Rekordversuch
Athen - Vollgas !
Heute morgen stehe ich recht früh auf, weil ich ein megavolles Programm habe. Im Hotel gibt es ein Turbo-Frühstück mit schön Schafskäse, Oliven, Tomaten und Gurken - lecker ! Die grandiose U-Bahn der Stadt (ebenfalls zumindest im Zentrum ganz schön schick) bringt mich für sehr wenig Geld wieder zum Syntagma-Platz, wo ich unverzüglich auf den Sightseeing-Bus hoppe und schon nach kürzester Zeit an der Akropolis wieder aussteige. Da ist natürlich erstmal "Bergwandern" angesagt. Nein, es ist nicht schlimm oder anstrengend, da hoch zu kommen und geht auch wesentlich schneller, als gedacht, obwohl schon einiges los ist.
Eines muss ich an dieser Stelle einfach erwähnen: Es ist ein stinknormaler Samstag, schon jetzt am noch sehr frühen Vormittag machen sich hunderte Touristen auf den Weg, die Akropolis zu sehen, welche ohne jeden Zweifel zu den weltbewegendsten Sehenswürdigkeiten dieses Planeten gehört, gelegen in einem Land, dass gerade jetzt akut von einer kompletten Staatspleite, "Grexit" und den unabsehbaren Folgen für Land und Leute bedroht ist. So ungefähr auf halber Höhe des Hügels befinden sich mehrere Ticketschalter, vor denen jedoch niemand Schlange steht. Warum ? "Eintritt frei" !!! So steht´s geschrieben an den Ticketschaltern und tatsächlich darf man ohne auch nur einen Euro zu bezahlen, an den Schaltern völlig kostenfrei vorbei seinen Weg fortsetzen. Ich finde das echt unglaublich. Ich meine, ist ja nett für´s eigene Portemonnaie, aber so eine Aktion kann sich Griechenland nicht leisten. Ich bin überzeugt davon, dass zumindest alle ausländischen Touristen ohne Murren bereit gewesen wären, zwischen 10 und 15 Euro Eintritt zu bezahlen. Und diesen Preis ist die Besichtigung dieser Stätte auch definitv wert ! Zwar kostet das Ticket wohl normalerweise auch 12 Euro, aber warum nicht immer und jeden Tag ??? Zumal die Erhaltung der Akropolis ja nun auch richtig Geld verschlingt, man sieht es ja, überall stehen Gerüste, es wird restauriert ohne Ende und das ist hier ein Dauerprojekt. Ich wollte es nur mal gesagt haben...
Ich erspare es mir und euch, jetzt einen umfangreichen Vortrag zur griechischen Antike zu liefern. Wen´s interessiert: gidf = Google ist dein Freund...
Säulen, bzw. Säulenkapitelle, dorisch, ionisch, korinthisch - alles mal in grauer Urzeit in der Schule gelernt, heute keinen blassen Schimmer mehr davon...
Auf dem grünen Hügel stehen auch noch ein paar antike Stätten und Athen scheint komplett weiß zu sein..
Es ist für mich schön, zu sehen, dass auch ganz viele Jugendliche sich hier oben tummeln auf Klassen- oder Studienfahrt. Das bedeutet für mich immer, dass es auch noch genug junge Leute gibt, die so eine Stätte nicht nur als antiken Trümmerhaufen begreifen, sondern auch die Bedeutung, die Schönheit und den Wert solcher Sehenswürdigkeiten schätzen können, oder schätzen lernen. Na klar, sind hier oben auch die Selfie-Jäger unterwegs mit ausfahrbaren Teleskopstöckern...
So, ich bin nun auch wieder unten am Parkplatz. Zigarette und Toilette. Was nun ? Keine Frage, ich liege gut in der Zeit, der Bus für die "grüne" Tour steht schon parat, also Ausflug nach Piräus, dem legendären Hafen von Athen und allem drumzu. Somit wären wir wieder bei Melina Mercouri, die einst sang mit rauch-geschwängerter Stimme "ta pedia tou pirea" oder auf deutsch "ein Schiff wird kommen". Mann, da merkt man mal, wie alt man ist, wenn man so einen Uralt-Song noch kennt, aber schlecht war er nicht, so ein wenig Bouzouki und Sirtaki...
Das Fußball-Stadion von Olympico Athen. Ich Fußball-Legastheniker weiß, dass es noch einen anderen berühmten Fußball-Club gibt: Panathinaikos Athen, aber ob die ein eigenes Stadion haben und wenn ja, wo ? Keine Ahnung...
So in den Außenbezirken von Athen stehen dann auch mal solche Ruinen herum, die dann auch von Obdachlosen bewohnt sind. Sowas gibt es in jeder Stadt, das muss nichts mit der griechischen Euro-Krise zu tun haben..
aber Piräus ist eigentlich legendärer Hafen und da sind sie ja alle schon: Kreuzfahrtschiffe, Fähren und auch Marine
Auf der grünen Tour kommt man auch an unheimlich vielen, kleinen, sehr hübschen Vororten von Athen vorbei, teilweise sehr schick
Es gibt aber auch Viertel, die sehr hip sind, da liegen in den Yachthäfen Millionen von Euro´s und an Land kann man sehr hübsch feiern gehen in den entsprechenden Etablissements
teilweise kann man von hier aus direkt auf die nächsten griechischen Inseln blicken bei klarem Wetter
Nun geht´s aber ab ins Museum. Museen gibt es einige, bedeutende und sehenswerte in Athen, aus Zeitmangel muss ich mich für eines entscheiden und da nehme ich doch am besten das Nationalmuseum. Auf dem Weg dorthin komme ich noch an weiteren Sehenswürdigkeiten vorbei:
ich betrete diesen Museumspalast, sehe mich nach den Ticketschaltern um und sehe sie direkt, weil sie unbesetzt sind und große Plakate verkünden: Today free entry ! Aha, auch hier heute freier Eintritt, warum ??? Weil Griechenland in Geber-Laune ist ?
Egal, ich gucke jetzt erstmal wunderschöne, antike Statuen. Und wie gut sie erhalten (oder restauriert sind) ! Hammer !
hinaus aus dem Museum. Ich muss jetzt noch einkaufen, irgendwo was essen und dann zurück ins Hotel, weil morgen ist meine City-Tour beendet.
Das Museum liegt in Gehweite meines Hotels, also latsche ich zurück durch eine Straße, die offensichtlich auch so ein wenig Straßen-Strich von Athen ist. Es ist später Nachmittag, aber mir fallen so einige "Damen" auf, die ich eher in die Ecke "Bordstein-Schwalbe" stecken würde, jedenfalls ist dies eine Gegend Athens, die ich nicht so gerne bei Nacht aufsuchen würde.
Weil mein Tag so gesteckt voll war, bin ich nicht zum Essen gekommen und habe jetzt echt Hunger. Ich befinde mich nicht in der besten Gegend der Stadt, aber dafür sind die hiesigen Tavernen sehr preisgünstig. In der Plaka (Altstadt) ist der klassische griechische Salat oft unverhältnismäßig teuer (weil er ja von vielen Touristen trotzdem bestellt wird = must-eat in Griechenland...). Hier in Omonia setze ich mich in eine Spelunke und bestelle genau das: Griechischen Salat. Ich erhalte einen riesigen Teller mit unfassbar viel Grünzeug, Tomaten, schwarzen Oliven und Feta.
Schnell noch in den Supermarkt für Wasser und Coke Zero. Dann ins Hotel, packen, online einchecken für den Heimflug morgens, TV an, Füße hoch.
So Leute, das war´s ! Im nächsten und letzten Kapitel werde ich versuchen, die Abrechnung und das Fazit zu präsentieren. Für mich, hier-und-heute, ist es Ende der Reise. Mein persönlicher "Grexit", sozusagen. Morgen früh mache ich mich per Taxi auf zum grandiosen Airport von Athen und fliege mit easyjet nach Hamburg zurück. Von Fuhlsbüttel geht es per S-Bahn zum Hauptbahnhof und von dort schlussendlich mit dem Bummelzug durch Schleswig-Holstein in meine Heimat Flensburg.
Aufbruch: | 03.04.2015 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 19.04.2015 |
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