Fahrradtour von Bremen bis an die Mittelmeerküste Südfrankreichs

Reisezeit: Mai / Juni 2011  |  von Thomas Eggers

Von St-Nizier-le-Desert nach Beaurepaire

9.06.2011
St-Nizier-le-Desert nach Beaurepaire 110 km (6:00 bis 17:00)

Morgens noch etwas müde von der letzten Nacht pünktlich um 6 Uhr losgefahren. Das Wetter war trocken und so sollte es auch den ganzen Tag bleiben.

Ich fuhr zunächst die D70 bis nach Chalamont und die D22 nach Perouges. In Perouges nahm ich die D 65 B nach St. Maurice de Goudans und die D 65 nach Loyettes. Von Loyettes fuhr ich die D18 bis nach L`Isle-d`Abeau. Hier hatte ich schon einige Steigungen überwunden. In LÍsle -d´Abeau kam ich zunächst nicht über die Autobahn und über die D 1006. Dann kehrte ich um und nahm die richtige Brücke.

Pause am Wegesrand

Pause am Wegesrand

schön

schön

Nachdem ich die D 1006 überquert hatte wurde die Gegend zunehmend bergiger. Die anstehende Tour zwischen Grammont und dem Etappenziel Beaurepaire war eine sehr bergige Tour durch schöne Dörfer.

schöne Dörfer

schöne Dörfer

Die unmittelbare Gegend nach L`Isle-dÀbeau wirkte auf mich sehr wohlhabend und war wirklich sehr sehenswert. Hier fragte ich zwei sehr modern wirkende Frauen nach dem Weg nach Four. Ich hätte darauf Wetten können, dass sie Englisch sprechen konnten. Aber sie taten es nicht. Ich werde an dieser Stelle jetzt auch aufhören über die Sprachkenntnisse der Franzosen zu berichten. Es ist auch völlig egal ob sie nicht Englisch sprechen können oder ob sie nicht Englisch sprechen wollen oder vielleicht Englisch sprechen sich aber aufgrund der Unsicherheit nicht trauen mit jemanden Englisch zu sprechen. Fakt ist: ich habe auf der gesamten Tour durch Frankreich nur nette Begegnungen mit Passanten gehabt die mir immer irgendwie weiterhelfen konnten. Mit Händen und Füssen wurde mir zum Teil der Weg erklärt. Als hilfreich erwies sich immer Papier und Kugelschreiber bereit zu halten.

Nachdem ich in Four meine Wasserreserven am Kiosk auffüllte ging es durch eine schlecht ausgeschilderte und einsame bergige Gegend über Aillat, Les Beaux, Artas bis nach St-Jean de Bourney. Aufgrund der Einsamkeit dieser Strecke musste jeder Passant angesprochen werden den man begegnete. Irgendwann kam ich jedoch in St-Jean de Bourney an. Hier kam ich an einen Straßencafe vorbei wo eine etwa 40 Mann starke französische Rennradgruppe rastete.

Hier wollte ich mich über die bevorstehende Strecke nach Beaurepaire erkundigen. Als ich mein Fahrrad zum stehen brachte war ich sofort umringt von der Gruppe der Ü 40ér die wissen wollten wo ich herkomme und wo ich hinwollte. Einer wollte von mir wissen wie viel Kilometer ich heute schon gefahren bin. Ich zeigte auf mein Tachometer wo schon 80 Kilometer draufstanden. Als ich zu verstehen gab dass ich heute noch nach Beaurepaire wollte wurde ich kurzzeitig als Held gefeiert . Zu diesem Anlass zeigte sich dann sogar der Chef des Cafes in weißer Schürze an meinem Fahrrad und gab mir zu verstehen, dass die bevorstehende Tour sehr steil werden sollte.

Trinkpause

Trinkpause

Die Tour hatte tatsächlich sehr steile Passagen, war schlecht bis gar nicht ausgeschildert, war einsam und kostete mich zwischen St.Jean de Bourney über Setpollier, St. Julien de-l´Hermes bis nach Pisieu viel Nerven, Schweiß und Kalorien. Ich kam immer wieder in die Verlegenheit mich an einer Straßengabelung für einen Weg zu entscheiden der nicht ausgeschildert war. Passanten waren in dieser Gegend zu diesem Zeitpunkt nicht unterwegs und so hatte ich oft die 50/50 Chance den richtigen Weg zu finden. Ich hatte jedoch immer Glück.

nu wurde es aber so eichtig ländlich

nu wurde es aber so eichtig ländlich

mit Schaafen auf der Wiese

mit Schaafen auf der Wiese

und weite Blicke in die Ferne

und weite Blicke in die Ferne

das schöne Dorf Pisieu

das schöne Dorf Pisieu

Irgendwann komme ich in Pisieu an. Pisieu wirkte auf mich magisch. Von hier hatte ich einen atemberaubenden Blick in die nachfolgende Tiefebene. Bis nach Beaurepaire gab es keine Steigung zu überwinden sondern es ging stetig bergab.
In Beaurepaire angekommen suchte ich eine Unterkunft und treffe auf ein Campingplatz Hinweisschild. Irgendwie finde ich jedoch in der Stadt nicht den richtigen Weg. Ich spreche einen älteren Franzosen an der es sich nicht nehmen lässt mich persönlich zu Fuß zum Platz zu begleiten. Der Platz ist ein staatlicher Campingplatz ein so genannter Camping municipal und liegt direkt neben der Innenstadt von Beaurepaire.

Ich schlage mein Zelt nahe der Campingplatzeinfahrt auf und gehe einmal über den Platz. Da es sich um einen staatlichen Platz handelt ist er natürlich sehr einfach ohne Pool, Einkaufsläden oder Restaurant. Die Sanitäranlagen sind ausreichend der Platzwart sehr nett.

Zelten in Beaurepaire

Zelten in Beaurepaire

Abends ging ich in die Innenstadt und landete in einer Fastfoodspilunke und ging anschließend noch Proviant für den nächsten Tag kaufen.
An diesem Abend drückte mir die Einsamkeit auf das Gemüt und ich zog in Erwägung beim morgigen Etappenziel meine Tour zu beenden. Das Etappenziel hieß Campingplatz Fruit de Solair und ich wußte das dieser ein sehr schöner Platz war. Ein weiterer Grund war der intensive Blick in die Straßenkarte. Hier wurde mir bewußt, dass mindestens noch eine schwere Bergetappe nach dem nächsten Campingplatz auf mich warten würde.
Abends schlafe ich gut ein und nehme mir vor aufgrund der kurzen morgigen Tour etwas länger zu schlafen.
Camping municipal
370 ave du gen de guaulle
38270 Beaurepaire

© Thomas Eggers, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Fahrradtour von Bremen über den Weserradweg, Fuldaradweg, Mainradweg, Rheinradweg, Eurevelo 6, einsamen französischen Straßen bis an die Mittelmeerküste von Südfrankreich nach Palavas-les-Flots
Details:
Aufbruch: 27.05.2011
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 16.06.2011
Reiseziele: Deutschland
Frankreich
Der Autor
 
Thomas Eggers berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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