Fahrradtour von Bremen bis an die Mittelmeerküste Südfrankreichs

11.06.2011
Chateauneuf Sur Isere nach Orange 141 km (6:00 bis 16:00)

Nachts mal wieder gefroren (was auch sonst !!).
Morgens kam ich um 5:10 Uhr aus dem Zelt und stellte im Waschraum fest, dass es um diese Zeit keinen Strom gab (zufall oder normal? ich weiss es nicht). Ich wusch mich mit meiner Stirnlampe im dunklen Waschraum.
Mit viel Glück schaffte ich die ersten Streckenmeter trocken zu bleiben. Riesige Wasserfontänen kamen auf einmal aus den riesigen Beregnungsanlagen für die Obstplantagen.

Diese Etappe stand unter einem guten Stern. Ich hatte den ganzen Tag einen Mörder Rückenwind. Wenn ich diesen Wind als Gegenwind gehabt hätte wäre ich wahnsinnig geworden.

Aber ich hatte Ihn ja wie gesagt als Rückenwind und konnte ein unglaubliches Tempo fahren.

Ich fuhr auf die D 67 nach Valence rein. Am Ortseingang von Valence besorge ich mir Baguettes und Getränke für den Tag. Danach fahre ich quer durch die Stadt und verfahre mich natürlich kräftig. Eine super Wegbeschreibung eines französischen Fußgänger führt mich aus Valence heraus.

Ich fahre die D 7 durch Portes-les-Valences. Anschließend die D 247 durch Les Pecolets bis Ambonil. Danach die D555 bis Allex, die D 125 bis Grane. Auf der D 113 fängt langsam die nächste Bergetappe an.

Über die D 105 fahre ich immer höher am Rand des Col deTartaiguille. Hier habe ich über eine lange Strecke eine Mörderaussicht. Der Blick führt in eine Tiefebene. Oben bläst der Wind so stark, dass ich permanent Angst habe das ich vom Fahrrad falle oder von der Straße abkomme.

Bei der Abfahrt gibt mir ein entgegenkommender Radrennfahrer zu verstehen, dass ich meinen Fahrradständer ausgeklappt habe. Oha das hätte gefährlich werden können.
Die D 6 bringt mich anschließend nach Montelimar. Über die D73 fahre ich nach Chateauneuf-du-R.
Dann die D 126 und die D 844 bis nach Donzere. In Donzere nehme ich die D 541 und die D 458. Hier fliege ich buchstäblich 30 km mit einem Hammerrückenweg über den Asphalt. In Bollene mache ich eine Pause und esse bei Mc Donalds.

Nun kommt noch eine einsame Waldetappe. Über die D 12 und D 11 geht es in ein ziemlich einsames Gebiet. Auf der Fahrt bis nach Orange wird langsam das Wasser knapp, da es auch sehr warm geworden ist.
Irgendwann endlich die Stadt Orange. In einen Supermarkt kann ich endlich Getränke kaufen und bringe nachdem ich völlig Verdutzt vor einer 1:1 Doppelgängerin einer Arbeitskollegin stehe dem Bettler vor dem Eingang eine kalte Dose Fanta mit.
In Orange ist ein Campingplatz ausgeschildert. Diesen Platz fahre ich nach über 140 km dankbar an. Der Campingplatz ist überraschend teuer. Aber mich konnte das nicht stören.

Abends im Supermarkt eingekauft wo ich 2 Leute aus Oldenburg getroffen habe die Fahrradtouren in Südfrankreich organisieren. Neben meinem Platz campte ein Fernradfahrer aus Limburg (Lehrerrentner) der nach Spanien wollte. Ich unterhielt mich ein wenig mit Ihm über das Fernradfahren allgemein und über unseren heutigen Hammerrückenwind.
An der Rezeption konnte ich endlich seit langen mal wieder ins Internet und gab über Facebook einen kleinen Statusbericht ab.
Der morgige Tag sollte mich ans Meer bringen.
Campingplatz Camping le Jonguier
1321 rue alexis carrel
84100 Orange