Fahrradtour von Bremen bis an die Mittelmeerküste Südfrankreichs
Von Parcey nach St-Nizier-le-Desert
8.06.2011
Parcey nach St-Nizier-le-Desert 137 km (7:30 bis 17:00)
Nachts fing es an zu regnen. Morgens beim aufstehen (erst um 6:30) hielt der Dauerregen an. Der Regen sollte auch erst um Mittag aufhören. Es war das erste Mal dass ich mein Zelt im Regen abbauen musste.
Da meine Schutzhülle für meine Straßenkarte (auf der Lenkertasche) nicht mehr zu verschließen war und so die Karte bei Regen naß werden würde fragte ich bei Campern mit Stuttgarter Autokennzeichen nach Gummibändern. Sie gaben mir aber überdimensional große Wäscheklammer mit denen ich die Hülle super verschließen konnte. Danke !
Hatte mich beim losfahren dafür entschlossen nicht meinen Regenponcho sondern nur meine Allwetterjacke mit Regenhose anzuziehen. Die Allwetterjacke hielt trocken sah aber nicht so finster aus wie der Regenponcho.
Als ich das Dorf Parcey durchfahren hatte und auf der roten Straße D905 fuhr regnete es so sehr das ich teilweise Angst hatte von den Autos nicht gesehen zu werden. Da meine Fahrradbeleuchtung kaputt war schnallte ich mir die Stirnleuchte an den Gepäckträger.
Ich fahre die D 46 bis Chaussin, dann die D219 über Le Parolais, Les Hays, Dissey nach Bellevesvre. Anschließend die D 23 über La Darge, Les Grandjean, Montagny-pres-Louhans nach Louhans.
Dieser 30 km lange Tourenabschnitt führte mich durch hügelige Wald und Feldlandschaften, durch kleine Siedlungen die für den Begriff Dorf eher zu klein waren. Hier standen Höfe wo man sich wirklich fragen muss ob die noch bewohnt waren. Menschen sah man hier keine. Aber dafür hatte manch ein Hof einen oder mehrere Hunde. Ich hatte im Internet mal einen Tourenbericht von 2 Deutschen gelesen, die 2001 in dieser Gegend unterwegs waren. Hier hatten Sie schon von den vielen Hunden berichtet und das es zu brennzlichen Situationen kam. Auf meiner Tour hatte ich auf dieser Strecke mindestens 5 Begegnungen mit meistens Schäferhunden wo Schweißperlen meine Stirn bedeckten. Immer das gleiche. Ich nähere mich einen Hof, ein Hund kommt aus irgendeiner Ecke herausgelaufen und sprintet kläfend auf mich zu. Ich hoffe das er angeleint ist! Manchmal ist er es! Manchmal nicht! Im letzteren Fall läuft er weiter und springt den Zaun hoch. Er läuft mir am Zaun hinterher und ich hoffe dass der Zaun komplett geschlossen ist bzw. es kein offenes Tor gibt. Diese Situationen gewinnen an Brisanz da man keinen Menschen weit und breit sieht. Ich denke man wirkt als Fahrradfahrer mit Gepäck und am besten noch mit dunklen Regenklamotten auf die Hunde anziehend! Ich für mein Teil war froh als ich diesen Abschnitt durchfahren hatte.
Irgendwann komme ich in Louhans an. Hier muss ich ein Stück die rote N 78 zur Stadtmitte fahren. In Louhans an Lidl vorbei und kaufe mir Wasser und meine Lieblingsdroge M+M´s. Als ich aus dem Laden komme ist das Wetter wieder richtig trocken.
Von Louhans geht es dann immer die D996 (gelbe Straße) über Ste-Croix, Varennes-St-Sauveur, Marboz nach Bourg-En-Bresse
In Bourg-En-Bresse fahre ich quer durch die Stadt und frage mich etwas durch so dass ich irgendwann auf der D1083 (rote Straße) aus der Stadt rausfahre und dann über die D22 (gelbe Straße) durch Lent fahre. Danach fahre ich die kleinen einsamen weißen Straßen durch Chatillon bis St-Niziers-le-desert zum Campingplatz. In St-Niziers-le-desert frage ich nochmal kurz einen französischen Rennradfahrer nach dem Weg und er erklärt mir wie immer im perfekten Französisch den Weg zum Campingplatz.
Mittlerweile bilde ich mir ein das maximale aus einer französischen Wegbeschreibung herauszuholen zu können und habe immer mein kleines Notizbuch dabei wo man mir gerne mit einem Kugelschreiber eine kleine Skizze macht. Dieses erweist sich als äußerst hilfreich.
Um kurz vor 5 komme ich am Campingplatz an. Diesen Platz hatte ich mir wie schon den letzten bei meiner Tourenvorbereitung als möglichen Campingplatz in die Karte eingezeichnet.
Ein Weg der links und rechts von einem See umgeben war führte zum Platz. An der Rezeption war zunächst keiner aber eine halbe Stunde später tauchte eine sehr nette Frau auf die mir das Areal zeigte wo ich mein Zelt aufbauen sollte. Der Platz war groß aber ziemlich leer. Abends traf ich noch auf eine Familie aus Hannover die Ihr Zelt aufschlug. Sie waren auf der Durchreise nach Südfrankreich.
Zum Glück hatte der Platz aber ein Restaurant wo ich mich dann abends noch niederlies und eine Pizza aß.
Dann ging ich ins Bett. Nachts wurde ich um 0:20 Uhr von lauten Stimmen geweckt. Mehrere betrunkene Jugendliche hatten sich entschieden sich auf einer Holzbank neben meinem Zelt niederzulassen und auf dem Platz daneben Boule zu spielen. Dieses war extrem laut. Ich überlegte lange was ich machen sollte und entschied mich einfach abzuwarten. Da der Platz nachts nicht bewacht war und in meiner unmittelbaren Umgebung kein weiteres Zelt bzw. Wohnmobil stand hatte ich ein blödes Gefühl. Nach 2 Stunden sind sie dann verschwunden und ich konnte weiterschlafen.
Die Nacht war wieder zu kalt für meinen Schlafsack und ich hatte morgens tolle Augenringe.
Camping La Niziere
01320 St-Niziere-le-Desert
Aufbruch: | 27.05.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 16.06.2011 |
Frankreich