Fahrradtour von Bremen bis an die Mittelmeerküste Südfrankreichs
Von Rinteln nach Bad Karlshafen
28.05.2011
Rinteln bis Bad Karlshafen 126 km (6 Uhr bis 16 Uhr)
Die Nacht in Rinteln war trocken aber kalt. Mist, ich hab richtig gefroren in meinem Schlafsack. Morgens um 5:20 Uhr zeigt mein Tacho eine Temperatur von 5 °C an. Ich vergleiche die Temperatur mit den gedruckten Angaben auf meinem Schlafsack. Es wurde mir klar warum ich gefroren habe.
Ich hatte mir im Vorfeld vorgenommen immer um 6 Uhr loszufahren. Der Grund war folgender: Da ich bekanntlich alleine unterwegs war wollte ich niemals in die Verlegenheit kommen nach Erreichen der Dämmerung
ohne Unterkunft dazustehen. Daher wollte ich steht über ein stattliches Puffer zwischen Ziel und Dämmerung verfügen. Dieses ist mit stets gelungen.
In Rinteln bin ich pünktlich um 6 Uhr losgefahren. Nun ab auf den beschilderten Weserradweg. Die Karte des Weserradweges in der Lenkertasche. Das Wetter trocken. Die Kilometer fliegen vorbei. Ich fahre immer entlang der Weser über Orte wie Großenwieden und Hessisch Oldendorf. Dann erreiche ich Hameln und mir fällt ein, dass ich frühstücken muss. Am Ende von Hameln (9 Uhr) vor einer Eisenbahnbrücke kommt eine Frühstücksgelegenheit. Ich betrete den Laden und nehme an einem kleinen Tisch Platz. Vor mit der Club der Liegeradfahrer (mein Gott sind das komische Kauze). Ich frühstücke ausgiebig und gehe wieder zum Rad.
Die folgenden Kilometer friere ich zunächst aber dann geht es.
Es folgt eine wirklich schöne Landschaft (wie eigentlich durchgängig am Weserradweg). Kurz nach einem Kernkraftwerk treffe ich auf einen älteren Herrn so um die 70 Jahre. Er kommt aus Salzburg und möchte bis nach Bremerhaven. Er erkundigt sich bei mir über die Entfernung der Fähre Blexen (Bremerhaven) zum Bahnhof und wir plaudern eine Weile. Auf die Frage warum er denn nicht bis zur Nordsee (Cuxhaven) und damit bis zum Ende des Weserradweges fährt entgegnet er mit, dass er die Strapazierfähigkeit seiner Frau mit der Entfernung Bremerhaven schon mehr als ausgereizt hat. Wir verabschieden uns und ich denke dass mein Respekt über seine Leistung unausgesprochen ihm bewusst sein muss.
Kurz nach dieser Begegnung folgt eine gemeinsame Radtour mit einem Paar (Ende 40) hier wir ausschweifend über die Technik von Fahrradnavigationssystemen diskutiert. Wobei die Frau mich mehr ausfragt über die körperliche Anstrengung einer über 100 km Tour. (Haben selber eine mehrtägige Fahrradtour in den nächsten Monaten geplant). Irgendwann wird mir das Tempo zu schnell und ich lasse mich zurückfallen und verabschiede mich.
Irgendwann in einer Ortschaft namens Forst in einen Biergarten ein Hefeweizen getrunken und dann weiter gefahren. Sehr schöne Landschaften.
Ich bin den Weserradweg von Rinteln bis Beverungen auf der rechten Weserseite gefahren. In Beverungen kam ich über eine Brücke und befand mich auf der linken Weserseite plötzlich in Nordrhein Westfalen.
In Herstelle wechselte ich die Weserseite wieder über eine Brücke (hier ist eine heftige Steigung vom Radweg zur Brücke zu überwinden) und fuhr auf der rechten Weserseite zum Campingplatz.
Die Strecke von Hameln nach Bad Karlshafen war eigentlich durchgängig schön. Man fährt fast immer direkt neben der Weser mal im freien Gelände gelegentlich auch im Schutz von Waldflächen. Es gibt mehrere Möglichkeiten direkt am Fahrradweg in einem Gartenlokal zu rasten. Ich habe im Vorfeld der Tour gelesen, dass der Weserradweg der beliebteste deutsche Fernradweg sein soll ich denke zu Recht.
Die Knieschmerzen waren übrigens am 2. Tourentag nicht mehr da. Außerdem freute ich mich über die Erkenntnis, dass nach einem Tourentag von über 100 km ein darauffolgender Tourentag, an dem wieder über 100 km zu überwinden sind, ohne weiteres angegangen werden kann.
Dann am Campingplatz Bad Karlshafen am rechten Weserufer angekommen. Hier zelte ich auf einer Wiesenfläche direkt am Fluss. Neben mir 3 Motorradfahrer aus Westerstede. Hole mir mein Abendessen aus einem Supermarkt direkt neben dem Campingplatz, esse und trinke vorm Zelt und schlafe. Abends leichter Regen.
Aufbruch: | 27.05.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 16.06.2011 |
Frankreich