstation.
Özcan Aslaner von der gleichnamigen Radstation zog dann einen neuen Schlauch in den Reifen. Ich verabschiede mich von unserem tollen Helfer der in Holzminden blieb und auf seine Frau warten wollte. Echt besten Dank mein Freund.

Fahrradwerkstatt

Fahrradwerkstatt

Ich kehrte zurück mit dem Vorderrad. Es konnte kurze Zeit später weitergehen.
Wir fuhren Richtung Hameln. Wir hatten Stunden verloren. Aber das war eigentlich völlig egal. Das Wetter war top und wir hatten Spaß. Bis zu dem Zeitpunkt an dem sich Mircos Knie meldete und Einspruch einlegte.
Irgendwann war es so schlimm das Mirco entschied in Hameln auszusteigen und in den Zug zu steigen.
So standen wir in Hamel noch eine kurze Zeit an der Weser, machten ein paar Fotos und verabschiedeten uns. Wie schade, ich musste wieder alleine fahren.

...die Wege trennen sich

...die Wege trennen sich

Ich kam in Hameln noch an einen Supermarkt vorbei und deckte mich mit dem Nötigsten ein.
Danach trat ich so richtig in die Pedale und flitzte durch Hessisch Oldendorf bis nach Rinteln und verließ hier den Weserradweg um über eine Abkürzung und einen Gebirgszug nach Minden zu kommen. Ich hatte die gleiche Abkürzung letztes Jahr auf meiner Tour nach Südfrankreich genommen, daher kannte ich Sie.

...auf zu den letzten Wegen...

...auf zu den letzten Wegen...

Der Weg über die Berge und nicht durch die Porta Westfalica war nochmal etwas anstrengend gewesen (aber nur ein kleines bisschen).
In Minden folgte ich wieder dem Weserradweg. Dieser Teilabschnitt bis nach Bremen war für mich auch neu und somit wieder besonders und interessant. Ich kam in Petershagen an einem Campingplatz direkt an der Weser. Etwas schwierig gestaltete sich die erforderliche Weserüberquerung zum Campingplatz. Hier gab es eine Brücke welche mehrere Stufen hatte. Ein freundliches Touristenpaar half mir zum Glück mein Fahrrad rüber zu bekommen.
Der Campingplatz war sehr groß. Ich konnte mein Zelt direkt am Steg zur Weser aufbauen. Ich kaufte mir im kleinen Laden ein Glas Würstchen und meine letzte Flasche Wein der Tour. Diese Flasche Wein leerte ich dann auf dem Steg. Vorher saß ich noch bei einem Camperpaar und lud mein Handy an deren Laptop.

...Zelt steht in NRW

...Zelt steht in NRW

Morgen sollte ich zu Hause ankommen. So langsam wurde mir bewusst, dass die Tour kurz vor ihrem Ende stand. Was für eine Tour. Was für ein Glück sie gemacht zu haben.

...direkt an der Weser..

...direkt an der Weser..

Campingplatz Lahde
Die Halbinsel in der Weser
Am Wehr 5
32469 Petershagen
Tagesetappe: 122 km
Gesamt: 1547 km

© Thomas Eggers, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Fahrrad von Venedig nach Bremen. (Italien, Österreich, Schweiz, Österreich, Bayern, Hessen, Thüringen, Nordrhein Westfalen, Niedersachsen, Bremen) Über die via claudia augusta, die Romantische Straße, den Main Tauber Fränkischer Radachter, Main Radweg,Saaletal Radweg, Rhön Radweg, Werra Radweg, Weserradweg und unzähligen Querfeldeinwegen nach Hause.
Details:
Aufbruch: 11.05.2012
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 27.05.2012
Reiseziele: Italien
Österreich
Deutschland
Der Autor
 
Thomas Eggers berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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